Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

15.12.2019, 08:00 Uhr

Im nächsten Jahr laufen sich die Kandidaten (m/w/d) für die ABDA-Spitze warm. Noch ist niemand in Sicht. (Foto: Andi Dalferth)

Im nächsten Jahr laufen sich die Kandidaten (m/w/d) für die ABDA-Spitze warm. Noch ist niemand in Sicht. (Foto: Andi Dalferth)


13. Dezember 2019

Die Politik will sich der Lieferengpässe annehmen. Neue Regelungen sollen rasch kommen und noch  ins Faire-Kassenwettbewerb-Gesetz gepackt werden, das zurzeit behandelt wird. Der Bundestag hat dabei auch über die Pläne der Koalition diskutiert: Der CDU-Gesundheitspolitiker Michael Hennrich kündigte an, dass über Veränderungen an den Rabattverträge gesprochen werden müsse: Die Kriterien, nach denen Rabattverträge vergeben werden, sind zu hinterfragen, ebenso müsse man darüber nachdenken, „ob wir zur Mehrfachvergabe kommen“. Mein liebes Tagebuch, dazu sollte sich die Politik unbedingt durchringen. Wenn die Krankenkassen ihre Rabattverträge mit mehreren Herstellern abschließen müssen, ist die Chance größer, dass zumindest einer dieser Hersteller liefern kann.

 

Auch die ABDA begrüßt, dass nun endlich mit dem Faire-Kassenwettbewerb-Gesetz etwas  gegen die Arzneimittel-Lieferengpässe getan werden soll. In ihrer Stellungnahme zu diesen Maßnahmen spricht sie u. a. einen wichtigen Punkt an, bei dem sie Nachbesserungsbedarf sieht: Die mit dem Gesetz vorgesehene Regelung, dass Apotheken bei einem Lieferengpass 24 Stunden nach der Rezeptvorlage ein wirkstoffgleiches, nicht rabattiertes Arzneimittel abgeben dürfen (das allerdings nicht teurer als das verordnete sein darf), sei zu eng gefasst. Diese Regelung sollte nach Auffassung der ABDA nicht nur auf rabattierte Arzneimittel beschränkt sein. Außerdem verschlechtere die 24-Stunden Regelung die Versorgungsmöglichkeiten eher als sie zu verbessern. Und es müsse erlaubt sein, im Interesse des Patienten auch ein teureres Präparat abzugeben. Kann man alles unterschreiben, mein liebes Tagebuch. Diese Änderungswünsche sollte die Politik unbedingt berücksichtigen, wenn sie wirklich etwas für eine verbesserte Versorgung der Patienten bei Lieferengpässen tun will. Aber auch für die Apotheken sollte die Politik etwas tun, denn die Bewältigung der Lieferengpässe ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Und der muss für die Apotheken angemessen vergütet werden, fordert die ABDA. Jawoll, mein liebes Tagebuch, fragt sich nur noch, was heißt hier „angemessen“? Da sollte die ABDA mal deutlicher werden.

 

Mein liebes Tagebuch, wir erinnern uns noch an das gut gemachte emotionale Video von Wort&Bild „Danke Apotheke“. Jetzt veröffentlicht Fagron, ein Hersteller von Rezeptursubstanzen, einen kurzen herzerwärmenden Videospot, produziert für die Apotheke vor Ort. Die Aussage: Man findet online nicht alles, was man braucht. Die Apotheke vor Ort hilft dagegen, und zwar sofort. Die Kernbotschaft, warum die Menschen die Apotheke vor Ort brauchen: „Damit wir Zeit für die wichtigen Dinge im Leben haben – Deine Apotheke“. Mein liebes Tagebuch, so ist es. Das tut doch wirklich wieder mal gut. Übrigens, seit Ende November sind die Winter-TV-Spots der „Apotheken Umschau“ im Fernsehen zu sehen, eine Kampagne, die die Apotheke mit all ihren wichtigen Leistungen für die Bevölkerung in den Fokus rücken soll, und die bis Ende Februar läuft. Auch der Zukunftspakt Apotheke (Noweda/Burda) startete im Oktober eine groß angelegte TV-Kampagne, um die Vorbestellplattform „Ihreapotheken.de bekannter zu machen. Mein liebes Tagebuch, diese Initiativen sind doch wirklich eine gute Sache für die Apotheke vor Ort. Sie wärmen unser arg gebeuteltes Apothekerherz. Dank an alle!



