Prognose aus Grossbritannien

Deutlich mehr krebskranke Frauen als Männer

Cambridge - 17.02.2017, 07:30 Uhr

(Foto: visivasnc / Fotolia)

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Die Krebsraten bei Frauen werden in den nächsten zwanzig Jahren fast sechsmal schneller ansteigen als bei Männern. Dies sagen jüngste Zahlen, die Cancer Research UK veröffentlicht hat.  

Die gemeinnützige britische Organisation zur Krebsbekämpfung Cancer Research UK prognostiziert, dass in Großbritannien bis 2035 rund 4,5 Millionen Frauen und 4,8 Millionen Männer eine Krebsdiagnose bekommen werden. Diese Schätzung beruht auf Wachstumsraten bei den Männern um rund ein halbes Prozent und bei den Frauen um etwa drei Prozent. 

Fettleibigkeit als wichtiger Risikofaktor bei Frauen

Als ein Grund für die schneller steigenden Raten bei den Frauen wird neben dem Rauchen die Fettleibigkeit angeführt, da einige mit Fettleibigkeit im Zusammenhang stehende Krebsarten nur Frauen betreffen. Spezifische Krebsarten, die besonders für den stärkeren Anstieg bei den Frauen verantwortlich gemacht werden, sind nach Angaben von Cancer Research UM Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Mundkrebs. Für diese rechnen die britischen Krebsexperten in den nächsten zwanzig Jahren mit der größten Zunahme. 

Cancer Research UK verweist in diesem Zusammenhang auch auf die jüngsten Zahlen zur weltweiten Krebs-Belastung. Hiernach werden jedes Jahr schätzungsweise 7,4 Millionen Männer und 6,7 Millionen Frauen weltweit mit einer Krebsdiagnose konfrontiert. Die vier häufigsten Krebsarten auf der ganzen Welt Lungen-, Brust-, Prostata-, und Darmkrebs stehen für vier von zehn Krebsdiagnosen. In Großbritannien entfällt hierauf mehr als die Hälfte (53 Prozent) aller neuen Krebs-Fälle pro Jahr.

Mehr Krebstote als durch AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen

 „Die neuesten Zahlen zeigen, dass jedes Jahr auf der ganzen Welt mehr als 8 Millionen Menschen an Krebs sterben, das sind mehr  als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen,“ resümiert Sir Harpal Kumar, Hauptgeschäftsführer von Cancer Research UK. „Mit mehr Investitionen in die Forschung hoffen wir in den nächsten zwanzig Jahren auf große Verbesserungen bei der Früherkennung und der Behandlung. Bis 2034 sollten drei von vier Menschen ihre Krankheit überleben.“ 

Cancer Research UK finanziert zahlreiche Forschungsprojekte im ganzen Land. In Cambridge untersuchen Wissenschaftler von Cancer Research UK zum Beispiel, ob DNA aus Eierstockkrebszellen über  Blutuntersuchungen als Marker für den Erfolg einer Tumortherapie geeignet sind. Diese Forschung könnte bedeuten, dass Frauen maßgeschneiderte Behandlungen erhalten könnten, angepasst an die fehlerhafte genetische Ausstattung, die ihren jeweiligen Tumor voran treibt.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Zählen kranke Frauen doppelt?

von twister am 17.02.2017 um 17:03 Uhr

Im Text:
„...bis 2035 rund 4,5 Millionen Frauen und 4,8 Millionen Männer eine Krebsdiagnose bekommen werden.“
bzw.
„Hiernach werden jedes Jahr schätzungsweise 7,4 Millionen Männer und 6,7 Millionen Frauen weltweit mit einer Krebsdiagnose konfrontiert.“
Überschrift:
„Deutlich mehr krebskranke Frauen als Männer“

Alles klar!
Unabhängig von der Faktenlage sind Frauen stets benachteiligt.

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