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Medpex wirbt mit Belieferung am gleichen Tag

Berlin/München - 18.07.2019, 10:15 Uhr

In Zusammenarbeit mit der DHL wirbt der Zur Rose-Versender Medpex seit wenigen Tagen mit einer taggleichen Belieferung in einige Regionen Deutschlands. (c / Foto: imago images / R. Peters)

In Zusammenarbeit mit der DHL wirbt der Zur Rose-Versender Medpex seit wenigen Tagen mit einer taggleichen Belieferung in einige Regionen Deutschlands. (c / Foto: imago images / R. Peters)


Schnelle Lieferung auch in Berlin

Einen Expressdienst bietet seit geraumer Zeit auch die Berliner Versandapotheke Aponeo für die Hauptstadt an. Produkte, die mit einem entsprechenden Symbol gekennzeichnet sind und bis 12:00 Uhr bestellt worden sind, werden laut dem Unternehmen am gleichen Abend zwischen 19:00 und 22:00 geliefert. Den Service lässt sich das Unternehmen 6,95 Euro kosten.

Branchenkenner schätzen, dass die Versender in Zukunft verstärkt auf die schnelle Belieferung setzen werden, um auch auf diesem Feld mit den Vor-Ort-Apotheken konkurrieren zu können. So sagte beispielsweise DocMorris-Chef Olaf Heinrich im Herbst 2018 anlässlich der Übernahme der spanischen E-Commerce-Seite Promofarma gegenüber der Wirtschaftswoche, dass über diese Plattform Medikamente in Spanien innerhalb einer Stunde ausgeliefert werden könnten. 

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Zur Erklärung: DocMorris peilt durch Promofarma eine Kooperation mit den Vor-Ort-Apotheken an. Promofarma ist ein IT-Unternehmen, das eine Bestell-Plattform entworfen hat. Auf dieser Plattform werden Käufer mit Verkäufern gewissermaßen zusammengeführt. Und die Verkäufer sind fast ausschließlich Vor-Ort-Apotheken, die das auf der Plattform bestellte Arzneimittel schnell und vor Ort dispensieren können. „Das wäre auch in Deutschland möglich und denkbar“, sagte Heinrich im Oktober 2018 in einem Artikel der Wirtschaftswoche. Vor diesem Hintergrund könnte der Vorstoß von Medpex im Südwesten Deutschlands ein erster Versuchsballon der Muttergesellschaft Zur Rose sein, der eines Tages seinen Niederschlag auch bei der anderen Tochter DocMorris findet.

Logistische Hürden

Die logistischen Herausforderungen dafür sind allerdings hoch, vor allem wenn die Versender von einem oder wenigen zentralen Lagern aus operieren. Gleiches gilt für die Aufrechterhaltung der Kühlkette bei sensiblen Arzneimitteln. Auch der Kostenvorteil, den die Versender vielfach für sich reklamieren, relativiert sich angesichts der erhöhten Expressgebühren wieder.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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