Strategiepapier „Agenda 2025“

Apobank stärkt Privatkundengeschäft

Düsseldorf / München - 14.12.2022, 09:16 Uhr

Die Apobank will sich künftig „noch konsequenter“ auf die Bedürfnisse der Heilberufler fokussieren. (Foto: cineberg / AdobeStock)

Die Apobank will sich künftig „noch konsequenter“ auf die Bedürfnisse der Heilberufler fokussieren. (Foto: cineberg / AdobeStock)


Mit einer neu verabschiedeten „Agenda 2025“ will die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) ihr Kerngeschäft mit angestellten und niedergelassenen Heilberuflern stärken. Dazu sollen vor allem das Privatkundengeschäft und die Vermögensverwaltung ausgebaut werden. Das betreute Depotvolumen soll zudem mittelfristig von 10 auf über 20 Milliarden Euro verdoppelt werden.

Im März 2022 hat Matthias Schellenberg seinen neuen Posten als Vorstandsvorsitzender der Düsseldorfer Apobank angetreten. Nun, rund neun Monate später, setzt die genossenschaftlich organisierte Bank unter seiner Ägide mit der Agenda 2025 eine Wegmarke. Wie das Unternehmen in einer Presseerklärung mitteilt, will sich das Geldhaus künftig „noch konsequenter“ auf die Bedürfnisse der Heilberufler fokussieren, um so neuen finanziellen und gestalterischen Freiraum zu schaffen.

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Im Mittelpunkt der künftigen Ausrichtung soll den Angaben zufolge das „Privatkundengeschäft mit Heilberuflern und deren besonderen Bedürfnissen in der Berufsausübung und beim persönlichen Vermögensaufbau“ stehen. Dabei wolle die Apobank ihre Marktführerschaft rund um die Existenzgründung weiter ausbauen. Die betriebswirtschaftliche Praxisberatung „Optiprax“ und die Praxis- und Apothekenbörse seien in dem Zusammenhang wichtige Angebote, um Heilberufler zu begleiten. Flankierend werde die Bank die Zusammenarbeit mit den Standesorganisationen in den Regionen stärken.

Parallel will die Bank die Vermögensverwaltung stärker ins Zentrum der Beratung führen. Ein neues Betreuungsmodell soll dabei für ein effektiveres Zusammenspiel der Finanzierungs- und Vermögensberater sorgen.

Depotvolumen verdoppeln

Mit der Adjustierung verfolgt die Bank nach eigenen Angaben das Ziel, das betreute Depotvolumen der Kunden mittelfristig von 10 auf über 20 Milliarden Euro zu verdoppeln. Der Anteil des mandatierten Geschäfts soll zudem perspektivisch deutlich ausgebaut werden.

Darüber hinaus soll ein Schwerpunkt auf die Optimierung digitaler Anwendungen, vor allem auf das Online Banking, gelegt werden. An ihrer bundesweiten Filialstruktur will die Bank dessen ungeachtet festhalten und dieses mit Blick auf die veränderten Kundenanforderungen und „eine optimierte Flächennutzung“ sukzessive modernisieren.

Im Firmenkundengeschäft verfolgt die Bank eine selektive Wachstumsstrategie: Das Angebot soll auf jene Unternehmen ausgerichtet werden, die einen engen Bezug zu den Heilberufen aufweisen, beispielsweise ambulante und stationäre Versorgungsunternehmen, Abrechnungszentren und Gesundheitsimmobilien. Für institutionelle Anleger wird die Apobank zudem ihre Beratungsleistungen intensivieren.

Wie bereits Mitte November berichtet, werden demgegenüber Angebote, die über das Bankgeschäft hinausgehen und keinen wesentlichen Nutzen für die Heilberufler und ihre Organisationen haben, nicht weiter verfolgt.

Profitabilität steigern

Um die finanzielle Basis zu stärken, will die Apobank die Kosten reduzieren. Dazu sollen Prozesse effizienter gestaltet und Strukturen optimiert werden. Schellenberg: „Bis 2025 werden wir unsere Kosten-Ertrags-Relation unter 70 Prozent führen. Zusammen mit unserer margenorientierten Wachstumsstrategie im Kredit- und Vermögensgeschäft legen wir damit die Basis, um unseren Mitgliedern eine stabile Dividende zu zahlen sowie aus eigener Kraft weiter Reserven aufzubauen. Die so entstehenden Freiräume nutzen wir für Investitionen in Technologie, Digitalisierung und unsere Mitarbeitenden.“

Mit der Agenda 2025 gibt sich die Bank laut Schellenberg einen klaren Fokus. „Mit festen Prioritäten und einem Drei-Jahres-Fahrplan passen wir unsere Dienstleistungen, Prozesse und unsere IT an, damit wir schneller und leistungsfähiger werden und den Erwartungen an eine moderne Bank gerecht werden.“

In den vergangenen zweieinhalb Jahren stand die Apobank wegen der Folgen einer IT-Migration immer wieder in der Kritik. Zahlreiche Kunden reagierten verärgert, da viele Prozesse nicht korrekt funktionierten.

Die Apobank ist nach eigenen Angaben „die größte genossenschaftliche Primärbank“ und die „Nummer eins“ unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

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von Anita Peter am 14.12.2022 um 9:42 Uhr

Warum sollte ich Geld in eine VV stecken, die es nicht schafft die Benchmark zu schlagen?

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