Management-Kongress

Im Fokus: Erfolgsfaktoren der Apotheke

Camp de Mar - 31.10.2012, 17:36 Uhr


Es gibt sie, die Handlungsoptionen für die Apotheke, um erfolgreich im wandelnden Apothekenmarkt zu agieren. Der Management-Kongress, gemeinsam veranstaltet vom Softwarehaus Lauer-Fischer und der Deutschen Apotheker Zeitung, zeigte am ersten Kongresstag auf, wo die Chancen für Apotheken liegen können.

Nichts ist beständig, außer dem Wandel, so Erich Zahn, bis 2008 Professor für Betriebswirtschaftslehre und strategisches Management an der Universität Stuttgart und heute Direktor des Clusters „Netzwerke in der Produktion“ der Graduiertenschule GSaME an der Uni Stuttgart. Er riet den Apothekerinnen und Apothekern, die Herausforderungen, die durch den Wandel im wirtschaftlichen Leben entstehen, anzunehmen: „Unternehmen, die nicht mit der Zeit gehen, die gehen mit der Zeit.“ Das Apothekenmanagement müsse weg vom Verwalten, hin zum Führen, vom Reagieren zum Agieren, von der Patientensicht zur Kundenorientierung und vom Warenkauf zur Nutzenpräsentation.

Apotheken sollten verstärkt darüber nachdenken, wie sie sich profilieren, wo sie Nischen besetzen können. Gefragt sind, so Zahn, Phantasie, Tatkraft, Mut und Risiko und Experimentierfreude. Wichtig sei dabei, sich eine Strategie zu überlegen, wie man diese Ziele erreichen könne. Er sieht dabei die Strategie als Brücke zwischen den Anforderungen des Marktes und den Fähigkeiten des Unternehmens. Die Apotheke sollte daher ein Profilierungskonzept entwickeln und umsetzen. Dabei sei es hilfreich, sich selbst zu einer kontinuierlichen Qualitätsverbesserung verpflichten.

Zahn empfahl darüber hinaus eine Stärken- und Schwächen-Analyse. Kernkompetenzen, Sortimentsattraktivität und Dienstleistungsqualität sollten beispielsweise hinterfragt und mögliche Schwächen in diesen Bereichen ausgemerzt werden.

Dipl.-Math. Uwe Hüsgen ermunterte die Apothekerinnen und Apotheker auf dem Management-Kongress dazu, immer wieder die eigene Standort-Attraktivität zu analysieren und in Frage zu stellen. Sind die Möglichkeiten des eigenen Apothekenstandorts ausgeschöpft oder ist hier noch Potenzial für Umsatzsteigerungen gegeben? Praktische Rechenbeispiele und Kennzahlensysteme zeigten den Kongressteilnehmern, wie sie hier vorgehen können.

Auch Betriebsanalysen, beispielsweise zur Personalkostenbelastung und Personalproduktivität können Aufschluss geben, an welcher Stelle Nachbesserungen in der Betriebsführung der Apotheke ansetzen sollen. In die Überlegungen, wie der Erfolg einer Apotheke zu steigern ist, sollten nicht zuletzt Maßnahmen einfließen zur Kundenneugewinnung und Kundenbindung.


Peter Ditzel