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Cannabis bleibt Nummer 1

Der Drogenkonsum von jungen Deutschen ist weiter besorgniserregend. Fast jeder Zehnte der 18- bis 39-Jährigen nahm im vergangenen Jahr mindestens einmal eine illegale Droge. Am weitesten verbreitet ist Cannabis.

Das geht aus dem Jahresbericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) hervor, der am 11. November in Berlin vorgestellt wurde. Danach griffen im vergangenen Jahr 9,9% der 18- bis 39-Jährigen in Deutschland zu illegalen Drogen. 2006 war der Wert um 0,3 Punkte niedriger. Von den 18- bis 64-Jährigen hat 2009 im Schnitt jeder Zwanzigste einmal zu einer illegalen Droge gegriffen.

Am weitesten verbreitet ist bei den 18- bis 39-Jährigen Cannabis. Der aktuelle Wert (9,3%) ist um 0,1 Punkte höher als 2006. In Europa greifen rund vier Millionen Menschen täglich oder fast täglich zu Cannabis. "Die Verbreitung illegaler Drogen scheint aber insgesamt nicht zu steigen", sagte DBDD-Leiter Tim Pfeiffer-Gerschel. So liegt etwa der Konsum von Kokain in Deutschland vergleichsweise niedrig: Unter den jungen Erwachsenen haben 5% mindestens einmal in ihrem Leben Kokain konsumiert. 1,6% haben innerhalb des letzten Jahres mindestens einmal Amphetamine oder Kokain konsumiert. Der Konsum von Ecstasy ist seit 2000 rückläufig. Nur noch 0,8% der 18- bis 39-Jährigen haben innerhalb des letzten Jahres Ecstasy konsumiert, im Jahr 2003 waren es noch 1,4%.

Der Drogen-Konsum ist laut Bericht ein Phänomen, das vor allem unter jungen Menschen verbreitet ist. 2009 nahmen im Schnitt 14% der unter 30-Jährigen Rauschmittel. Der Anteil bei den Älteren lag bei etwa 2%.

Zurückgegangen ist die Zahl jener, die durch illegale Drogen ums Leben gekommen sind. Dies waren im vergangenen Jahr 1331 Menschen – acht Prozent weniger als 2008. Das Durchschnittsalter eines Drogentoten lag bei 36 Jahren.


dpa/daz

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