Sterilität

Unerfüllter Kinderwunsch – was Männer tun können

Stuttgart - 08.11.2021, 09:15 Uhr

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann viele Ursachen haben. (c / Foto: Dragana Gordic / AdobeStock)

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann viele Ursachen haben. (c / Foto: Dragana Gordic / AdobeStock)


Nahrungsergänzungsmittel zur Steigerung der Fruchtbarkeit des Mannes

Eindeutige Studienergebnisse zur fertilitätsfördernden Wirkung einer gesteigerten Zufuhr dieser Mineralstoffe und Vitamine durch Nahrungsergänzungsmittel gibt es bislang nicht. Eine Studie der Bulgarian Academy of Science hat aber gezeigt, dass infertile Männer gehäuft eine verminderte Konzentration an Selen und Zink im Blut aufweisen. Neueste wissenschaftliche Studien konnten einen förderlichen Effekt der alleinigen Zufuhr von Zink auf die Spermienproduktion nicht nachweisen. Mehrere frühere Studien zeigten allerdings eindeutig einen positiven Effekt einer Zinkzufuhr mittels Nahrungsergänzungsmitteln. Bezüglich der Gabe von Selen gibt es eindeutige wissenschaftliche Hinweise auf eine Verbesserung der Fruchtbarkeit des Mannes, wie unter anderem eine Studie aus den USA zeigt. Oft wird auch Vitamin D im Rahmen einer Verbesserung der Fruchtbarkeit des Mannes genannt. Hier sind die Studienergebnisse allerdings bislang nicht eindeutig. Es bestehen aber Indizien für einen förderlichen Effekt.

Welche Produkte stehen in der Apotheke zur Verfügung?

In der Apotheke steht eine Auswahl an speziellen Nahrungsergänzungsmitteln zur Unterstützung der Familienplanung bei Männern zur Verfügung wie beispielsweise Elevit® for men, fertilsan M, Orthomol fertil plus, Aminoplus® Mann, Fertilovit® M plus oder Folio® men. Diese enthalten je nach Produkt B-Vitamine, Zink, Selen und Antioxidantien und werden in der Regel einmal täglich ab Kinderwunsch eingenommen.

Weitere Tipps für die Beratung

Die Zeugungsfähigkeit übergewichtiger Männer ist – das zeigen Studien – geringer als die von normalgewichtigen. Eine Gewichtsreduktion kann also die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen. Der Alkoholkonsum sollte ebenfalls reduziert werden, da schon zwei alkoholische Getränke pro Tag zu einer Erniedrigung des Testosteronspiegels und damit zu einer geringeren Spermienmenge führen können.

Auch auf das Rauchen sollten Männer mit Kinderwunsch verzichten. Nicotin verringert die Anzahl und Qualität der Spermien sowie deren Beweglichkeit. Auch die Bindungsfähigkeit der Spermien an die Eihülle wird deutlich eingeschränkt. Außerdem kann Rauchen kann das Erbgut der Samen schädigen, was sich auch auf den Embryo auswirkt. Die Gefahr einer Fehlgeburt steigt dadurch an. Die Temperatur im Hodensack sollte 36 °C nicht überschreiten, weil die Spermienreifung bei höheren Temperaturen beeinträchtigt werden kann. Auf längere Autofahrten mit eingeschalteter Sitzheizung sollte deshalb verzichtet werden. Regelmäßiger Sport, insbesondere Ausdauersport, ist gesund und steigert die Fruchtbarkeit. Zu viel Sport hingegen bremst die Spermienbildung und lässt den Testosteronspiegel sinken.



Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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