Wie wissenschaftlich sind die Studien?

Homöopathen fordern Kritiker heraus

Stuttgart - 29.06.2016, 18:10 Uhr

Gibt es Beweise für die Wirksamkeit von Globuli? (Foto: hfd / DAZ.online)

Gibt es Beweise für die Wirksamkeit von Globuli? (Foto: hfd / DAZ.online)


Homöopathen sehen den Nutzen „hinreichend“ belegt

Auch würde der Zentralverein Hinweise auf wissenschaftliches Fehlverhalten und Fälschung von Forschungsergebnissen sehr ernst nehmen. „Wir fordern das Anti-Homöopathie-Netzwerk auf, umgehend zu benennen, wer sich konkret eines wissenschaftlichen Fehlverhaltens schuldig gemacht hat, die Veröffentlichung der Korrespondenz mit den Autoren und wissenschaftlichen Journals vorzulegen oder die entsprechenden Passagen zu streichen“, erklärt der Verein.

Außerdem begegnet der Zentralverein verschiedenen Kritikpunkten. Dass seine Zusammenstellung keine neuen Informationen erhalte, sei bei Übersichtsarbeiten allgemein so – aus der Zusammenschau ergäben sich jedoch neue Erkenntnisse. Doppelblindstudien zur individualisierten Homöopathie erlaubten keine zusammenfassende Aussagen einer spezifischen Wirkung potenzierter Arzneien. „Betrachtet man aber zusätzlich die Ergebnisse der Grundlagenforschung, ergibt sich ein konsistentes Bild“, erklären die homöopathischen Ärzte.

Kosten von einer Milliarde Euro

Einen „Beweis der Wirksamkeit der Homöopathie“ hätte die WissHom nie behauptet. „‚Die Homöopathie‘ lässt sich ebenso wenig beweisen wie ‚die konventionelle Pharmakologie‘“, erklärt der Zentralverein. „Es gibt in der klinischen Forschung überhaupt keine einzige Studie, die etwas zweifelsfrei belegt.“ Dennoch sei ein therapeutischer Nutzen der homöopathischen Behandlung „hinreichend“ belegt.

Wenn homöopathische Präparate für jedes der ungefähr 4000 homöopathischen Einzelmittel und für jede der geschätzt 1000 klinischen Diagnosen getestet werden sollte, müssten 4 Millionen randomisierte Studien durchgeführt werden. „Bei äußerst konservativer Schätzung handelt es sich hier also um Kosten von etwa einer Billion Euro“, erklären die Homöopathie-Ärzte. „De facto würde diese Forderung also ein Verbot der Homöopathie bedeuten.“



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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19 Kommentare

Homöopathie Wirksamkeit

von Igor Plahuta am 05.07.2019 um 19:29 Uhr

Es ist immer wieder erstaunlich, wie man über die Homöopathie herfällt. Die Allopathie, die hinsichtlich des unerklärten Krebses, eine Therapie an alle verkauft, die lt. Studien die nach 5 Jahren eine Überlebenschance nach Chemo von 3-5% zeigt, hat wirklich keine Legitimation eine alternative Heilmethode so zu verunglimpfen. Leider ist es aber so, dass es Heilpraktikern wirklich zu leicht gemacht wird Homöopathie zu praktizieren, ist doch hierfür wirklich ein langwieriges Studium nötig. Daher kommen dann nach der klassischen Methode völlig unsinnige Kombi-Präparate auf den Markt, die nun wirklich die Homöopathie in Frage stellen. Auch sind die Medikamente umso wirksamer je höher die Potenz ist. Wenn Sie Mut haben, dann nehmen sie Nux Vomica in abständen von 2 Stunden zuerst D8, D30, D1000 und abschliessend LM 30 (Q-Potenz). Das wäre mal ein wirklicher Test. Wenn nicht geben sie es Ihrem Hund. Ich verstehe die Zurückhaltung der homöopatischen Gemeinde wirklich nicht. Aber es war schon immer so, dass die sogenannten Etablierten um Ihre Position gekämpft haben. Da haben die Ärzte im Mittelalter die Patienten zu Ader gelassen um den bösen Geist auslaufen zu lassen, und haben "Kräuterhexen" die Menschen mit natürlichen Heilkräuter behandelt haben, auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Leute die die Homöopathie derart verunglimpfen haben keine Ahnung was Homöopathie ist. Diese ist eine analytische Wissenschaft, die ein weitreichendes SymptomSPEKTRUM zusammenträgt, und dafür idealerweise EIN Mittel findet, einmalig gibt und dann erst abwartet. Die Allopathie behandelt immer nur ein Hauptsymptom, und das ständig. Aber machen sie mal diesen Test, und wenn es Ihnen wieder gut geht, dann werden Sie die Homöopathie nicht mehr in Frage stellen. Gutes Gelingen.

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Homöopathie

von Himmelreich am 08.09.2017 um 3:29 Uhr

Zu den misslungenen Selbstversuchen: es gibt natürlich auch den negativen Placebo Effekt. Geht sogar bei Schlaftabletten. Wenn man partout daran festhalten will, dass es nicht funktioniert, klappen die bewährtesten Methoden nicht. Kraft der Gedanken nennt man das auch. Tolle Sache! Alsoz Fazit: zu jedem guten Medikament gehört auch ein Portiönchen Vertrauensvorschuss. Daraus lässt sich schließen, dass diese Diskussion hier nienals enden wird. :-D also ich selbst habe dem nichts mehr hinzuzufügen, außer, dass alles seine Berechtigung hat was irgendwem gut tut, egal wodurch.

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Homöopathie

von Himmelreich am 08.09.2017 um 3:20 Uhr

Es ist natürlich nicht einfach die Wahrheit zu ergründen. Aber doch bestimmt nicht durch Lesen von Studien, die getürkt sein können. Egal in welch seriöser Zeitung veröffentlicht. Da bleibt dann also nur die Selbsterfahrung oder noch besser eine selbst ausgeführte Studie. Glauben Sie niemandem! Jeder ist ab einer bestimmten Geldsumme bestechlich! Und das ist jetzt die Wahrheit. Ich vermute, sogar Jesus war manchmal seinen Ängsten ausgeliefert und tat nicht immer das Richtige. Also wenn Sie es hier wirklich ernst meinen - und Jesus schafft es vielleicht Ihnen zu verzeihen, wenn nicht; und bitte verzeihen Sie Jesus, wenn er es nicht schafft - suchen Sie sofort einen Heilpraktiker auf und lassen Sie sich jede Kleinigkeit verarzten! Schicken Sie alle Ihre Freunde auch hin und führen Sie Tagebuch über alles! Eröffnen Sie einen Block und veröffentlichen Sie die Ergebnisse. Und vergessen Sie nicht zu schreiben, dass man Ihnen kein Wort glauben soll, sondern dass man selbst Erfahrungen machen soll.... Falls es jemanden interessiert, ich bin Heilerin und arbeite mit Engelenergien. Das wirkt NOCH MEHR als Homöopathie. Glauben Sie mir kein Wort. Machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen...... ;-) Achtung: KEINE IRONIE HIER

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Homöopathische Forschung

von Dr. Edmund Berndt am 06.07.2016 um 17:21 Uhr

Steirisch homöopathische Quappologie

Die grenzelose Freiheit des Nichtwissens!

Frei von den Zwängen naturwissenschaftlicher Grundlagen und im Widerspruch gegen den Rest der Naturwissenschaftler wurde auch in der Steiermark der Lehrsatz des alternativen „Gott-sei-bei-uns“ Hahnemann „Similia similibus curantur“, grundlegend, basiswissenschaftlich evaluiert. Und wie das in den alternativen Wissenschaften so üblich ist, alles wird immer wieder wiederholt. Egal wie vernichtend und negativ das Resultat eines Beweisungsversuches ausfiel, es hat keine Folgewirkung und so wiederholen sich auch die Geschichten. Neue Versuche im alten Gewand werden gemacht, und wenn niemand dagegen auftritt, gibt es Chemie und Physik neu.

