Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

05.06.2022, 07:30 Uhr

An Pfingsten gibt's normalerweise Erleuchtung für alle. Für alle? (Foto: Alex Schelbert)

An Pfingsten gibt's normalerweise Erleuchtung für alle. Für alle? (Foto: Alex Schelbert)


3. Juni 2022

7. Juni – was ist da nochmal? Ach ja, Tag der Apotheke! Auch in diesem Jahr wie bereits in all den vergangenen Jahren, seit 1998, als dieser „Gedenktag“ von der ABDA offiziell ausgerufen wurde. Seitdem gibt’s zum Tag der Apotheke eine Pressekonferenz, die sich dann mal mehr mal weniger in den öffentlichen Medien niederschlägt, mit Botschaften und Statements, die auf die Leistungen der Apotheke hinweisen. In diesem Jahr gab’s genug Positives zu vermelden. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening konnte auf die vielen Leistungen verweisen, die die Apotheken während der Pandemie zusätzlich übernommen haben – die Apotheken haben’s gerne gemacht. Aber damit dies in Zukunft so bleiben könne, müsste endlich mal auch das Apothekenhonorar angepasst werden, so die Präsidentin: Die Kosten steigen, aber ein Inflationsausgleich sei nicht vorgesehen. Im Gegenteil, jetzt drohe sogar ein Spargesetz – es wäre eine Bestrafung für die Apotheken, so Overwiening. Mit Zuversicht sprach sie die pharmazeutischen Dienstleistungen an. Welche Dienstleistungen es sein werden, durfte und konnte sie auch vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagespresse nicht nennen. Denn solange der Schiedsspruch nicht „verschriftlicht“  ist, wie es an dieser Stelle immer so nett heißt, kommt nichts an die Öffentlichkeit. Und so konnte die Presse nur mitnehmen, dass es bei diesen Dienstleistungen um Arzneimitteltherapiesicherheit, um Adhärenz sowie um Vorsorge und Früherkennung von Volkskrankheiten gehe. Und zum Thema Impfen in Apotheken und die Reaktion der Ärzte sagte Overwiening: „Dass Ärzte das Impfen wie das Wegnehmen eines Spielzeugs im Sandkasten erleben und das Dispensierrecht als Retourkutsche in die Debatte bringen, ist ihr gutes Recht“. Aber für ein ärztliches Dispensierrecht gebe es keine Notwendigkeit, die Arzneimittelversorgung im Notdienst funktioniere. Und schließlich gibt es gute Gründe, warum die Arzneiabgabe von der ärztlichen Tätigkeit getrennt sei. So ist es. Worauf Overwiening vor der Presse auch hinwies: Es gibt ab 1. Juni eine neue Imagekampagne, Motto: „Einfach da für dich“. Klingt gut, mein liebes Tagebuch, jetzt kommt es nur darauf an, dass diese Kampagne auch eine weite Verbreitung findet. Im Windschatten der tollen Leistungen in der Pandemie-Zeit soll die Apotheke vor Ort als ein aktiver Helfer, der als analoger und digitaler Vollversorger eine zentrale Funktion im Gesundheitsnetzwerk einnimmt, herausgestellt werden.

 

Apropos Kampagne: Auch der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) hat eine Kampagne pro Apotheke vor Ort ins Leben gerufen! Pünktlich zum Tag der Apotheke am 7. Juni. Unter dem Leitmotto „Gesundheit ganz persönlich“ stellen verschiedene Slogans die persönliche Komponente der Apothekenberatung, des Apothekenbesuchs heraus. Vermittelt werden soll: Die Apotheke vor Ort ist in Sachen Digitalisierung bestens aufgestellt und bietet darüber hinaus eine persönliche Beratung. Mein liebes Tagebuch, digitale Convenience verbunden mit persönlicher Beratung – das ist es, was die Vor-Ort-Apotheke ausmacht. Und es ist genau das, womit sich die Apotheken vor Ort gegen die EU-Versender abgrenzen. Ein dickes Danke an den BAH, für diese tolle Kampagne, der damit die Apotheken vor Ort unterstützen möchte.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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5 Kommentare

Dr. Diefenbach

von Karl Friedrich Müller am 07.06.2022 um 17:11 Uhr

Lieber Herr Dr.Diefenbach,
mit Ihrer Antwort haben Sie natürlich recht. Verzeihen Sie, dass ich hier genervt reagiere. Letztkich fühle ich mich einfach hinter das Licht geführt, wenn das eRezept dermaßen gelobt wird und Herr Ditzel ständig dessen schnelle Einführung fordert, ohne auf die damit verbundenen Probleme einzugehen. Ich bin überzeugt, dass es nur Anleger und Kapitalinteressen dient und nicht dem Kranken, Arzt oder Apotheken.

