Welt-Malaria-Tag

WHO fordert stärkeren Einsatz gegen Malaria

Nairobi - 24.04.2017, 15:45 Uhr

Die Anopheles-Mücke überträgt die gefährlichste Form der Malaria, die M. tropica. (Foto: Kletr / Fotolia)

Die Anopheles-Mücke überträgt die gefährlichste Form der Malaria, die M. tropica. (Foto: Kletr / Fotolia)


Angesichts von jährlich rund 400 000 Malaria-Toten hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen stärkeren Einsatz zur Verhinderung neuer Infektionen gefordert. Ein Impfstoff-Versuch in Afrika bringt neue Hoffnung. Aber betroffene Länder müssen laut WHO auch mehr in klassische Prävention investieren.

„Wir brauchen einen viel größeren Einsatz für die Prävention, vor allem in Afrika, das am stärksten von Malaria betroffen ist“, erklärte WHO-Chefin Margaret Chan anlässlich des Welt-Malaria-Tags am morgigen Dienstag. In Afrika seien in den betroffenen Ländern immer noch rund 43 Prozent der Menschen weder durch Moskitonetze noch durch das Versprühen von Insektiziden in Wohnhäusern geschützt. Zwei Drittel der schwangeren Frauen haben demnach in 20 afrikanischen Ländern noch keinen Zugang zur nötigen Chemoprophylaxe gegen Malaria. Alle zwei Minuten stirbt ein Kind an Malaria. Die von der WHO empfohlenen Präventionsmethoden wie Moskitonetze, Einsatz von Insektiziden und saisonale Chemoprophylaxe hätten bereits zu großen Erfolgen im Kampf gegen Malaria geführt, erklärte die WHO am Montag in Nairobi. Von 2010 bis 2015 ging die Zahl der Neuinfektionen weltweit demnach um 21 Prozent zurück, die Zahl der Todesfälle in Afrika sank um knapp ein Drittel

Hoffnung liegt auf dem Impfstoff

 „Jeder Tod, der von Malaria verursacht wird - einer vermeidbaren und behandelbaren Krankheit - ist schlicht inakzeptabel», erklärte der Chef des Malaria-Programms der WHO, Pedro Alonso. Der WHO zufolge gab es 2015 rund 212 Millionen Malaria-Infektionen, etwa 429 000 Menschen starben an der Erkrankung. Malaria kommt demnach derzeit in 91 Ländern vor, neun von zehn Infektionen passieren in Afrika. Viele Patienten leiden dort unter der gefährlichsten Form, der Malaria tropica, die durch den von der Anopheles-Mücke übertragenen Erreger Plasmodium falciparum ausgelöst wird.

Langfristig hoffen Forscher auf die Entwicklung einer Impfung gegen Malaria. In Ghana, Kenia und Malawi soll der erste Malaria-Impfstoff nun ab 2018 getestet werden, erklärte die WHO. Der Impfstoff wurde entwickelt, um Kinder im Alter zwischen 5 und 17 Monaten vor Malaria zu schützen. „Die Aussicht auf einen Impfstoff ist eine tolle Nachricht», sagte die Afrika-Direktorin der WHO, Matshidiso Moeti. „Zusammen mit bestehenden Mitteln könnte ein solcher Impfstoff Zehntausende Leben in Afrika retten“, erklärte sie.

Für den neuen Test sollen etwa 360 000 Kinder die vier nötigen Impfdosen erhalten, noch mal so viele sollen als Kontrollgruppe dienen, um den Erfolg zu messen. Der Impfstoff „RTS,S“ wurde vom Pharmahersteller GSK entwickelt. Ein erfolgreicher klinischer Versuch von 2009 bis 2014 wurde auch von der Bill und Melinda Gates Stiftung unterstützt.




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