Versicherungswirtschaft

Pharmazeutische Produkte öfter Ziel von Ladungsdiebstählen von Lastwagen

Berlin - 17.08.2023, 13:45 Uhr

Mit Pharma-Produkten beladen geraten die Lkw leicht ins Visier der Diebe. (Foto: imago images / Geisser)

Mit Pharma-Produkten beladen geraten die Lkw leicht ins Visier der Diebe. (Foto: imago images / Geisser)


Textilien und Zigaretten sind nicht mehr so gefragt. Diebe, die sich an die Ladungen von Lastwagen heranmachen, haben es immer häufiger auf chemische und pharmazeutische Produkte abgesehen. Das teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft am Donnerstag mit. Grund hierfür könnten laut Verband die globalen Lieferengpässe sein.

Chemische und pharmazeutische Produkte werden bei Ladungsdiebstähle von Lastwagen in zunehmendem Maße von Kriminellen ins Visier genommen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft vom Donnerstag hervor. Die Diebe würden damit auf globale Lieferengpässe für diese Produkte reagieren, „die sie auf dem Schwarzmarkt vermutlich zu hohen Preisen verkaufen können“. Das sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Jörg Asmussen, laut der Mitteilung. Vor der Pandemie seien Chemie- und Pharmaprodukte kaum gestohlen worden, hätten 2022 aber bereits sieben Prozent der geklauten Güter ausgemacht. Um welche Produkte es sich dabei genau handelt, konnte ein Sprecher des Verbandes auf DAZ-Nachfrage nicht sagen.

Die am häufigsten gestohlenen Produkte im vergangenen Jahr kommen aus dem Bereich der elektronischen Geräte. Ihr Anteil stieg demnach von 12 Prozent im Jahr 2017 auf 19 Prozent. Weniger gestohlen wurden Textilien und Zigaretten. Für die Untersuchung wertete der GDV stichprobenhaft 1.007 versicherte Ladungsdiebstähle aus den Jahren 2017 bis 2022 aus.

Die jährlich gestohlenen Güter haben laut Verband einen Wert von 1,3 Milliarden Euro. Weitere 900 Millionen Euro Schaden entstehen durch Konventionalstrafen für Lieferverzögerungen, Reparaturkosten sowie Umsatzeinbußen und Produktionsausfälle bei den eigentlichen Abnehmern. 


Matthias Köhler, Redakteur DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

BPI-Report zu OTC-Daten 2023 / Selbstmedikationsmarkt wieder auf Vor-Corona-Niveau

Versandhandel mit starkem Aufschwung

Arzneimitteldiebstähle in Griechenland

ABDA: Importquote ist offenes Einfallstor für Fälschungen

Lucentis, Velcade und Avastin / „NMG Pharma“ 

Weitere Rückrufe wegen möglicher „Unstimmigkeiten in der Lieferkette“

Die angekündigte Morphosys-Übernahme durch Novartis zeigt: Es gibt hierzulande einige Perlen

Biotechfirmen im Fokus von Big Pharma

BAH zum deutschen Arzneimittelmarkt 2021

Selbstmedikation weiter mit hohem Stellenwert

1 Kommentar

Hehlerware

von Holger am 18.08.2023 um 10:27 Uhr

Na, ein Glück dass wir jetzt alle die EU-FMD umgesetzt haben und Securpharm betreiben. Da kann uns ja nichts passieren mit so "schwarzer" Ware ...

/sarcasm off

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.