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Nabelschau

von Karl Friedrich Müller am 06.06.2022 um 14:35 Uhr

Wie immer voll daneben, Herr Ditzel. Es ist schon sehr unerträglich, wie Sie das eRezept nur aus einer Sicht - Ihrer - zu sehen vermögen.
Die Gematik nennt 5000 Apotheken als ready gemeldet. Das ist ca ein Viertel aller.
Viel wichtiger ist, dass die Bevölkerung, die schließlich auch damit umgehen muss, eher viel Probleme haben wird.
Sie sind wohl ein „Enthusiast“. Das kann man nur sein, wenn man alles Andere ringsrum ausblendet und so gar nichts mit der Umsetzung zu tun hat. Mit der damit verbundenen Korruption zum Beispiel. Augen zu, heißt Ihre Devise. Das ist beschämend. Sie sollten endlich in Rente gehen. Sie will niemand mehr lesen. Nur für Ihr Ego brauchen wir das Tagebuch nicht mehr, das einmal meine Lieblingslektüre war.
Ich bin sauer und vor allem enttäuscht.
Deutschland ist furchtbar geworden. Der Bürger wird immer weniger wert. Er wird nicht geschützt, siehe Corona. Die Kinder wissentlich der schweren Erkrankung ausgesetzt, nicht mal Luftfilter waren drin. Oft zumindest. Die Freiheit der FDP zerstört alles, Egoismus und das gnadenlose Unterstützen der Konzerne auf Kosten der Bürger. Tankrabatt, der Milliarden Steuergeld in die Konzernlassen spült, derweil die Leute nicht wissen, wie Wohnen die ne Essen zu bezahlen sind. Longcovid als Armutsrisiko. Alles unwichtig. Hauptsache, die Reichen und Konzerne profitieren.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Nabelschau

von Dr.Diefenbach am 07.06.2022 um 15:23 Uhr

Lieber Herr Müller,in der Vergangenheit schrieben Sie oft Dinge,die nachvollziehbar waren.Wem nutzen jetzt derartige Beiträg wie dieser?TAGEBUCH heisst doch auch die WIEDERGABE der Dinge,die sich
in der entsprechenden Woche abspielten!!Insofern kann man sehr wohl Etliches aus Herrn Ditzels Infoworten für sich entnehmen.Ich möchte nicht auf das Tagebuch verzichten.Wie stehen Sie denn zu den sanften Worten der Kommentare in der PZ?? Da war doch stets jegliche Form von Provokation verpönt-bis man dieses subventionierte Blättchen wirklich nicht mehr in die Hand nahm.ODER nennen Sie mir doch eine Gazette die regelmässig die(Un )taten des Marktes derart
auflistet wie das Tagebuch?Die DAZ kann nun wirklich nichts dafür, dass die Politik den Stand so schräg behandelt wie es der Fall ist.Viel schlimmer ist die Struktur der Gesamtorganisation,dieser heilige Gral darf ja nicht mal auch nur rhetorisch angesprochen werden,ohne dass die schwerpunktmässig Herren aus der Kammeretage so allergisch reagieren, dass man erst recht erkennt ,dass die Kritik HIER richtig ist.Fragen Sie mal in Berlin was aus der QS ,die die ABDA vor Jahren installierte, geworden ist.DANN sehen wir doch gerne weiter...DA stimmts nämlich infomässig nicht!!!Auch wenn in Corona Zeiten sehr gut gearbeitet wurde.Jetzt sind neue Zeiten auf dem Markt

Tagebuch

von Gert Müller am 05.06.2022 um 16:10 Uhr

Die Kommentare überschlagen sich ja förmlich.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Tagebuch

von Reinhard Rodiger am 05.06.2022 um 21:04 Uhr

Das ist kein Wunder,es unterbleibt jeder Reizpunkt."His Masters Voice" regt halt nicht an, das war mal anders.
Aber, es fehlen auch die, die die Defizite fassbar machen wollten.Sie fanden keine diskursive Resonanz.Bei solch hoffnungsloser Lage für 75% eigentlich unverständlich.Aber Standespolitik zahlt sich eben aus.Und hier werden eben nur die 25% angesorochen.Die brauchen aber nicht zu debattieren.Jetzt wäre die Notwendigkeit, die desaströse Verhandlungseröffnung anzusprechen.Doch kein Wort.
So ist das eben.

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