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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11 Kommentare

Die geditzelte Kreation der Woche

von Bernd Jas am 15.12.2019 um 21:35 Uhr

Herr Ditzel, Herr Ditzel,

Was eine wunderbare Wortschöpfung:

"Der APOTHEKENSCHREDDER"

Ei, abbä ersch emol, hallo! Der Maddin. Sei gegrüßt lieber Kollege!


Hier sind ja mal wieder einige leck gegangene Fässer aufgemacht worden. Knietief im Schlamassel stehend feststellen, dass wieder mal der Resourcen-Bohrer tätig war. Huch!?


Kategorie Eins des APOTHEKENSCHREDDER´s von Heute:

Der eHBA.
Erstens; ein wunderbares Instrument zur Überwachung des einzelnen, und wir sollen uns noch dabei auf den Weihnachtsmann freuen, der uns dieses verwanzte Teil unter den Weihnachtsbaum jubelt. Dies ist eine Anspielung auf die KP der Chinesen. Wir werden darauf dann unsere Punkte sammeln dürfen. Fleißpunkte, Fortbildungspunkte, Beratungspunkte, Medikationsplanpunkte, … usw. und erst recht die Negativpunkte durch Abzug bei Ongehorrrsam.
In allen Belangen ein Volltreffer in die Magengrube, inklusive der Finanzierung.
Zweitens: meines Erachtens, wenn man dieses elektro-Heilige-Büttel-Amtswerk schon für sich annimmt, ist keines Falls die einzelne Apotheke (sprich der Inhaber) in der Bringschuld. Jeder Pharmazeut sollte dann, wie auch für die Approbation oder die Berufserlaubnis, vom Anfang seiner Berufstätigkeit an dafür dafür verantwortlich sein. Punkt.
Drittens; ich will den nicht geschenkt haben. Mein Essen zahl ich selbst. Basta.


Kategorie Zwei des APOTHEKENSCHREDDER´s von Heute:

Ja Reinhard, „die wahre Verantwortung“ …. Diesem Statement ist kaum etwas hinzu zu fügen.
Denn es bedarf bei dieser rigiden Staatsmacht (GKV-Macht) bald einer bürgerlichen Revolution, um in weiten Teilen der Gesellschaft und insbesondere unter den Politikern das Demokratieverständnis und die Verantwortung dafür wieder herzustellen. Stichwort: Der Souverän. Alle Staatsmacht geht vom Volke aus.
Daran schließt sich unmittelbar -


- Kategorie Drei des APOTHEKENSCHREDDER´s von Heute an:

Der von Herrn Timme angesprochene „verzapfte Mist“ der Herrschaften gegenüber den Betroffenen. Die heutigen Politiker werden immer schamloser im Mäntelchen ihrer Immunität.
Die stärkste Lüge (zur Panikvermeidung) ist die 100.000.-€ Einlagensicherungs-Lüge unserer so beliebten Kanzlerin, die in vollem Bewusstsein um das heimlich Ende 2014 in engem Kreise des Bundestages verabschiedete SAG (Sanierungs- und Abwickliungs- Gesetz) erfolgreich die Bevölkerung beruhigt hat.
Quellen um dieses unfassbare ("Geheim-") Gesetz gibt es mittlerweile zu Hauff im Internet.
Bei Kenntnis um diesen Sachverhalt sollte sich jeder mal über sein Geschäftskonto Gedanken machen. (Der Totale-APOTHEKENSCHREDDER)


Kategorie Vier und der Rest des APOTHEKENSCHREDDER´s von Heute -

- sind schon von Herrn Ahlmeyer aufgezählt worden.

Wobei, ... täglich schreddert jeder Rabattvertrag, es schreddert der Rahmenvertrag, es schreddert der unsägliche Kassenrabatt, es schreddert das Finanzamt, es schreddern die Aufsichtsbehörden, es schreddern die Lieferengpässe, es schreddert die Präpropostqualinfizierung und all deren Bullshitjkobs die wir bezahlen, es schreddert, es schreddert, es schreddert....

Eben der APOTHEKENSCHREDDER.

Advent, Advent der Schredder brennt. Da hilft auch kein Getriebe-Öl, der ist einfach überfordert.

Und ein´n schönen Tach noch …. mit ihrem Schredder.


