Durch Zecken übertragene Erkrankung

Was ist FSME und wie schützt man sich?

Stuttgart - 22.06.2018, 07:00 Uhr

Bei Infektionen mit FSME gibt es keine kausal wirksamen antiviralen Arzneimittel, am besten schützt die FSME-Impfung. Diese ist zugelassen für Kinder ab einem Jahr. (Foto: imago)

Bei Infektionen mit FSME gibt es keine kausal wirksamen antiviralen Arzneimittel, am besten schützt die FSME-Impfung. Diese ist zugelassen für Kinder ab einem Jahr. (Foto: imago)


Wenn Ziegenmilch FSME überträgt ...

2016 berichtete das Robert-Koch-Institut erstmals über FSME-Infektion in Baden-Württemberg, die sich auf den Verzehr von Rohmilchprodukten aus Ziegenmilch zurückführen ließ. 2017 waren es bereits acht FSME-Fälle, die  durch den Konsum infizierter Lebensmittel auftraten. Laut RKI zeigte keiner der Patienten ZNS-Symptome, jedoch musste ein Betroffener im Krankenhaus behandelt werden.

Das Pasteurisieren von Milch inaktiviert die Viren.

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Symptome einer FSME-Infektion

Nicht jeder Stich einer FSME-Viren tragenden Zecke führt unweigerlich zur Infektion. Die Inkubationszeit liegt bei 7 bis 14 Tagen. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen sich Krankheitserscheinungen lediglich bei 30 Prozent der FSME-Infizierten, wobei ein biphasischer Verlauf typisch ist. Nach einer einwöchigen Prodromalphase mit grippeartigen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen kommt es bei 10 Prozent der Infizierten nach einer fieberfreien Zeit von ein bis drei Wochen zu einer Meningoenzephalitis. Die Symptome äußern sich in der zweiten Phase mit Fieber und Erbrechen, meningealen Reizerscheinungen, Lähmungen, Ataxie, Bewusstseinsstörungen, teilweise Koma. In manchen Fällen entwickelt sich zusätzlich eine Myelitis.

An FSME können alle Menschen erkranken, am häufigsten manifestiert sich die Infektion jedoch bei über 40-Jährigen und bei Männern häufiger als bei Frauen. Schwere Verläufe beobachtet man vor allem bei älteren Patienten. Auch ist bei dieser Patientengruppe die Gefahr persistierender Schäden höher. Insgesamt sterben 0,5 bis 2 Prozent der Patienten mit FSME und ZNS-Beteiligung.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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