Die letzte Woche 

Mein liebes Tagebuch

04.03.2018, 07:35 Uhr

Mein liebes Tagebuch, sie lieben uns, sie lieben uns nicht, sie lieben uns, ... (Foto: Andi Dalferth)

Mein liebes Tagebuch, sie lieben uns, sie lieben uns nicht, sie lieben uns, ... (Foto: Andi Dalferth)


28. Februar 2018

Von Securpharm sollten wir alle jetzt schon mal gehört haben. Es ist die deutsche Version des EU-weiten Schutzsystems, das vor gefälschten verschreibungspflichtigen Arzneimitteln schützen soll. Seit 2011 ist die Richtlinie in Kraft, seit dieser Zeit wird an ihrer Umsetzung gewerkelt. Es war und ist eine  Mammut-Aufgabe: Es hat viel mit IT-Technik und EDV zu tun und vor allem mit Verbänden von Pharmaindustrie, Großhandel und Apotheken (BAH, BPI, vfa, PHAGRO, ABDA), die sich einvernehmlich verständigen müssen. Allein, dass dies alles weitgehend gelungen ist, ist schon eine Auszeichnung wert. Eine gigantische Aufgabe für die Pharmaindustrie war und ist es, alle Rx-Arzneimittelpackungen mit den erforderlichen Sicherheitsmerkmalen auszustatten. Im Mittelpunkt steht eine zufällig generierte Seriennummer in Verbindung mit dem jeweiligen Produktcode, die jede Packung zum Unikat macht. Hinzu kommt der Aufbau der Server, auf denen alle Daten und Seriennummern hinterlegt sind, die ständig den Zu- und Abgang der Packungsnummern kontrollieren und auf die alle Apotheken Zugriff haben. Dazu kommt die Infrastruktur, z. B. der Anschluss der Apotheken an ein Verifikationssystem, damit der Server nur von zugelassenen Apotheken besucht werden kann. Und da wir Apothekers der Pharmaindustrie nicht recht trauen, haben wir vor den Server der Industrie einen eigenen Apothekerserver geschaltet, der unsere Daten anonymisiert auf den Securpharm-Zentralrechner der Industrie überträgt. Die Apotheken brauchen zudem einen Konrektor, einen Scanner, der den Data-Matrix-Code lesen kann (können die meisten), eine aufgefrischte Software und, ganz wichtig, eine schnelle und sichere Internetverbindung. Mein liebes Tagebuch, das sollte alles schon weitgehend stehen oder noch bis spätestens zum Jahresende eingerichtet werden. Denn ab 9. Februar 2019 wird’s ernst und Pflicht, da darf keine Rx-Packung mehr raus, ohne verifiziert zu sein. Und dann bittet unsere liebe ABDA zur Kasse: Rund zehn Euro pro Monat muss jede Apotheke für die Servernutzung berappen und 10 Euro extra jährlich für die Teilnahme am SecurPharm-System – das spült rund 2,5 Mio. Euro in die ABDA-Kasse. Experten, die sich mit Kosten für Datenverarbeitung auskennen, halten dies, so hört man, für überteuert. ABDA-Preise eben. 



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche 

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche 

Mein liebes Tagebuch

Rückblick auf das Jahr 2018 

Mein liebes Tagebuch 

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

4 Kommentare

Zum Kollegen Küsgens

von Dr.Diefenbach am 04.03.2018 um 14:17 Uhr

Meines Wissens nach ist Bzgl.Securpharm Deutschland in der Vorreiterrolle.Begründung ;Es kommt auf jeden Fall eine Richtlinie (!)aus Europa.Da übernehmen "wir"lieber die "Führung" und gehen davon aus ,dass die anderen dann uns folgen.Wie weit das in der EU bereits gegriffen hat,müsste ja feststellbar sein.Man kann nur hoffen,dass es dann ordentlicher zugeht als mit der schlampigen Auslegung so vieler Sachverhalte in anderen Sparten ,wie man es in der "Union"häufig sieht.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Ab jetzt gibt es kein Verstecken mehr!

von Gunnar Müller, Detmold am 04.03.2018 um 13:21 Uhr

Für Euch Politiker.
WIR Apotheken sind der Kitt, der das Gesundheitssystem vor Ort in den Kommunen und Quartieren für die Bevölkerung zusammmenhält.
WIR sind bereits jetzt die ersten Ansprechpartner für alle möglichen (und unmöglichen) Fragen, wo andere sich für eine neuerdings wieder zuhörende und dann auch sprechende Medizin einsetzen.
WIR sind bereits jetzt auch als Studierte jederzeit barrierefrei erreichbare Coaches durch das immer komplizierter werdende Gesundheits- und Sozialwesen.
Und letztlich: WIR mit unseren Bemühungen sorgen dafür, dass die KrankenKassen pro Jahr über 4 Mrd. € von den Herstellern zurückbekommen und sich über eine Reduzierung der Arzneimittelausgaben freuen können.
WIR Apotheken sind UNSER Geld also mehr als wert!

Ab jetzt gibt es kein Verstecken mehr!
Auch nicht für Euch „Berufs“–Standespolitiker bei ABDA, Kammern und Verbänden!
IHR habt uns nach all den Flops der letzten 15 Jahre jetzt endlich (!) so zu vertreten, dass WIR vor Ort endlich wieder in Ruhe und wirtschaftlich gesichert das tun können, wofür wir uns - nicht per Eid aber im Gegenzug zu unserer Betriebserlaubnis - verpflichtet haben: Als Apotheker zu arbeiten!
Also, sorgt gescheit für uns - und nicht für immer neue Scheinaktivitäten (Agenda, AMTS, Impfen, Einschreibemodell...), die die Zukunft der Apotheken vermeintlich sichern sollen.
Und:
Falls Euch das wieder einmal nicht gelingen sollte, fürchtet Euch jetzt schon vor der Apothekerbasis. Denn:
Der designierte BmG Jens Spahn ist nur einen Mouseclick von uns entfernt ...
spahnaktuell@jensspahn.de

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Großer Kollaps

von Bernd Jas am 04.03.2018 um 12:34 Uhr

Pschhhht, wir werden wieder regiert.
Jetzt müssen wir uns trotz schwindendem Frost warm anziehen , bekommen jedoch öfter mal ein Spahn zum Einheizen nachgelegt.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Secupharm

von Bernd Küsgens am 04.03.2018 um 12:26 Uhr

In welchen Ländern der EU wird ein System wie Secupharm oder ähnliches eingeführt? Oder sind wir mal wieder ddie Musterknaben.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.