Diese Erwartungen wurden auch die Homöopathieforscher in der Steiermark mehr als gerecht. Die grünen Adepten bewiesen ebenfalls die alles erklärende Theorie ihres Meisters schlüssig. Und hier wie anderswo auch, ist hier ganz einfach. Jeder Laie kapiert die simplen Methoden und logischen Resultate alternativer Experten. Als unvermeidliches „Spin-off“-Ergebnis werden dabei alle übrigen Naturwissenschaften falsifiziert. Das „Aus“ für die „Vier-Kräfte-Lehre“ oder für die Rezeptortheorie steht bevor.

Nach seiner Urlogik heilt Hahnemann „Gleiches“ durch „Gleiches“, daher muß es also so sein, daß eine „krankmachende“ Wachstumsstimulation durch ein Wachstumshormon geheilt wird, wenn dasselbe zusätzlich in homöopathisch potenzierter Form verabreicht wird. Die schädliche Wirkung der ersten Hormongabe wird durch die weitere Zugabe einer homöopathischen Potenz des ersteren wieder aufgehoben.

Für diesen Spezialversuch anfangs des dritten Jahrtausend sollten sich grüne steirische Jungfröschlein, Kaulquappen, als besonders geeignet erweisen. Labormäuse haben offenbar einen besseren Tierschutzstatus oder sind zu teuer. Tierexperimente sind anzeigepflichtig und eigene Ethikkommissionen überwachen das leibliche und seelische Wohl unserer Versuchsmäuse. Nun kam die Jahrtausendchance für kleine „Noch-nicht-Quacker“. Sie durften das Wunder Homöopathie im Interuniversitären Kolleg Graz / Seegau realisieren!

Erster Paradigmenwechsel- Homöopathiewissenschaftlicher Urknall

Dazu wurde das Wachstum der kleinen Lurche mit einer 1 zu 100.000.000 verdünnten Hormonlösung des Wachstums- bzw. Schilddrüsenhormons Thyroxin stimuliert. Thyroxinlösung dieser Konzentration ins Lurchbecken geträufelt. Der Verdünnungsgrad der Lösung entspricht rechnerisch einer homöopathischen Potenz D8. Die damit angeblich krankhaft induzierte Wachstumsstimulation wurde dann durch die „Wirkung“ von echt homöopathisch verdünntem, sprich potenziertem, Thyroxin der Potenz D30 (Verdünung = 1 zu 1000.000.000.000.000.000.000.000.000.000), wie auch immer, kuriert.

Die Sensation war perfekt. Die Kaulquappen pubertierten normal, wenn gleichzeitig zusätzlich eine homöopathische hergestellte Hormonverdünnung (!) der Potenz D30 verabreicht wird. Festgestellt und gemessen wird die krankhafte Beschleunigung des Wachstums bzw. deren Normalisierung durch Abzählen der durchbrechenden Extremitäten.

Natürlich läßt sich darüber philosophieren, ob bei einer Verabreichung einer hormonellen Stimulationslösung der Verdünnung 10-8 nicht doch noch irgendwo in einem Kaulquapperl so ein einzelnes Thyroxinmolekülchen seinen zugehörigen Wachstumsrezeptor findet, und die Vorderpratzerl, schneller als die Natur von sich es wollte, hervorkommen. Und jetzt, durch Zugabe von nichts, wie einer Verdünnung von D-30, zu gerade noch etwas war die Homöopathie bewiesen! Heißa, was war doch das für eine hehre Aufgabe für homöopathische Statistiker und Haxerlzähler. Endlich konnte man nach 200 Jahren Spott und Häme mit einer homöopathiefreundlichen Versuchsanordnung direkt ein Wunder nach dem anderen anschauen und abzählen.

Wenn die Sternbilder wirken, wie die Astrologen glauben, dann muß auch das Molekül im Kubik-Lichtjahr wirken! Oder? Ein wahrhaft megaepochales Ergebnis. Das gesamte Gebäude der Naturwissenschaften wurde mit einmal erschüttert und in die Luft gesprengt! Wohlgemerkt, alle Naturwissenschaften wurden ad absurdum geführt, und nicht etwa nur eine einzelne unbedeutende Nebensächlichkeit.

Leider wurde diese sensationelle Arbeit wie tausend andere ähnliche wissenschaftliche Elaborate von den Redaktionen der internationalen Fachjournale wieder nicht beachtet. Und so weiß die internationale Science Community und vor allem das Nobelpreiskomitee bis heute nicht, daß der immer wieder beschworene, heiß ersehnte Paradigmenwechsel in der grünen Steiermark passiert ist, wo es offenbar besonders feinstoffempfindliche grüne Frösche gibt.

Der Jubel der Homöopathen in ihren vertrauten Zirkeln ob der steirischen Erkenntnisse ist bis heute im Internet präsent. Mit diesem unumstößlichen wissenschaftlichen Beweis wäre die Homöopathiedebatte des Jahres 2005 siegreich verlaufen, wenn nur die Ergebnisse etwas prominenter veröffentlicht worden wären. Ich würde der Sponsorfirma Dr. Peithner GmbH & Co. empfehlen, diese Arbeit wenigstens heute noch direkt nach Stockholm zu schicken, denn dafür gibt’s nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch bares Geld für unsere Spitzenforscher. Die Jammerei über finanzielle Benachteiligungen alternativer Forschung gehört zum Standardrepertoire ganzheitlicher Entrüstung. Das mühsame bürokratische Ansuchen um EU-Förderungen fällt weg. Der Ruhm könnte nicht größer sein: Österreichisches Homöopathieunternehmen ermöglicht Nobelpreisnominierung. Es ist nicht mehr länger zu verantworten, daß diese epochalen Ergebnisse aus der Steiermark ignoriert werden. Aber die Firma Peithner verzichtet auf die Marketingchance der Epoche.

Aber der guten Homöopathen und so auch unseren steirischen Hahnemännern, den homöopathophilen Quappenforschern und Gesundheitsexperten des Interuniversitären Kollegs für Gesundheit und Entwicklung Graz/Schloss Seggau (www.inter-uni.net) geht es ums Heilen und nicht um wissenschaftliche Eitelkeit. Schon seit Jahrhunderten gewöhnt an die Weltverschwörungen der feindlichen Naturwissenschaftler ließen sich nicht entmutigen, steigerten ihre kreativen Kräfte und gingen sofort in die zweite Runde. Die CAM-Wissenschaftler lieferten in ihrer geschützten Werkstätte gleich noch ein weiteres und noch sensationelleres Wunschresultat nach.

Der zweite Paradigmenwechsel – fernwirksame Übertragung immaterieller Bioinformation

Die kurative Wirkung der D30 Thyroxinpotenz auf die durch D8 Thyroxin induzierte beschleunigte Metamorphose konnte auch kontaktlos, drahtlos, quasi telepathisch erzielt werden. Die mit Thyroxin gedopten Quappen wurden nicht, wie auch immer, „direkt“ mit Tropfen in ihrem Laborbecken behandelt, sondern den kleinen Lurchen wurde die kurative Potenz, fest eingeschlossen in Glasphiolen, zum Vorbeischwimmen hineingehängt.

Es kam, wie es kommen mußte. Wunder passieren eben nur dort, wo sie erwartet werden. Die erste erfolgreiche Nachweis einer Hormonfernwirkung und quer durch Ampullenglas hindurch, und noch dazu homöopathisch, glückte auf Anhieb! Die Quappen wurden im Vorbeischwimmen bioinformiert und geheilt. Der Bioinformationstraum ist Realität!

Doch auch dieser Jahrtausenddoppelerfolg wurde von der Nobelpreisgemeinde ignoriert, denn wieder verhinderte weltweites lückenloses Totschweigen durch die Wissenschaftsmafia den längst fälligen Durchbruch dieser alternativen Erkenntnisse. Eh klar, sonst müßten ja die Nobelpreise wieder eingesammelt werden. Aber jede Menge Dollars gibt es damit zu verdienen. Die „James Randi Educational Foundation“ (http://www.randi.org/research/index.html) spendiert 1 Million Dollar für den wiederholten Nachweis. Ich würde mir das nicht entgehen lassen.

