Landtagswahl in Sachsen-Anhalt

Wie stehen die Parteien in Sachsen-Anhalt zur Apotheke?

Berlin - 04.06.2021, 15:30 Uhr

CDU-Mann Reiner Haselhof tritt für eine dritte Amtszeit als Ministerpräsident an. (Foto: CDU Sachsen-Anhalt)

CDU-Mann Reiner Haselhof tritt für eine dritte Amtszeit als Ministerpräsident an. (Foto: CDU Sachsen-Anhalt)


CDU: Apotheken sind wesentliche Säule der Gesundheitsversorgung

Die CDU widmet der Gesundheit in ihrem Regierungsprogramm ein ganzes Kapitel. Es beginnt mit den Sätzen: „Die Beschäftigten im Gesundheitswesen und in den Pflegeeinrichtungen haben in der Pandemie Außergewöhnliches geleistet. Ihnen gebührt unser Dank und unsere Anerkennung!“. Apotheken sind im Weiteren nicht ausdrücklich erwähnt. Es allerdings davon die Rede, die „Verzahnung der verschiedenen Akteure, telemedizinischer Lösungen oder die Delegation von ärztlichen Aufgaben (zu) forcieren“. Erwähnung findet auch das elektronische Rezept: Es werde ebenso wie die elektronische Patientenakte und weitere digitale Gesundheitsanwendungen auf Rezept „die Digitalisierung für unsere Bürgerinnen und Bürger im Land erlebbar machen“.

DAZ.online: Welche Rolle spielen Apotheken aus Sicht Ihrer Partei in Sachsen-Anhalt? Und speziell: vor dem Hintergrund der Pandemie?

CDU: Apotheken spielen – gerade auch im Zusammenhang mit der Pandemie – eine große und wichtige Rolle, denn sie stehen in enger Kooperation mit den Ärzten und stellen darüber hinaus die Versorgung der Bevölkerung mit wichtigen Medizinprodukten wie Schutzmasken, Testverfahren, Desinfektionsmitteln u.ä. sicher. Sie stellen eine wesentliche Säule in der Gesundheitsversorgung unserer Bürger und Bürgerinnen dar.

Welche Dienstleistungen könnten sie beispielsweise künftig anbieten, wie könnten sie die Gesundheitsversorgung gerade in strukturschwachen Gebieten weiter verbessern?

In strukturschwachen Gebieten müssen Apotheken am Leben erhalten blieben. Das medizinische Versorgungsangebot ist für uns ein wesentliches Attraktivitätsmerkmal für die gesellschaftliche Entwicklung. Sie entscheidet mehr als je zuvor über die Ansiedlung junger Menschen, Familien, Unternehmen und Institutionen in den jeweiligen Regionen. Deshalb wollen wir die Lücken in der Versorgung älterer Menschen ebenso schließen, wie die Versorgung von jungen Menschen und Familien weiter sichern. Dazu gehört zum einen die ärztliche Versorgung zum anderen der Erhalt von Apotheken im ländlichen Bereich.

Ob Dienstleistungen wie das Impfen zukünftig auch in Apotheken stattfinden können, muss geprüft werden. Die CDU würde einem solchen Vorschlag, sofern es aus rechtlichen wie auch medizinischen Gründen möglich ist, unterstützen. Wir gehen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer neuen Pandemie(-welle) eher als hoch einzuschätzen ist.

Sehen Sie den Arzneimittelversandhandel als Lösung, wenn Versorgungsstrukturen vor Ort schwinden?

Der Arzneimittelversandhandel kann unter Umständen eine Unterstützung bei der Versorgung von unterversorgten Gebieten sein. Er ist aber für uns keine Lösung. Wir wollen, dass auch Vor-Ort-Apotheken oder zumindest Niederlassungen von Apotheken ihre Leistungen anbieten können. Ein solcher Trend würde aus unserer Sicht eher eine Spirale zum Nachteil der Apotheken sowie der Bürger und Bürgerinnen auslösen.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.