Drogenkonsum

Bundesregierung sagt Cannabis den Kampf an

Berlin - 14.12.2017, 12:45 Uhr

Die Bundesregierung will den Cannabis-Konsum stärker eindämmen. (Foto: Syda Production / stock.adobe.com)

Die Bundesregierung will den Cannabis-Konsum stärker eindämmen. (Foto: Syda Production / stock.adobe.com)


Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), will in den kommenden Jahren die Prävention in Sachen Cannabis flächendeckend ausbauen. „Keine andere illegale Droge ist so weit verbreitet und keine andere führt so viele Menschen in ambulante und stationäre Therapieangebote“, erklärte Mortler am heutigen Donnerstag in Berlin.

Das Bundesgesundheitsministerium und Mortler stellten am heutigen Donnerstag in Berlin den Bericht zur Drogensituation in Deutschland vor. Der Bericht wird jährlich durch die Deutsche Drogenbeobachtungsstelle als Beitrag zum Europäischen Drogenbericht erstellt. Die CSU-Politikerin Mortler forderte eine „flächendeckende Präventionsarbeit in Sachen Cannabis“. Und weiter: „Ganz klar ist auch, dass die Versorgung suchtkranker Menschen in und nach der Haft besser werden muss und wir mehr gegen die Stigmatisierung suchtkranker Menschen tun müssen. Sucht ist eine Krankheit und als solche müssen wir sie behandeln.“

Mortler bezeichnete den Konsum illegaler Drogen in Deutschland als „in weiten Teilen stabil“. Nach den Ergebnissen des Epidemiologischen Suchtsurveys 2015 hat mehr als jeder vierte erwachsene Deutsche zwischen 18 und 64 Jahren bereits mindestens einmal im Leben illegale Drogen konsumiert. Cannabis ist dabei unverändert die mit Abstand am häufigsten konsumierte illegale Droge. Unter den 12- bis 17-Jährigen gaben 7,3 Prozent an, in den letzten 12 Monaten wenigstens einmal Cannabis konsumiert zu haben. Bei den 18- bis 64-Jährigen waren es demnach 6,1 Prozent. Über die letzten 25 Jahre hinweg zeige der Cannabiskonsum mit Schwankungen einen insgesamt zunehmenden Trend.

Wirkstoffgehalt von Cannabis steigt an

Dabei steige der Wirkstoffgehalt des in Deutschland sichergestellten Cannabis seit Jahren an und hat in diesem Jahr erneut einen Höchststand erreicht. Der markanteste Anstieg von Wirkstoffgehalten ist laut BMG in diesem Jahr aber bei den Amphetaminen zu verzeichnen: von 2015 auf 2016 hat er sich vervierfacht. Für MDMA lässt sich eine Verdopplung des Wirkstoffgehaltes verzeichnen.

Unter den Stimulanzien dominieren in Deutschland bei den 18- bis 64-Jährigen die Amphetamine mit einer 12-Monats-Prävalenz von 1 Prozent. Während Indikatoren aus Strafverfolgung und Behandlung in den letzten Jahren auf eine steigende Bedeutung von Amphetamin und Methamphetamin hinweisen,  zeichnet sich dieser Anstieg in den bundesweiten Erhebungen dem BMG zufolge aber in der Allgemeinbevölkerung nicht ab.


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12 Kommentare

Absoluter Schwachsinn

von Sabrina am 01.01.2018 um 1:45 Uhr

Besäße diese Frau ein Hirn mit dem sie denken kann wäre sie sicherlich zu einem anderen Entschluss gekommen.
1. Eine Legalisierung brächte mehr Kontrolle im Bezug auf den Handel
2. Dem zufolge eine sehr gute Einnahmequelle für den Staat wäre es so wie in anderen Ländern legal in Shops erhältlich.
3. Ist es eine natürliche Resource und durchaus medizinisch Effektiv einsetzbar.

Durch eine Legalisierung würde der Reiz für Jugendliche es zu konsumieren wahrscheinlich zurückgehen.
Ebenso finde ich ist Alkohol 10x gefährlicher ist. Egal Ob Gesundheitlich gesehen oder im öffentlichen Bereich z.B. im Verkehr und beim exzessiver Alkoholkonsum bei Jugendlichen.

