Studien

Wird Afrika der größte Pharma-Wachstumsmarkt?

Remagen - 26.01.2017, 09:05 Uhr

„Kontinent der Chancen“: In einem Report bezeichneten Unternehmensberater Afrika als „Kontinent der Chancen“ für Arzneimittel und Patienten. (Foto: africa / Fotolia). 

„Kontinent der Chancen“: In einem Report bezeichneten Unternehmensberater Afrika als „Kontinent der Chancen“ für Arzneimittel und Patienten. (Foto: africa / Fotolia). 


Lokale Anbindung besonders wichtig

Insgesamt gute Nachrichten für multinationale Unternehmen und solche, die neue Wachstumschancen suchen, weil die entwickelten Märkte stagnieren, glaubt McKinsey, und auch eine gute Nachricht für die Patienten, die damit Zugang zu neuen, bis dato auf dem Kontinent nicht verfügbaren Arzneimitteln erhalten.

Wer hier eine Vorreiterrolle einnehmen will, dem wird geraten, sich auf Nischen zu konzentrieren, vor Ort starke und flexible Teams zu bilden und Partnerschaften mit lokalen Marktbeteiligten zu forcieren. Ohne diese käme man in den stark diversifizierten Märkten schlecht zurecht, so die Begründung. Außerdem sei die Distribution immer noch eine große Herausforderung. Deswegen scheint hier „all business is local“ mehr als irgendwo anders zu gelten. 

Die Kultur kennen und lernen, wohin der Markt sich bewegt

Ein solcher „früher Vogel” ist das chinesische Unternehmen Beijing Holley-Cotec Pharmaceuticals, das seit 1993 auf dem afrikanischen Kontinent vertreten ist und heute Niederlassungen in Kenia, Tansania, Uganda und Nigeria hat. Wie man dort reüssieren kann, skizziert dessen Vertriebs- und Marketingleiter Godfrey Wachira in „China Daily“. 

Auch sein Unternehmen schwört auf die Unterstützung durch Experten in den jeweiligen Ländern. Von einem Stab von etwa zwanzig Mitarbeitern in Kenia seien nur zwei chinesische Staatsbürger: der Geschäftsführer und der Finanzdirektor, berichtet Wachira. „Wenn Sie nicht über das lokale Know-how verfügen, können Sie leicht scheitern´", sagt er. „Sie müssen die Kultur kennen und lernen, wohin der Markt sich bewegt.“

Bislang habe Holley Cotec vor allem Anti-Malaria-Mittel nach Afrika geliefert. Doch angesichts dessen, dass die Malaria auf dem Rückzug ist, gebe es Pläne, das Produktportfolio auf mehr qualitativ hochwertige Generika zu diversifizieren. Auch Kontrazeptiva habe man auf dem Zettel. Schließlich gehöre China zu den führenden Länder weltweit in Sachen Familienplanung.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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