Bayern setzt auf Prävention

Apotheker in Arbeitsgemeinschaft Prävention

Berlin - 04.02.2013, 15:53 Uhr


Auf Bundesebene läuft es in Sachen Prävention zurzeit eher holprig für die Apotheker – in Bayern tut man sich da leichter: Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit hat zum 31. Januar die Landesarbeitsgemeinschaft Prävention gegründet und auch die Apotheker daran beteiligt.

Die neue LAGeP soll unter dem Dach des Bayerischen Zentrums für Prävention und Gesundheitsförderung am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit als Kompetenzzentrum die Gesundheitsvorsorge und -förderung in Bayern weiter voranbringen. „Prävention ist der Grundstock für ein gesundes Leben“, sagte Huber. Erforderlich sei „eine neue Dialogkultur zur Gesundheitsvorsorge“: Aufklärung und Anreize auf der einen, eigenverantwortliches Handeln auf der anderen Seite.

Die neue Arbeitsgemeinschaft vernetzt die Akteure im Gesundheitswesen: neben der Apothekerkammer auch Wissenschaft, Sozialversicherungsträger, Wohlfahrtsverbände und gemeinnützige Vereine, Ärzte-, Psychotherapeutenkammern, Patientenvertreter sowie Vertreter staatlicher Einrichtungen wie der Öffentliche Gesundheitsdienst. Zudem soll laut Huber eine gemeinsame Bayerische Präventionsstrategie entwickelt und umgesetzt werden. „Hier sind wir Apotheker gerne gesehene Partner und werden uns daher auch aktiv an den Kampagnen beteiligen“, freut sich WIPiG-Geschäftsführer Dr. Helmut Schlager. „Seien wir zuversichtlich, dass sich auf Bundesebene ähnliche Fortschritte erzielen lassen!“

Seit Langem setzen sich die Apotheker – insbesondere das Wissenschaftliche Institut für Prävention im Gesundheitswesen (WIPiG) – dafür ein, stärker in die Präventionsstrategie der Bundesregierung einbezogen zu werden. Mitte Dezember 2012 hatte die Koalition dann ein Eckpunktepapier zur Gesundheitsprävention beschlossen, in dem die Apotheker mit keinem Wort erwähnt wurden. Die Enttäuschung war groß. Der Referentenentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG), der im Januar bekannt wurde, ernennt die Apotheker gemeinsam mit Kassen, Ärzten, Patientenorganisationen und anderen Mitgliedern immerhin zu Berichterstattern.

Die Reaktion auf den vom „Förderinitiative Prävention e.V.“ an das BMG gesandten Offenen Brief fiel indes eher ernüchternd aus: Offene Briefe würde man grundsätzlich nicht beantworten, hieß es aus dem BMG. „Sie stellen keine geeignete Kommunikationsform für einen sachlichen Dialog und den Austausch fachlicher Argumente dar.“ Der Offene Brief wurde aber dennoch an die zuständige Fachabteilung weitergeleitet, wo er gegebenenfalls im weiteren Verkauf des Gesetzgebungsverfahrens berücksichtigt wird. Die Stellungnahmefrist zum Referentenentwurf lief nun am vergangenen Freitag aus – nach Informationen des WIPiG soll der Kabinettsbeschluss am 6. März gefasst werden.


Juliane Ziegler