Kleiner Tipp Frau Mortler: ein bekiffte setzt sich bestimmt nicht hinters Steuer

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Es reicht...

von Snowden am 27.12.2017 um 2:45 Uhr

Vielleicht sollte eine nur noch kommissarisch amtierende Bundesdrogenbeauftragte sich mit weiteren Äußerungen zurückhalten.
Die zurückliegende Amtsperiode sticht vor allem durch äußerst inkompetente Aussagen wie "wenn ich nicht weiß was drin ist, kann ich es auch nicht konsumieren" sowie haarsträubende Falschinformationen, die schon an Propaganda Grenzen wie die ungeprüfte Bezugnahme auf inoffizielle Quellen die behaupten in Colorado gäbe es eine Zunahme von minderjährigem Cannabiskonsum, obwohl die Offiziellen Daten des Gesundheitsministeriums von Colorado einen signifikanten Rückgang von 20% aufweisen.
Die drogenbezogenen Todeszahlen sind unter Frau Mortler angestiegen.
Diese Ministerin macht einfach Ihren Job nicht. Danke an alle CSU Wähler aus dem Nürnberger Land. So kommt die AFD vorwärts ohne irgendetwas tun zu müssen.

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Wirkstoffgehalt steigt aufgrund der Prohibition

von Albrecht Bodegger am 21.12.2017 um 10:50 Uhr

Dass der Wirkstoffgehalt pro Volumeneinheit steigt, ist eine direkte Folge der Prohibition. Das war beim Alkohol während der Prohibition genauso. Da stiegen wohl viele Konsumenten von Bier und Wein auf leichter zu versteckenden Schnaps um. Dies nun wieder als Argument für die Prohibition anzuführen, ist absurd und zynisch. Gleiches gilt für die immer gefährlicher werdenden synthetischen Cannabinoide.

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PATIENTENINFORMATION ZUM THEMA CANNABINOIDVERORDNUNGEN

von Skye Dobson am 17.12.2017 um 22:47 Uhr

Als langjährig im Bereich der Versorgung chronisch Schmerzkranker tätige Vertragsärzte sind wir eines der wenigen Zentren, die die neue Gesetzeslage zur Verordnung von Cannabis zur Verbessereung der Lebensqualität unserer Patienten trotz erheblichen Aufwands umgesetzt haben.

In diesem Zusammenhang wurden je nach Indikation Sativex, Dronabinol oder unterschiedliche Sorten von Cannabisblüten mit Genehmigung der Kassen verordnet. Zudem wurden die für Applikation der Blüten notwendigen Inhalatoren als Hilfsmittel verordnet.

Offensichtlich ergreifen die GKVer aufgrund der extrem hohen Kosten, insbesondere bei der Verordnung von Blüten (biszu 20.000 € jährlich), nun Maßnahmen zur Kostendämpfung. Nach Informationen der KV Bayern drohen den verordneten Praxen trotz Genehmigung durch die Kassen Wirtschaftlichkeitsprüfungen, die im Zweifel zum wirtschaftlichen Ruin führen können.

Aus diesem Grund sehen wir uns gezwungen, keine weitere Verordnungn von Cannabisblüten zu tätigen und die betroffenen Patienten nach wiederum entsprechender Genehmigung auf die kostengünstigeren TCH Präparate, primär Sativex, alternativ Dronabinol umzustellen.

Ausnahmen in der Verordnung von Cannabisblüten können dann gemacht werden, wenn die zuständige GKV schriftlich bestätigt, für den genehmigten Verordnungszeitraum auf Wirtschaftlichkeitsprüfungen / Regresse bezgl. des verordneten Präparats zu verzichten.

Wir hoffen auf ihr Verständnis, mit freundlichen Grüßen (Dez. 2017)

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Mortler

von Ma Po am 15.12.2017 um 17:23 Uhr

Die ist die totale Fehlbesetzung. Ich würde sogar sagen sie ist die schlimmste sie hat nämlich überhaupt gar keine Ahnung von dem was sie von sich gibt

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Die kleine Anna schreibt einen Brief an die Regierung

von woewe am 15.12.2017 um 15:56 Uhr

...Hallo, mein Name ist Anna, ich bin 13 Jahre alt und trinke sehr gerne Bier, dieses hole mir öfters mal im Park, da man es in Geschäften nicht kaufen kann und wahrscheinlich erst ab 21 erhältlich wäre. Dieses Bier entspannt mich unheimlich gut. Ich bin zwar nicht mehr so gut in der Schule aber das nehme ich gerne in Kauf.
Ich muss mein Bier immer nachts im Park kaufen, da es dann erst meistens zu guten Preisen zu haben ist. Ich habe aber Angst, nachts alleine durch den Park zu gehen, deshalb kommen immer ein paar Freundinnen mit. Die kaufen sich meistens kein Bier, sondern Wein oder Wodka. Ja meine Freundinnen sind von Bier auf Wein und Wodka umgestiegen, da sie es erst durch die Dealer kennengelernt haben und jetzt nicht mehr davon loskommen. Ich denke meine Freundinnen wurden falsch beraten aber die Alkohol-Dealer denken immer nur an ihren Profit und klären nie über die Risiken auf.