Aber wozu sich mit der Science-Community herumärgern? Die wollen einfach nicht an Hahnemann glauben. Aber der nächste Paradigmenwechsel wird alle Journalisten von Sonntagzeitungen und Wellnessmagazinen überzeugen. Wozu sich etwas antun, was nur Wissenschaftler verstehen?

Der dritte Paradigmenwechsel - Handystrahlung ist böse!

Derart in Fahrt, waren die Forscher um die Gruppe P.C. Endler nicht mehr zu bremsen. Die Versuche wurden unter Mobilfunk wiederholt. Und das Ergebnis war eindeutig im Trend. Es wurde bestätigt, was zum Standardrepertoire des ganzheitlichen Fachwissens zählt: Es wird homöopathisch-telepathische Übertragung von Bioinformation durch böse Handystrahlung gestört! Jetzt wurde auch das endlich experimentell bewiesen, und die Handynetzbetreiber können einpacken. Warum hat Dr. Gert Oberfeld diese ‚Arbeit nicht gelesen. Er hätte sich die Untersuchung von Hausammannstätten schenken können.

Die Bioinformation wird durch Digitalfunk kaputtgepulst. Beweis: Die kurative Fernwirkung bleibt aus! Die Bösartigkeit der Handystrahlung läßt sich eben nur durch Hahnemannsche Erleuchtungen experimentell beweisen.

Aber, wie wir alle wissen, Wissenschaft schreitet voran und die nächste Sensation ließ nicht lange auf sich warten.

Der vierte Paradigmenwechsel – homöopathische Bioinformation auf CD elektronisch gespeichert und ins Wasser einspeichern

Das wäre ohne Zweifel der Überclou. Bio-Info pur auf CD. Nur irgendwann hat jeder Reigen sein Ende, und dieser Reigen hätte eigentlich gar nicht stattfinden dürfen.

1988 war ein schlechtes Jahr für die Homöopathie. Der berühmte französische Forscher Jaques Beneviste (1935-2004), ein anerkannter Immunologe, mußte es hinnehmen, daß seine Versuche, die Wirksamkeit von unendlich verdünnten homöopathischen Lösungen als Täuschung und Selbsttäuschung entzaubert wurden. Sein Pech war die Veröffentlichung seiner Versuchsdaten in einem wirklich international renommierten Fachjournal, wenn auch unter Vorbehalten. Das Raunen in der Wissenschaft war unüberhörbar und die Zweifel laut und berechtigt. Es kam zu einer umfangreichen Überprüfung. Die führende Kapazität der wissenschaftlichen Welt Sir John Maddox nahm sich persönlich der Nachprüfung an. In seiner Begleitung befand sich unter anderen der Zauberkünstler James Randi, ein Spezialist für paranormale Phänomene. Es wurde alles nachgestellt, wiederholt, und vor allem verblindet, um Täuschung und Selbsttäuschung auszuschließen. Das heißt, es wurde mit großem Aufwand an Sicherheitsvorkehrungen sichergestellt, daß wirklich niemand auch nur die leisteste Ahnung haben konnte, welche Meßwerte welcher Versuchreihen abgelesen wurden. Der Job des Magiers Randi war, jede auch nur denkbare non-verbale Kommunikation auszuschließen. Erst nach diesen rigiden Sicherheitsmaßnahmen, die verhinderten, daß Wunschvorstellungen von Beneviste und seinen Mitarbeitern irgendeinen Einfluß auf Meßergebnisse haben konnten, wurde klar, daß nicht geändert werden mußte. Wunschdenken steckte und keine neue Realität nicht mehr, zeigte es sich eindeutig: Die wissenschaftliche Anerkennung wurde verwehrt, die Ergebnisse mußten zurückgenommen werden. Das bedeutet aber gar nichts für Anhänger der Homöopathie. Der Glaube lebt weiter und seit dieser Zeit Aber existiert die Mär vom Wassergedächtnis, und das bis heute.

Dieser Flop hinderte die Forschergruppe um P.C. Endler nicht mit diesen Hokus-Pokus Ideen erneut Forschung zu betreiben. Es liegt irgendwie im Wesen von alternativen und komplementären Forschen am vertrauten Humbug, wenn es ins Konzept paßt, festzuhalten.

Der fünfte Paradigmenwechsel – Realität im Alltag

Mobilfunk ist sicher nicht das Ende für homöopathische Teleaktivität. Im Internet gibt es zahlreiche „wissenschaftlich“ geprüfte Schutzpickerl gegen Handystrahlung zu kaufen. Nur unter dieser entlarvenden deutschen, sprich besser österreichischen Bezeichnung ist das unverkäuflich. Da muß schon die moderne Sprache der Scharlatanerie herhalten. Auf englisch klingt das alles viel edler und zuverläßiger! Ein Mind-Save-Chip oder ein Harmonydevice versprechen mehr Gewinn als eine amtliche Bezeichnung wie Strahlungsschutzplakette. Und es gibt natürlich Hahnemänner die deratiges prüfen und positiv befunden. Entsprechend geklebt auf Handys und an Kassenscannern montiert und die Welt der alternativen Energien bleibt heil. Die homöopathische Fernheilung der Lurche sollte nun auch unter Mobilfunk funktionieren.

Diese neue Eso-Elektronik ist bereits allgegenwärtig und hilft stromlos, dauernd und sicher. Einfach umhängen und alles ist paletti. Homöopathen haben ein Faible für die Verwertung von Platinen aller Art. Daraus lassen sich esoterische Schutzamulette kreieren gegen die seinerzeit und gewiß auch noch heute immer noch beliebten Mariazeller Breverl glatt versagen. Es genügt heute nicht mehr Schluckbildchen zu verzehren oder sich kleine Zettelchen mit magischen Zahlen und Zeichen umhängen. Elektronisch muß das Amulett sein. Und einige springen damit sogar hoch hinaus.

Wie auch immer, es gibt keine unsinnigen Grenzen für CAM-Forscher. Die Elektronik macht es möglich. Ein bißchen Verstärken und ein wenig Hintergrundrauschen und schon werden heilsame Frequenzen und Informationen sichtbar. Der Rest ist ein Kinderspiel. Eine CD wird beladen und die kurierenden Bioinformationen können in die Lurchbecken eingespielt werden. So einfach funktioniert Homöopathie. Nur das Handy darf nicht läuten. Es geht halt nichts über ganzheitliche Forschungsansätze.

In der begrenzten Welt der naturwissenschaftlichen ist Forschung nicht so lustig. Die Inspiration ist ein wichtiger Faktor. Diese für echte Forschung notwendige Inspiration erwächst aus Bildung und Wissen. Der Paradigmenwechsel als Running-Gag ist und bleibt das Ergebnis einer grenzelosen Unwissenheit.

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Kommentar Börner, Thomas am 30.06.2016 um 9:57 Uhr

von Ulli Maas am 30.06.2016 um 17:46 Uhr

Da haben Sie auf jeden Fall recht, Herr Börner, ein paar Tage Sulfur, und wir werden auf jeden Fall Symptome finden.

Ist ja auch kein Wunder.

Der Hahnemann hat schon über 850 Symptome genannt, und im Lauf der Zeit noch ein wenig ergänzt, bis er auf rund 2000 kam Schon sein Nachfolger Allen hat es dann auf über 4000 gebracht.

Dass es einem lebenden Menschen gelingt, von denen kein Einziges zu erwischen, ist doch recht unwahrscheinlich.
Das Problem ist nur, dass man von denen auch welche bekommt, wenn man kein Sulfur einwirft.

Streichen wir die dann aus dem Arzneimittelbild, oder werfen wir ganz schnell Sulfur ein, damit sie verschwinden?

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AW: Sulfur

von Elisabeth Jedamzik am 02.07.2016 um 12:29 Uhr

Die Argumentation mit Sulfur C beliebigwas hatten wir vergnüglicherweise schon beim Konkurrenzportal vor Jahren in ähnlicher Teilnehmerkonstellation. Mit heroischen Selbstversuchen, wo nichts herausgekommen ist.

