Interpharm 2018

Pharmazeutische Chemie à la Hollywood

Berlin - 27.03.2018, 10:30 Uhr

Das Wundermolekül aus dem Film „Medicine Man“ enthält doch sehr fragwürdige Strukturen. (Foto: DAZ.online)

Das Wundermolekül aus dem Film „Medicine Man“ enthält doch sehr fragwürdige Strukturen. (Foto: DAZ.online)


Dosierung nach Augenmaß

Eine Krux in Hollywood: Selten rechnet jemand nach. „Die nehmen immer eine Dosis und das passt dann schon.“ In der Filmreihe „Hangover“ will einer der Protagonisten Wachhunde mit Pethidin-HCl betäuben. Das Arzneimittel, das er mit Hilfe seines Zahnarztausweises in der Apotheke gekauft hat, wird mit einer Stahlkanüle auf einen Hamburger geträufelt. „Wahrscheinlich wegen des dramatischen Effekts“, wie Link anmerkt. Trotz denkbar nicht vorhandener Erfahrung kann der Zahnarzt die richtige Menge allein mit Augenmaß abschätzen. Unrealistisch, findet Link. „Wer Wachhunde mit Pethidin betäuben will, soll sich vorher die Mühe machen, auszurechnen, wie viel er braucht."
Manchmal stimmt die Dosis aber: Im Film „Lost World“ wird ein T-Rex mit 10 mg Carfentanyl betäubt. Das erscheint wenig, ergibt aber Sinn, wenn man die Wirkpotenz von Carfentanyl berücksichtigt. Link hat in Bezug auf den Film auch noch einen Tipp für seine Studierenden: Der Dinosaurier wird durch Naltrexon wieder aus seiner Betäubung aufgeweckt. „Das kann man sich gut merken, weil in Naltrexon schon das Wort T-Rex steckt.“ Dass das bei der Zulassung eine Rolle gespielt hat, glaubt Link allerdings nicht.



Dr. Mathias Schneider, Apotheker, Volontär DAZ
redaktion@daz.online


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