Ps.:
Auch so eine blöde Floskel in der Apotheke: „Ich wünsch Ihnen noch einen schönen Tag“ (- mit Ihrem Sekretstau, oder Ausschlag, oder im schlimmsten Fall …... nee zu viel des Sarkasmus)

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

eHBA

von Martin Lörzer am 15.12.2019 um 12:52 Uhr

Mal ne Frage:
Wenn ich einen eHBA beantrage und bezahle für einen kostenpflichtigen und personalisierten Zugang meiner Approbierten m/w/d Und die kündigen mir hinterher und marschieren anschließend woanders hin....

Nehmen die das Passwort mit?
Wird es neu vergeben?
Zahle ich weiterhin für den angestellten Kollegen mit seiner eHBA nebenan?

ADEXA macht nen guten Job, keine Frage. Aber DARUM sollten sie sich in beiderseitiger Interessen mal kümmern. "Eins ist klar, die Arbeitgeber sind in der Verantwortung" ist eindeutig mal falsch.

» Auf diesen Kommentar antworten | 5 Antworten

AW: eHBA

von Redaktion DAZ.online am 15.12.2019 um 15:00 Uhr

Hallo,

unseres Wissens nach muss das jeder Approbierte selbst beantragen und sich dabei per Post-ident identifizieren. Mitnahme müsste also möglich sein, für die Kosten muss man dann im Falle einer Kündigung wohl eine Vereinbarung treffen.

AW: eHBA

von Max Meier am 15.12.2019 um 15:31 Uhr

Frau Hansen von der ADEXA hat eigentlich nur die gültige Rechtslage zusammengefasst. Mich hat es gewundert, dass 28,4% der Umfrageteilnehmer die rechtliche Lage anders eingeschätzt hatten.

Man sollte sich als Apothekeninhaber beim Apothekerverband beschweren, der diese Verhandlungen geführt hat, und nicht bei der ADEXA.

Meiner Ansicht nach hat der Apothekerverband hier sehr ungeschickt verhandelt. Während man für die Apothekeninhaber einen kostenfreien Ausweis rausgehandelt hat, hat man die angestellten Apotheker und die PTAs im Regen stehen lassen. Und dann kommuniziert man das eigene Verhandlungsversagen von Seiten des DAV noch so, dass sich die angestellten Mitarbeiter ihren Ausweis selbst finanzieren sollen.

Es muss dem DAV doch bewusst gewesen sein, dass es zu Konflikten kommen wird, wenn den Inhabern der HBA finanziert wird, während sich die angestellten Apotheker und PTAs ihren HBA selbst finanzieren sollen.

Und das der HBA ein Arbeitsmittel ist, hätte den verantwortlichen Personen beim DAV auch klar sein sollen. Die Situation ist jetzt die, dass ein Apothekeninhaber jedem seiner Mitarbeiter einen HBA finanzieren muss, damit seine Apotheke arbeitsfähig bleibt. Bei einer kleinen Apotheke mit zwei angestellten Apothekern und 8 PTAs, die ja vielleicht auch nur in Teilzeit arbeiten, kommen da auf jeden Apothekeninhaber jetzt Kosten in Höhe von 102 Euro monatlich bzw. 1224 Euro jährlich zu. Seinen eigenen Ausweis für 8,50 Euro bekommt er dafür umsonst - das nenne ich offen "bescheiden verhandelt".

An die DAZ: Wie wurde die Finanzierung eigentlich bei den Ärzten und Zahnärzten geregelt? So wie ich das lese, brauchen die MfAs ja ebenfalls künftig einen Berufsausweis, damit sie die Daten aus der Patientenakte auslesen können. Wird den MfAs dieser Ausweis durch die GKV finanziert oder haben die Ärzte ähnlich ungeschickt verhandelt und die Ausweise ihrer Mitarbeiter vergessen?

AW: eHBA

von Martin Lörzer am 15.12.2019 um 15:42 Uhr

@DAZ
Die Kosten der Mitnahme sollten einen Artikel wert sein...
mfg
ML

AW: eHBA

von Thomas Kerlag am 15.12.2019 um 20:33 Uhr

Das ist das Kleinkarierte an den Apothekern. Mein Gott woanders werden die Leute während der Arbeitszeit auf teure Fortbildungen geschickt und die kündigen vielleicht auch mal.
Wenn man in die Mitarbeiter investiert bleiben sie vielleicht auch lieber.