AW: Lachnummer HAMP

von Ulli Maas am 05.07.2016 um 11:02 Uhr

Hallo Frau Jedamzik,

„Nehmet ein, ihr Ungläubigen und Zweifler! Nehmet ein – und es wird etwas passieren, auf das Euch Hören, Sehen und vor allem Euer Spott schon vergehen wird!“, dieses apokalyptische Geröchel von einem Propheten der Zuckerkugel, gehört ja schon zu den Standardauftritten in den Diskussionen um Zuckerkügelchen. Wobei der Mangel an Präzision ebenfalls Programm ist.

„Nehmet ein – und der Grind wird Euer Haupthaar überziehen, der Schwamm wird in Euren Achselhöhlen und der Arschspalten wuchern, der anämische Schimmel wird Euch heimsuchen, und Kopfschmerz sowie Dünnschiss werden Eure tägliche Pein!“, ist an handfester Prognose viel zu konkret und, was unbedingt zu vermeiden ist, um den Überraschungeffekt nicht in Frage zu stellen – viel zu selektiv.

Zählen wir mal die Symptome aus der untenstehenden Auswahl* von Arzneimittelbildern der sogenannten „großen Mittel“ (auch „Polychreste“) zusammen, kommen wir auf rund 75.000 (!) Symptome.

Dass dabei das eine oder andere Symptom mehrfach auftaucht, ist weder Wunder, noch störend.
Schaffen es doch die breitbandigsten der Breitband-Globuli, jeweils für sich Symptome in annährend 5-stelliger Größenordnung zu produzieren. Da ist für jeden etwas zu finden.

„Nehmet ein – und es wird etwas passieren!“ ist das Leitmotto im Königreich des Selbst- und Fremdbeschisses - und der Legitimation für die ungezählte Gaga-Protokolle der Arzneimittelprüfungen.

„Ich träumte von Feen!“
Schau an, der irische Marmor! Wer hätte das gedacht!

„Gestern wurde ich wütend!“
Liegt am Wattwurm, der lebt im Zorn!

„Ich fühlte mich eingeengt!“
Kein Wunder Proband, prüfen wir doch die Berliner Mauer!

Und falls dann doch etwas auftaucht, was so nicht auf der Agenda steht, und sich selbst mittels wildester Analogien und ausufernder Phantasie nicht sofort erklären lässt, ist es ebenfalls nicht schlimm, sondern nur Anlass für eine Ergänzung.

„Herr, heute morgen vibrierte mein linker oberer Eckzahn!“
Oh, whoww! Ein neues Leitmotiv?“
Kurznotiz:
Prüfung der gemufften Kreuzschlitzschraube 8x35
Symptome Kopf, Hals, Zähne:
Eckzähne, feinste Schwingungen.

Und so erhöht jede weitere Prüfung die Zahl der Symptome, weil einfach nur zum Bestand addiert, niemals aber gestrichen wird. Das lässt nicht nur die Eitelkeit der Homöopathen nicht zu, sondern auch die Angst, dass die Idiotie der Arzneimittelprüfung durch eine ernsthafte Diskussion über die Relevanz und Kausalität von Symptomen in Sekundenschnelle sichtbar wird.

Die homöopathische Arzneimittelprüfung ohne Placebokontrolle wäre nur ist eine Lachnummer sondergleichen, wäre es nicht so traurig, dass abertausende „Therapeuten“ ohne, und was noch deutlicher schlimmer ist, mit akademischem Abschluss, ihren Patienten das Anamnese-Theater vorspielen und gewichtig ihre Materia medica wälzen (oder auf Rechner starren, auf dem eine entsprechende Software das mühsame Herumblättern in diversen Wälzern erspart) – und dieses Schmierantentum auch noch bitterernst nehmen.

* Aconitum napellus (Blauer Eisenhut), Arsenicum album (Arsen), Belladonna (Tollkirsche), Bryonia alba (Weiße Zaunrübe), Calcium carbonicum (Austerschale), Causticum (Kalilauge), Lachesis mutus (Buschmeisterschlange), Lycopodium (Bärlapp), Natrium muriaticum (Kochsalz), Nux vomica (Brechnuss), Phosphorus (Phosphor), Pulsatilla (Wiesen-Küchenschelle), Rhus toxicodendron (Giftsumach) Silicea (Silizium), Sepia (Tintenfischtinte), Sulfur (Schwefel)

Merkwürdiger Stil

von Dr. Susanne Kretschmann am 30.06.2016 um 17:05 Uhr

Eigentlich hätte ich gedacht, dass das Thema Homöopathie nur noch für Satire gut ist, die Stellungnahme des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte belehrt mich eines Besseren.
Besonders der Stil der Textes und die verwendeten Begriffe sind bezeichnend. Da werden Argumente ad hominem eingesetzt – wenn es an inhaltlichen Belegen fehlt, wird versucht, die Personen zu disqualifizieren. Dann wird inflationär die Floskel „Fakt ist“ verwendet. Die findet man grundsätzlich immer dann, wenn für jenen „Fakt“ keine Beweise vorgelegt werden können, aber nach dem Motto „aliquid haeret“ eine Atmosphäre alscher Glaubwürdigkeit erzeugt werden soll.
Fazit: Sachliche, inhaltlich angemessene Argumentation sieht schon rein formal anders aus.

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AW: ...aber leider der übliche.

von Olaf Wagenknecht am 03.07.2016 um 11:42 Uhr

Sehr guter kommentar, der den Umstand treffend beschreibt. Man würde sich wünschen, dass es Satire wäre, aber irgendwie fällt einem direkt das vestorbene Mitglied des DZVhÄ Claus Fritzsche ein, der von der Homöopathielobby dafür bezahlt wurde, Kritiker der Homöopathie öffentlich an den Pranger zu stellen und zu diskreditieren.
SZ: "Auf Anfrage bestätigten der DZVhÄ sowie mehrere Globuli-Hersteller, dass sie die teils von Fritzsche selbst angebotenen, teils von ihm als Chefredakteur verantworteten und mit Texten bestückten Blogs finanziell fördern."
Das Prinzip ist immer das gleiche. Wenn man weder Belege noch Argumente hat bzw. gegen die Argumentation des Kontrahenten nicht ankommt versucht man diesen halt mundtot zu machen. Man darf nicht vergessen, dass an dem Unsinn Homöopathie doch sehr viel Geld hängt. Seine finanzierten Artikel, die dem Pressecodex widersprachen, finden sich auch auf den Seiten des DZVhÄ. Und der DZVhÄ reagierte wie genau?
SZ:"Der DZVhÄ sieht auf Anfrage keinerlei Probleme darin, Journalisten derart zu unterstützen: "Berichten Journalisten nachweislich falsch oder verzerrend über die Homöopathie", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme, "dann fragen wir bei ihnen nach und berichten in unseren Medien auch darüber. Bei uns haben Journalisten die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge darzustellen - uns ist aber eine journalistische Tugend wichtig: Rede und Gegenrede." Dass es zur journalistischen Tugend gehört, kein Geld von Konzernen und Vereinen für Berichterstattung anzunehmen, ist dem DZVhÄ offenbar nicht wichtig."

Das sind zwar große Worte, aber die Gegenrede schaut offensichtlich so aus wie oben, denn die Anfragen gerade bei den Kritikern sind eher spärlich. Und auch die Flut der derzeitigen negativen Homöopathieartikel in der Presse scheint der DZVhÄ journalstisch noch nicht bemerkt zu habe. Business as usual.
Manch einer würde sich wünschen, dass der DZVhÄ mit solchen Stellungnahmen eine sachliche öffentliche Diskussion anstrebt. Die Vergangenheit zeigt, dass es wohl ein Wunsch bleibt.
Der SZ- Artikel findet sich im Netz unter Schmutzige Methoden der sanften Medizin.