Ich muss an dieser Stelle mal Danke sagen, dass Sie es mir ermöglichen Alkohol zu trinken. Viele Erwachsene kaufen sich heutzutage lieber das legale Cannabis aber das bekomme ich ja in den Supermärkten nicht, da es erst ab 21 Jahren erhältlich ist. So muss ich auf Alkohol zurückgreifen. In meinem Park gibt es den zum Glück in rauen Mengen.
...
Ich möchte keinen Jugendschutz, keine Parks ohne Dealer und auch keine sinnvolle Arbeit für die Polizei. Bitte lassen Sie alles so wie es ist, ich kann dann wenigstens weiterhin mit 13 Jahren mein Bier im Park kaufen, danke Frau Mortler.

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Irrsinn

von Julien Vanzetti am 15.12.2017 um 7:48 Uhr

„Ganz klar ist auch, dass die Versorgung suchtkranker Menschen in und nach der Haft besser werden muss und wir mehr gegen die Stigmatisierung suchtkranker Menschen tun müssen. Sucht ist eine Krankheit und als solche müssen wir sie behandeln.“
Kapiert diese Frau eigentlich, wie sehr sie sich mit dieser Aussage widerspricht?! Eigentlich gehört eher SIE dafür eingesperrt, nicht irgendwelche Cannabiskonsumenten...

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DAZ

von Hiro am 15.12.2017 um 7:18 Uhr

Eigentlich ziemlich schade, dass die DAZ den Schund von Frau Mortler so unreflektiert verbreitet. Ich selbst nutze cannabis gegen mein Parkinson und kann nicht verstehen, dass diese Frau sich so gar nicht mit den Vorteilen von THC und CBD beschäftigt. Hier gilt nicht Prävention, sondern Regulierung!

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AW: Alter Wein

von woewe am 15.12.2017 um 11:43 Uhr

Bildunterschrift: "Die Bundesregierung will den Cannabis- Konsum stärker eindämmen." aha? Womit?
Mit der Strafverfolgung funktioniert das nicht, wie die Stelle ermittelte, an der Frau Mortler ihre Zahlen schickt, der EMCDDA.
Mortler eine „flächendeckende Präventionsarbeit in Sachen Cannabis“, aha? Auch eine vernünftige Prävention funktioniert nicht mit der aktuellen Verbotspolitik.

Sie sollte erst einmal ihre ausgelutschten und wirkungslosen Konzepte überdenken. Außerdem, die Regierung, der sie angehört, ist zZt. nur "geschäftsführend" - und da gibt es bessere Gesetzesvorschläge aus den Reihen des Bundestags, diesem Problem Herr zu werden, Cannabis-Kontroll-Gesetz zB. als Entwurf.

Und "Wirkstoffgehalt steigt an" und fällt wieder. Wenn er in den Blüten zu niedrig ist, wird Hasch geraucht, wenn er ausreichend hoch ist, wird zu Blüten gewechselt, wenn er stark genug ist, wird weniger geraucht - wie bei Alkoholika (Bier, Wein Schnaps ...) auch. Who cares.

AW: (Hiro) Hier gilt nicht Prävention, sondern Regulierung!

von woewe am 15.12.2017 um 11:46 Uhr

Sie meinten sicher Prohibition und nicht Prävention?!
Und ja richtig: Prävention sollte Bestandteil der Regulierung sein, Prävention funktioniert nicht unter der Prohibition (Dr. Gaßmann, DHS u.a.) Rest full ACK.

AW: DAZ

von Hiro am 15.12.2017 um 11:48 Uhr

Ja, ich meine prohibition, passiert öfter das ich die Worte vertausche.

Wie lange noch ?

von Markus am 14.12.2017 um 20:51 Uhr

Wer sich ernsthaft mit der Thematik befasst,und sein es nur übes Internet und die gängigen Quellen,bemerkt das das größte Problem am Cannabis die Illegalität ist.

Ohne hier weiterhin auf den Nutzen als Rohstoff einzugehen..

Der absolut größte teil der Konsumenten lebt völlig unbemerkt.

Gerade eine legalisierung könnte hier beim jugendschutz helfen,vor allem weil jugendliche dann ihren Konsum nicht mehr so stark verheimlichen müssen,auch wenn er erst ab 18 ist nicht... so können Dialoge entstehen,nicht hysterische Kontaktabbrüche zwischen Eltern und Kind,nur mal als Beispiel...


Das es einer Gesellschaft zuzumuten ist,das sie Stoffe hat mit deren Umgang man Vorsichtig sein muss,sieht man am etwas gefährlicherm Alkohol,und das steht längst ausser Frage...


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