AW: @ Thomas Kerlag

von Anita Peter am 16.12.2019 um 8:40 Uhr

Diese Unternehmen schlagen das beim Endpreis ( analog unserem Honorar ) wieder drauf. Fehler gefunden?

Verantwortung

von Reinhard Rodiger am 15.12.2019 um 12:08 Uhr

"Grundlage jeder wahren Verantwortung und damit der höchsten Form von Menschenwürde bleibt es, sich darüber klar zu werden, was das, was man tut, wirklich bedeutet."
Max Steenbeck (1904 bis 1981), deutscher Physiker

In diesem Sinn haben ALLE ausser denen direkt "Vor-Ort"
ihre Verantwortung nicht wahrgenommen.Offensichtlich werden Ziele verfolgt, die mit menschengemässer Versorgung und Gemeinwohlinteressen nichts mehr gemein haben. Das betrifft Parteien, Fachpolitiker, die eigene Führung fast insgesamt und von besonderer Bedeutung: Den Präsidenten der verbrannten Erde und des entschwundenen Vertrauens.

Deutlicher kann Missachtung nicht ausgedrückt werden, als
ohne jede Rechenschaft zwar zurückzutreten, aber noch ein Jahr weitermachen zu wollen.Verantwortung scheint nicht existent.

Besonders traurig stimmt, dass anfangs von Respekt und Achtung die Rede war.Das war nicht ernst gemeint, wie "Geheimnisse" an Deutlichkeit nichts übrig lassen.

Wir brauchen daher eine ehrliche Debatte zur wirklichen Situation und ihrer Veränderung in Zukunftsfähigkeit. Hoffentlich fühlen sich genügend angesprochen, um einen Kristallisationskern- die kritische Masse-bilden zu können.
Weiter so geht nicht.

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Wo bleibt die Bon-Pflicht und der ePBA für Politiker ...

von Christian Timme am 15.12.2019 um 10:44 Uhr

... damit diese Herrschaften den „verzapften Mist“ gegenüber den Betroffenen auch lückenlos belegen können und man über den „mitschreibenden ePBA“ feststellen kann ... in welchem Gourmet-Tempel das „konzipiert“ wurde ...

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Chance vertan

von Friedemann Ahlmeyer am 15.12.2019 um 9:57 Uhr

Wenigstens einmal hätten die Interessen der öffentlichen Apotheken eine große öffentliche Bühne haben können. Wenn Friedemann Schmidt seinen sofortigen! Rücktritt als ABDA Präsident verkündet hätte. Mit dem scharfen Hinweis darauf, dass die Apotheken in Deutschland seit Jahren von der Politik diskriminiert werden. Als Stichworte mögen dienen:
Versandverbot trotz Koalitionsvertrag nicht umgesetzt. Stattdessen Freigabe der RX-Preise bei Privatpatienten, Bonivergabe wird nicht sanktioniert, die GKV wird bei Annahme von Boni ebenfalls nicht sanktioniert.
Bei Einführung des e-Rezeptes kein Verbot des Rezeptmakelns.
Apotheken in Deutschland werden gegenüber holländischen Versandhändlern weiterhin massiv benachteiligt in Bezug auf Kontrolle, Mehrwertsteuersatz, Rechtsform (jeder deutschen Apotheke ist eine Umsatz- bzw. Gewinnorientierte Beteiligung verboten, mehrjährige Verluste, wie sie DoMo hat, würden die Zuverlässigkeit des Inhabers beeinträchtigen und zur Zwangsschließung führen).
Die gesetzlich vorgeschriebene Honoraranpassung wird schon gar nicht mehr thematisiert.
All dies hätte bei einem Rücktritt zur Sprache kommen können.
So endet Schmidt als lahme Ente.
Und wir Apotheker können jetzt nur noch auf eine Palastrevolution hoffen, bei der eine Person (gerne eine Frau) mit mehr Durchsetzungsvermögen sich an die Spitze stellt, um unsere Interessen zu vertreten.

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.

von Anita Peter am 15.12.2019 um 8:38 Uhr

Schmidt hat den Karren bis zum Anschlag in den Dreck gefahren. Was genau hat er bei seinen "Geheimgesprächen" erreicht? Spahn rollt den roten Teppich von Berlin bis nach Heerlen aus, und Schmidt träumt von pharmazeutischen Dienstleistungen. Wenn ich meine pessimistischen Kommentare von 2016/2017 lese, dann muss man feststellen, das alles noch viel schlimmer gekommen ist.

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