Schon wieder Nebelkerzen...

von Udo Endruscheit am 30.06.2016 um 2:03 Uhr

Die erneute Wortmeldung der Homöopathen-Szene nimmt nun das Statement des Initiativnetzwerks Homöopathie zu dem Paper aufs Korn, das die WissHom vor kurzem veröffentlicht hat.
Auf die Fragen der Berechtigung der Homöopathie und dem ganzen Drumherum brauche ich hier wohl nicht mehr einzugehen. Umso mehr scheint es mir nötig, zu verdeutlichen, dass der "Gegenangriff" der Homöopathen nur eines ist - Rabulisik, Dialektik und Wortverdreherei.
Kommen wir gleich zum "schwerwiegendsten Vorwurf", der nach Ansicht der Gegenkritiker darin bestehen soll, dass das INH mit dem Begriff der "wissenschaftlichen Unredlichkeit" operiere.
Zwei Dinge nur dazu.
Einmal tut die WissHom so, als ob das Informationsnetzwerk mit dieser Bewertung die Studienlage bzw. die Verantortlichen für die von den Proponenten herangezogenen Studien angreife. Leider ist das auch aus dem Artikel auf dieser Seite so herauszulesenFür den Leser, der die deutsche Sprache beherrscht., zeigt sich aber, dass dieser Begriff vom INH lediglich (unter anderen) zur Charaktierisierung vermeintlicher Ergebnisse der "homöopathischen Grundlagenforschung" verwendet worden ist. Nicht um Zusammenhang mit Studien im Zusammenhang mit der Wirksamkeit der Homöopathie, die ja auch im 60-Seiten-Papier der WissHom gesondert angesprochen sind.
Was ist daran auszusetzen? Ist es etwa wissenschaftlich redlich, wenn ein Benveniste Ergebnisse in die Welt setzt, von denen er genau wusste, dass sie nicht reproduzierbar sein würden? Ist es vielleicht wissenschaftlich redlich, wenn ein Baumgarnter die Präsentation von Forschungsergebnissen erst einmal mit einer Privatdefinition von Wissenschaft beginnt? Nachzulesen z.B. unter http://www.skeptiker-blog.ch/2011/06/zu-besuch-bei-homoopathen.html.
Zudem ist wissenschaftliche Unredlichkeit weiß Gott nicht das Gleiche wie wissenschaftliches Fehlverhalten. Mana darf dem Informationsnetzwerk Homöopathie nach meinem Eindruck durchaus zutrauen, dass es seine Formulierungen mit Bedacht wählt. Das wissenschaftliche Fehlverhalten ist genau definiert, diese Definition findet sich sogar iin der Wikipedia. Nur: Auch wenn die WissHom so tut, als gehe es um diese Begrifflichkeit, dem ist mitnichten so. Einfach mal lesen. Dann passiert es auch nicht so schnell, wenn man seine Fehlinterpretationen nicht auch noch in einen falschen Kontext stellt.
Wer es nötig hat, sich auf die Ebene sprachlicher Vernebelung zu begeben und darauf zu hoffen, dass es keiner merkt, der - wirft eben Nebelkerzen. Das tut aktuell die WissHom ein weiteres Mal.
Eigentlich lohnt die weitere Auseinandersetzung nicht.. Ich kann mit aber den Hinweis nicht verkneifen, dass die "Betroffenheit" der WissHom auf sie selbst zurückfällt. Wer hat denn in dem Paper zum Stand der Homöopathieforschung (als Privatmann kann ich mir erlauben, das "wissenschaftlich" wegzulassen) Studien und Forschern, die nicht die gewünschten Ergebnisse produziert haben, vorgeworfen, diese würden "nicht immer nach anerkannten wissenschaftlichen Standars" arbeiten oder gar voreingenommen sein, weil sie ohnehin von einer Nichtwirksamkeit der homöopathischen Methode ausgingen? Sind das nicht tatsächlich massive Vorwürfe "wissenschaftlicher Unredlichkeit" in dem offensichtlichen Bemühen, Forschungsergebnisse, die den eigenen Erwartungen nicht entsprechen, zu diskreditieren?
Und Leute, die so etwas veröffentlichen, haben die Sirn, dem Informationsnetzwerk Homöopathie unter Verdrehung sowohl des Wortlautes als auch des Kontextes von deren Stellungnahme Vorwürfe zu machen?
Da fehlen mir die Worte. Das ist wirklich Dialektik in ihrem negativsten Sinne. Zudem natürlich nichts anderes als Ablenkung von den so ungeliebten Fakten. Man sollte der WissHom eigentlich nicht den Gefallen tun, auf solche unter der Gürtellinie angesetzten Angriffe überhaupt zu reagieren.
Die Fakten sprechen längst für sich und werden auch weiter für sich sprechen. Der geschätzte Norbert Aust hat auf seinem Blog "Bestandsaufnahme Homöopathie" bereits damit begonnen, die Detailaussagen des Standortpapiers der WissHom im Detail zu besprechen. Wie man dort lesen kann, bedarf es dafür wohl fünf Blogfolgen. Na dann.
Was ich bedaure, ist die leider auch im Artikel der geschätzten Deutschen Apotheker-Zeitung gezeigte zu große "Ausgewogenheit" und die Übernahme der rabulistischen Tricks der WissHom. Ansonsten Dank für die grundsätzlich kritische Haltung zur Homöopathie.

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AW: Homöopathen fordern Kritker heraus

von Dr. Edmund Berndt am 30.06.2016 um 15:38 Uhr

Zum Verständnis der Rabulistik
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rabulistik

