Prednisolon-Saft

Hinweise und Tipps zum Spezial-Ringversuch 2022

06.04.2022, 13:45 Uhr

Im Spezial-Ringversuch 2022 geht es um die Herstellung einer flüssigen Darreichungsform mit Prednisolon. (s / Foto: Syda Productions / AdobeStock)

Im Spezial-Ringversuch 2022 geht es um die Herstellung einer flüssigen Darreichungsform mit Prednisolon. (s / Foto: Syda Productions / AdobeStock)


Herstellung im Becherglas

Prednisolondihydrogenphosphat-Dinatrium wird auf einem Wägeschälchen auf der Analysenwaage abgewogen. Mithilfe dieser Einwägehilfe wird die Substanz möglichst rückstandsfrei in ein mit Glasstab tariertes Becherglas überführt. 

Meist hat der Wirkstoff einen geringen Mindergehalt und enthält zudem etwa 6 Prozent Wasser. Aus diesem Grund ist beim Abwiegen normalerweise ein Einwaagekorrekturfaktor zu berücksichtigen. Um die tatsächlich abzuwiegende Menge an Prednisolondihydrogenphosphat-Dinatrium zu erhalten, muss die verordnete Masse an Wirkstoff mit dem Korrekturfaktor multipliziert werden. 

Als Nächstes werden die weiteren Feststoffe Natriumedetat, Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat und Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat in das Becherglas hinzugefügt und in Gereinigtem Wasser gelöst. In den klaren, farblosen Ansatz können dann die Sorbitol-Lösung 70% und das Bananenaroma ergänzt und verrührt werden. 

Konservierung mit Methyl-4-hydroxybenzoat-Konzentrat

Zum Schluss wird zur Konservierung noch das flüssige Methyl-4-hydroxybenzoat-Konzentrat 150 mg/ml hinzugefügt. Dieses kann nach Volumen oder Masse dosiert werden. Bei kleinen Ansätzen ist die Zugabe des Konzentrats aus einer 1-ml-Einmalspritze genauer als die Wägung und daher bevorzugt anzuwenden. 

Das Methyl-4-hydroxybenzoat-Konzentrat ist eine Flüssigkeit zur einfachen Konservierung unsteriler Zubereitungen. Das Konzentrat kann in bereits zubereitete Lösungen ohne Wärmeanwendung eingearbeitet werden. Dabei treten bei der Zugabe des Konzentrats häufig weiße Ausfällungen auf, die allerdings nach Stehenlassen und Rühren innerhalb von 20 bis 30 Minuten verschwinden. 

Bei der Verarbeitung darf die Lösung nicht zu kalt sein und sollte wenigstens Raumtemperatur haben, denn sonst lösen sich die Ausfällungen nur schwer wieder auf. 



Dr. Annina Bergner, Apothekerin, Autorin PTAheute.de
redaktion@daz.online


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