Homöopathen fordern Kritiker heraus

von Dr. Edmund Berndt am 29.06.2016 um 21:36 Uhr

Wie verführen Scharlatane und Homöopathen ihr Publikum

Immer schon wurden Scharlatane von der jeweiligen Wissenschaft kritisiert. Auch die Homöopathie wird heute von der Wissenschaft kritisiert. Die Homöopathie ist mit ihren Erklärungen zur Wirksamkeit so weit von allen umfassend bewährten naturwissenschaftlichen Tatsachen entfernt, dass sie als Wissenschaft gar nicht ernst genommen wird und kann. Dem entsprechend wird die Homöopathie von Naturwissenschaftlern kritisiert und abgelehnt. Aber diese Kritik der Wissenschaft ändert nichts an der Einstellung des breiten Publikums an der Homöopathie.
Auch früher zu den Glanzzeiten der Scharlatane, die alles Unmögliche vom Goldmachen bis hin zum Heilen von Krankheiten versprachen, verpuffte scharfsinnige Kritik an Methoden und Mitteln. Den Kritikern gelang es nicht, die Kundschaft der Scharlatane nachdenklich zu machen. Kritik an den Scharlatanen seinerzeit wurde von den Menschen seinerzeit genauso wenig angenommen wie heute Kritik an der Homöopathie.
Gemeinsam ist Scharlatanen und Homöopathen, dass ihnen wissenschaftliche Kritik relativ egal ist. Ihre Anstrengungen gelten dem Geschäft und nicht der wissenschaftlichen Glaubwürdigkeit. Sie wollen nicht Wissenschaftler oder Mediziner überzeugen sondern mit ihrem Kunden ein Geschäft machen. Die eigentliche große Kunst, das Spezialkönnen war und ist immer noch die disponierten Menschen, das sind eben Konsumenten und Erkrankte, in den Bann zu ziehen. Für dieses Marketing braucht man Naturwissenschaft und medizinische Wissenschaft insgeheim als Gegner. In diesem Sinne wird Wissenschaftlern und Ärzten subtil Weltfremdheit und Versagen unterstellt, denn wo Wissenschaft und Medizin versagen, versagen die Homöopathen und Scharlatane nicht.
Das verführte Publikum verstand in der Vergangenheit die Kritik der Wissenschaft nicht und versteht heute die Kritik mangels entsprechender Bildung auch nicht. Viele Menschen sind noch immer bzw. immer noch gezwungen zu glauben. Die Pseudoargumente werden in modischen scheinbar volksverständlichen Worten verpackt. Dass es sich hier um unzulässige Pseudoargumente handelt, die wissenschaftlich gesehen Blödsinn sind, schadet ihrer Glaubwürdigkeit nicht. Das Gegenteil ist der Fall.
Ein Spiel das seinerzeit die Scharlatane geschickt spielten und das heute im modernen Marketing immer noch läuft. Das Match lautet: „Weltfremde Wissenschaftler mit ihren komplizierten Theorien gegen die lebensnahen Praktiker“ oder „Charisma gegen trockene Argumente“ Geglaubt und für zutreffend gehalten wird das, was den angeregten Gefühlen, den unerfüllten bzw. unerfüllbaren Wünschen, den persönlichen Vorstellungen und vor allem der Hoffnung auf doch noch Gesundwerden u. –bleiben entgegenkommt. Und wenn das die Mehrheit glaubt, dann muss es auch richtig sein.
Naturwissenschaftlich fundierte Kritik annehmen, bedeutet für viele unsicheres und vor allem unvertrautes Neuland zu betreten und auch die Hoffnung auf glückliche Gesundung fahren zu lassen. So bietet Homöopathie vordergründig scheinbar logische Einsichten, die dem Denkrahmen der angesprochenen entgegenkommen. Wer die Kritik nachdenkt, riskiert kognitive Dissonanzen. Diese Aufzulösen, bedeutet nicht selten ein ganzes liebgewordenes Weltbild umzukrempeln und wer will das wirklich?
Nun sind die Esoterik und der Aberglaube quer durch die Bevölkerung verbreitet. Damit wird ein Riesengeschäft gemacht. Umsatz und Verbreitung werden als Beleg für Qualität und Wirksamkeit erachtet. Und die gebildeten und intelligenten Befürworter des Aberglaubens Homöopathie werden nicht müde, diesen Aberglauben logisch zu reden und das dürfen sie auch in allen Medien dank Meinungsfreiheit tun. Kritik stört das medical Infotainment.
Fazit: Während viele Menschen, um es direkt und grob zu sagen, gar nicht kapieren oder kapieren können, was gespielt wird, setzen gebildete und intelligente Menschen ihren ganzen überdurchschnittlichen Scharfsinn ein, um Homöopathie entweder wissenschaftlich klingenden Scheinargumenten oder mit noch nicht bekannten Kräften etc. zu erklären. Und je nach Publikum, weil ja sonst nichts mehr dafür in Frage kommen kann, wenn es sein muss, auch mit Engeln. Ein beinhartes Geschäft.

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AW: Unwirksamkeit der Homöopathie

von Börner, Thomas am 30.06.2016 um 9:57 Uhr

Es ist ganz einfach: nehmen Sie über längere Zeit 3 x tägl. Sulfur C30, wo ja "nichts" drin ist. Aus Ihrer Sicht also ganz unwirksam. Sie werden bald merken, wie es Ihnen ergehen wird. Viel Spaß mit dem Selbstversuch.

AW: Sulfur? Bereits geschehen

von Olaf Wagenknecht am 03.07.2016 um 12:10 Uhr

Ich weiss gar nicht mehr, wie viele Mittel man mir zur Einnahme über einen bestimmten Zeitraum schon nahelegte mit dem Versprechen von "Sie werden schon sehen," Sulfur war bereits mehmals dabei. Das Resultat bei all diesen Mitteln: Nichts. Und nun? Habe ich irgendetwas falsch gemacht wie im Organon beschrieben? Immer?

Nehmen Sie mal st ein billges Verzweiflungsargument ohne Substanz.

Unredliche Pseudowissenschaft

von Johannes Güntert am 29.06.2016 um 20:34 Uhr

Das möchtegern-seriöse pseudowissenschaftliche Getue der Homöopathen rund um den Betrug mit verschieden etikettierten Zuckerkügelchen ist immer unredlich und KEINE Wissenschaft.

Mehr gibt es dazu nicht zu wiederholen.

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Homöopathen fordern Kritiker heraus

von Dr. Edmund Berndt am 29.06.2016 um 20:14 Uhr

Volksmedizin – Wird aus medizinischem Aberglauben modernes Wissen?
Die Antwort ist : Nein
Homöopathie kann heute nur mehr als medizinischer Aberglauben bezeichnet werden. Homöopathie ist gleich abstrus und gleich wirksam wie viele andere Mittel und Therapien es lange waren.

Laut Wikipedia umfasst Volksmedizin das in der Bevölkerung von einer Generation zur nächsten überlieferte Wissen über Krankheiten, Heilmethoden und Heilmittel. So klar und einfach diese Definition ist, so irreführend ist diese, weil in dieser Definition die Begriffe Wissen, Krankheit, Heilmethode und Heilmittel stecken. Dieses Wissen in der Volksmedizin wird gerne als „altes Wissen“ bezeichnet, aber es entspricht jedoch nicht unserem modernen Wissen einer aufgeklärten Gesellschaft, das auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, sondern es handelt sich nur allzu oft um ein überholtes und widerlegtes Wissen. Dieses „alte Wissen“ ist von unrichtigen Annahmen und magischem Vorstellungen durchsetzt In Summe ist diese „altes Wissen“ nichts weiter als überlieferte Verhaltensweisen.
Diesen überlieferten Verhaltensweisen und Mitteln wird unter Hinweis auf „altes Wissen“ eine Wirksamkeit gleich modernen Therapien und Medikamenten bescheinigt. Das ist Informationsbetrug. Fakt ist, dass nach Einbeziehung heutigen Wissens von einer echten Wirkung nicht mehr viel außer Placebowirkung übrigbleibt. Und Placebowirkung haben alle magischen Handlungen immer schon gehabt und waren immer schon ein gutes Geschäft.
Die Geschichte der Volksmedizin ist sehr gut dokumentiert. Sie reicht bis in die Antike zurück. Es gab und gibt unzählig viele und umfangreich dokumentierte Methoden, Mittel und Vorstellungen, nach denen die Menschen Heilung und Linderung von Krankheiten suchten. Desgleichen gab es unzählige Erklärungen für das Auftreten von Krankheiten. Je weiter wir in der Geschichte zurückgehen, umso magischer waren die Vorstellungen. Unschwer lässt sich erkennen, dass es seinerzeit keine Trennung zwischen Aberglauben und Naturwissenschaft im heutigen Sinn gab. Auch die „gelehrte“ Medizin erklärte Krankheiten mit magischen Vorstellungen und behandelte dem entsprechend mit Magie. Der offiziellen weißen Magie, die in die herrschende Religion integriert war, stand die inoffizielle schwarze verbotene Magie gegenüber.
So lassen sich alte heidnische Zaubersprüche in der Volkmedizin nachweisen, die dann christianisiert wurden. Die alten Heilsprüche wurden eben mit einem z.B. „Ave Maria“ abgeschlossen.
Die zahlreichen Anwendungen, Mittel und Vorstellungen der Volksmedizin waren z. T. geographisch weit verbreitet und verfügen über eine entsprechend durchgehende Historie. Einzelne Traditionen lassen sich über viele Jahrhunderte wenn nicht Jahrtausende zurückverfolgen. All das wurde nicht einfach geglaubt im strengen Sinn des Wortes. Die Wirksamkeit war seinerzeit für die Menschen erwiesen, auch wenn es aus heutiger Sicht nur offensichtlich unwirksamer Zauber war.
Die Homöopathie des Herrn Hahnemann ist kein geschichtlicher Einzelfall einer abstrusen obskuren Heilslehre sondern passt nahtlos in alle überlieferten magischen Vorstellungen hinein. Hahnemann war von der Existenz einer geistartigen Heilkraft und einer geistartigen Lebenskraft überzeugt. Zu seiner Zeit waren solche Vorstellungen durchaus noch üblich, aber schon umstritten und wurden zunehmend als unwissenschaftlich angesehen. Hahnemann hat seine Lehre auf die zu seiner Zeit noch gültigen letzten Reste magischer Vorstellungen aufgebaut. Die Vorstellungen geistartiger Heil- u. Lebenskräfte sind nicht verschwunden sondern haben sich hinter modern klingenden Begriffen wie Energieströme, Energieblockaden, Bioinformation etc. versteckt. Schon seit jeher konnte unterschieden werden zwischen gelehrter Medizin und Volksmedizin. Vieles, was von der Gelehrtenmedizin, der Puechmedizin von Puechärzten (Buchärzte bzw. Buchmediziner), heute würde man von Schulmedizinern sprechen, angewandt aber verworfen wurde, erfreute es sich wider besseres Wissen noch lange Zeit großer Beliebtheit in der Volksmedizin.

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Homöopathen fordern Kritiker heraus

von Dr. Edmund Berndt am 29.06.2016 um 20:02 Uhr

Oft wird Homöopathie mit altem Wissen argumentiert. Aber was ist altes Wissen?

Altes Wissen
Wenn es um alternative, komplementäre und ganzheitliche Heilmethoden oder gar um Kräuter geht, wird immer mit „altem Wissen“ argumentiert. Nur was ist das? Aus einem Konglomerat von Aufzeichnungen, Überlieferungen, alten Bräuchen und ähnlichen mehr sucht sich jeder selbsternannte Wellnessexperte oder jede heil- u. hellsichtige Kräuterhexe etwas irgendwie Passendes heraus, erklärt das Mittel oder die Prozedur für wirksam nach heutigen Kriterien, weil es sich um „altes Wissen“ handelt.
So wird täglich Reklame für meist veraltete Therapien und Mittel gemacht, deren Wirksamkeit in den Sternen zu suchen ist. Veraltetes lässt sich nur mit „altem Wissen“ und dem zugrunde liegenden veralteten magischen Vorstellungen schlüssig erklären. Mit neuem Wissen sehen Erklärungen aber anders aus und von Wirksamkeit nach heutigen Maßstäben ist allermeist nichts mehr nachzuweisen.
Bei jeder Diskussion über die Wirksamkeit alternativer, komplementärer und ganzheitlicher „Medizin“ fällt über kurz oder lang das Argument, dass es sich hier um „altes Wissen“ handelt. Besonders, wenn es um Kräuter geht und man überlieferte Anwendungen in Frage stellt, kann man drauf wetten, dass dieses Argument gebracht wird.
Es wird eben völlig übersehen, was alles unter „altes Wissen“ fällt. Das Spektrum des „alten Wissens“ reicht von abergläubischen und magischen Vorstellungen und Praktiken einerseits bis hin zu einem „Wissen“, dass bestimmte pflanzliche Zubereitungen giftig bis unbekömmlich sind. Eine Unterscheidung zwischen Wirkungen, die auf magischen Vorstellungen beruhen und, um es modern auszudrücken, pharmakologischen Wirkungen im heutigen Sinn gab es nicht. Magie und Naturwissenschaft waren nicht getrennt. Praktisch erfahrbare Wirkungen wurden mit magischen Vorstellungen erklärt.
Fraglos gibt es eine unübersehbare Fülle von schriftlichen Aufzeichnungen in Kräuterbüchern etc. aus allen Jahrtausenden in denen über die Wirkung von bestimmten Kräutern und anderem mehr berichtet wird. Ich hege meine berechtigten Zweifel, dass dem wirklich so ist. Im Lichte moderner Pharmakologie und all den Faktoren, die heute bei einer Wirksamkeitsprüfung unbedingt zu berücksichtigen sind, sind alte überlieferte Wirksamkeitsberichte keine tauglichen Beweise, um eine Wirksamkeit im modernen Sinn zu postulieren.
Die Auswahl der Heilpflanzen z.B. erfolgte nach uns heute völlig verwegenen Regeln des Symbolismus, der Astrologie usw. und auch religiösen Gesichtspunkten. So wurden den Pflanzen besondere Wirkungen zugeschreiben, die z.B. mit der Gottesmutter oder dem Jesuskinde irgendwie in Verbindung standen. Man denke nur daran, was nicht alles getan wurde, um an heilsame Reliquien zu gelangen. Ein non plus ultra waren natürlich Reliquien vom hl. Kreuz.
Wenn man die Mittel und Methoden vor Augen hält, die in totalem Widerspruch zur gesamten Naturwissenschaft stehen, die heute trotz Aufklärung und entgegen aller Vernunft und Evidenz auch in unseren Tagen und unseren Breiten für medizinisch wirksam gehalten werden und großartig vermarktet und massenhaft verkauft werden, sollte klar sein, dass eine echte, tatsächliche Wirksamkeit mit „altem Wissen“ keineswegs belegbar ist. Es ist aus modernen Anekdoten keine Kausalität ableitbar und aus alten Anekdoten vergangener Zeiten erst recht nicht. Aus „altem Wissen“ eine Kausalität im heutigen Sinne ableiten zu wollen, ist frivol.
Zum zahlreich überlieferten medizinischem „alten Wissen“ ist zu sagen, dass nur in wenigen Fällen gesichert bekannt ist, was damals wirklich im Einzelnen geschah. Abgesehen von den Schwierigkeiten der wechselnden Bezeichnungen für z.B. Pflanzen und Krankheiten zu verschiedenen Zeiten, die oft keine exakten Zuordnungen mehr ermöglichen, wird völlig übersehen, dass der Placeboeffekt im weitesten Sinn immer schon wirksam war und keine Erfindung der modernen Medizin ist. Nur in wenigen Fällen lässt sich heute exakt sagen, welche Krankheit mit welchem Mittel konkret behandelt wurde.
Fakt ist aber auch, dass magische Vorstellungen und Handlungen zum unerlässlichen Repertoire jeder Heilbehandlung gehörten. Eine blutende Wunde, ein gebrochenes Bein, Kopfschmerzen, Fieber, Geburtsbeschwerden, zahlreiche Infektionen usw. wurden immer mehr oder weniger auch zeremoniell beschworen. Und die Menschen waren überzeugt, dass das Beschwören zur Heilung unerlässlich und wirksam ist. Auch das gehört auch zum „alten Wissen“ und kann davon nicht getrennt werden.
Arzneimittel und Therapien mit einer gesicherten und damit einigermaßen vorhersehbaren Wirksamkeit im heutigen Sinn gibt es seit nicht viel mehr als 150 Jahren. Man konnte auch immer schon einfach so – mit und ohne Placeboeffekt – gesund werden. Voltaire bemerkte scharfzüngig zu Recht, dass die ärztliche Kunst darin bestehe, den Patienten so lange bei guter Laune zu halten, bis die Natur ihn geheilt hat. Und Voltaire kritisierte die Ärzte und ihre Medizin seinerzeit nur zu Recht, denn auch die hochgelahrten Medici hatten keine besseren Erfolge zu verzeichnen als das einfache Volk mit seiner gebräuchlichen Volksmedizin. Das überlieferte „alte Wissen“ war genauso erfolgreich bzw. erfolglos. Und selbstverständlich waren die Gaukler und Scharlatane auf den Marktplätzen nicht nur sehr sondern höchst erfolgreich und sie sind es heute noch.
Die Beschreibung der Vergiftung von Sokrates mit Schierling stimmt vollkommen mit unseren gesicherten Erkenntnissen über die Wirkung von Conium maculatum überein, aber derartige Highlights gibt es nicht viele. Dank unseres modernen Wissens in Pharmakologie und Pharmakognosie können wir die Vergiftung bestätigen. Warum aber Conium maculatum bzw. Coniin giftig ist, erklärt das „alte Wissen“ nicht. Die Faktoren, die wir heute kennen bzw. erkannt haben, die einer Objektivierung der Wirksamkeit im Wege stehen bzw. diese verhindern, sind ja nicht neu sondern waren immer schon gegeben.
Bei den Hexensalben ist diese Gewissheit nicht mehr gegeben. Die grausame Tortur bzw. die Androhung derselben dürfte vielen Frauen zusätzlich zur Wirkung der z.B. vaginal applizierten Salben entsprechende „Halluzinationen“ verursacht haben. Bei einem raschen Geständnis der zur Last gelegten Sünden konnte auf einen einigermaßen nicht zu grausamen Tod gehofft werden. Die Henker und die Folterknechte beherrschten das langsame und qualvolle Sterbenlassen ihrer Opfer perfekt. Das war eine Kunst, die grausamer nicht sein konnte.
Eine ganze Gesundheitsindustrie geht heute mit höchst selektiv ausgewählten „altem Wissen“ hausieren. Nostalgische und romantische Gefühle werden geschickt geschürt und bedient. Früher war ja alles natürlich und biologisch. Die natürlich lebenden Menschen kannten keine nennenswerten Erkrankungen, waren glücklich und zufrieden und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie heute noch. Wir müssen nur noch natürlich leben und uns natürlich behandeln, dann wird es so sein, oder nicht? Grundlagen für diesen Glauben an die gute alte Zeit gibt es in der Medizin keine und noch sonst nirgendwo.
Jedes Wissen kann und muss zu jeder Zeit überprüfbar sein. Nur so kann es zu einer Weiterentwicklung kommen. Das sogenannte Wissen aus der Erfahrung ist jedoch in höchstem Maße beschränkt, ist es doch abhängig davon, in welchen Wissenstand und mit welcher Skepsis insgesamt, diese Erfahrungen gewonnen wurden.
Selbstverständlich gibt es auch altes Wissen. Z.B. in der Geometrie den Satz von Thales, dass alle Winkel im Halbkreis rechte Winkel sind oder den pythagoreischen Lehrsatz, dass die Summe der Flächen der Quadrate über den beiden Katheten gleich der Quadratfläche der Hypotenuse ist. Nur in der Medizin ist derartiges Wissen rar, das bis heute gehalten hat.

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Homöopathen fordern Kritiker heraus

von Dr.Edmund Berndt am 29.06.2016 um 19:49 Uhr

„‚Die Homöopathie‘ lässt sich ebenso wenig beweisen wie ‚die konventionelle Pharmakologie"

Dieser Satz ist in seinem Hochmut unübertrefflich. Dogmatischer geht es eigentlich nicht mehr.

Die konventionelle Pharmakologie ist kein abgesondertes dogmatisches Konstrukt, kein Dogma sondern ein Zweig der Naturwissenschaften. Die konventionelle Pharmakologie hat sich keine eigenen Regeln erstellt. Das gesamte Wissengebäude der Pharmakologie , ihre Erklärungen, wie "Leben" funktioniert und wie Pharmaka wirken , sind mit allen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen kompatibel. Die Homöopathie hat nichts, aber auch gar nichts mit irgend einer Naturwissenschaft gemein. Ihre Erkärungen zu Wirksamkeit sind absurde Ideen zu etwas, das als Phänomen an sich noch nie reproduziert werden konnte.
Seit 1835 steht der Beweis aus. Der Nürnberger Kochsalzversuch darf heute noch als mustergültig hinsichtlich seiner Durchführung bezeichnet werden.
Das Ergebnis war eindeutig. Es gibt keine reproduzierbare Wirkung, die auf Simile und Potenzierung zurückgeführt werden kann.

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Homöopathen fordern Kritiker heraus

von Dr. Edmund Bendt am 29.06.2016 um 19:19 Uhr

Wenn die Homöpathen ihren Mund öffnen, dann machen sie wie seit altersher, es die Scharlatane gemacht haben. Sie haben nie und sie wollen auch nicht mit Vertretern der Wissenschaft irgendwelche Argumente diskutieren. Sie veranstalten ein Scheingefecht, um damit ihre Klientel zu beieindrucken. Es sind den Honöopathen wissenschaftlich und besonders naturwissenschaftlich fundierte Argumente nicht einmal egal.
Das Muster ihre Argumente läßt sich einfach zusammenfassen.
Das Motto lautet:
Homöopathie wirkt doch!
Wer bekennenden Homöopathen Dummheit vorwirft, verkennt die Situation. Ihre Denkleistung und Intelligenz sind überdurchschnittlich und sie sind trainiert im Argumentieren. Es wäre auch falsch und nicht ziemlich, einem Kardinal einfach Dummheit vorzuwerfen, der 300 Jahre nach dem Beginn der Aufklärung sich wieder an „wissenschaftlichen“ Gottesbeweisen versucht. Es sind die Homöopathen, die fortschrittlich und zukunftsweisend denken.
Eine weltweite „schulmedizinische“ Verschwörung will die Homöopathie vernichten. Die medizinische Wissenschaft hat die Homöopathie gefälligst nicht zu ignorieren sondern endlich Prüfmethoden zu ersinnen, um die Wirksamkeit wissenschaftlich zu beweisen. Die Naturwissenschaften haben der Homöopathie zu dienen und nicht umgekehrt. Ihre oberste Aufgabe ist es, objektive Belege für die Wirksamkeit der Homöopathie zu finden und nicht mittels Metastudien die Homöopathie als Irrlehre oder gar als Aberglauben zu denunzieren.
Skeptiker und Wissenschaftler denken zu kompliziert. Sie behindern die Rettung der Menschheit vor „Schulmedizin“ und allen Übeln modernen Lebens. Mit naturwissenschaftlichen oder gar theoretischen Spitzfindigkeiten kann man nicht heilen. Homöopathie ist eine praktische Angelegenheit. Erkenntnisse der modernen aufgeklärten Naturwissenschaften in Biologie und Medizin haben daher in der wahren Medizin, und das kann eben nur die Homöopathie sein, keine Bedeutung.
Die Gegner der Homöopathie wissen grundsätzlich nichts über Homöopathie. Prof. Dr. Edzard Ernst, ausgebildeter Homöopath, bezeichnet die Homöopathie als wirkungslos. Das ist schlicht unmöglich. Der erfolgreiche Astronaut Neil Armstrong kann auch nicht behaupten, er hätte den Mond nie betreten. Einzig logisch ist, dass Prof. Dr. Edzard Ernst entweder nie richtig in Homöopathie ausgebildet wurde oder gar kein Diplom besitzt.
Die Gegner der Homöopathie sind schlecht oder nicht in Homöopathie ausgebildete Mediziner bzw. Laien. Sie verfügen nur über persönliche subjektive Meinungen und können daher die Homöopathie nicht richtig beurteilen. Korrekt ausgebildete Homöopathinnen und Homöopathen sind hingegen objektiv, weil sie gelernt haben, alles im Lichte der Erkenntnisse von Hahnemann zu sehen. Die Homöopathie wirkt, solange an den Dogmen Simileprinzip und Potenzieren nicht gezweifelt wird. Der wirtschaftliche Erfolg tausender Homöopathen belegt diese Wirksamkeit eindrucksvoll.
Die Homöopathie ist für Homöopathen kein ungeklärtes Phänomen sondern nur für verstockte, engstirnige Schulwissenschaftler und Lehrbuchforscher. Sie sind nämlich naturwissenschaftlich verbildet und können daher nicht mehr begreifen, wie einfach doch die Homöopathie wirkt. Erfolgreiche Homöopathieforschung ist keine Hexerei. Der moderne Zauberstab heißt Auftragsforschung. Schon mit kleinen Spenden lassen sich großartige Erfolge erzielen und in den Medien feiern.
Es ist höchste Zeit, die skeptische Naturwissenschaft für die endgültigen Vorstellungen des Allwissers und Allheilers Hahnemann zu öffnen. Die naturwissenschaftlichen Theorien in Biologie und Medizin sind so zu korrigieren, dass ein für alle Mal Schluss ist mit den theoretischen Widersprüchen zwischen Naturwissenschaft und den heilenden Ideen Hahnemanns. Seine Lehre muss endlich in Theorie und Praxis voll integriert werden. Seit 200 Jahren werden sinnlose naturwissenschaftliche Erkenntnisse ausgetüftelt, die eigentlich zum Heilen gar nicht notwendig sind. Kein Geld und keine Zeit dürfen dafür mehr auf den medizinischen Universitäten verplempert werden. Für ein langes, glückliches, natürliches, biologisches Leben genügt das „Credo in unum Hahnemann“ Amen!

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