Apothekeninsolvenzen

HAV: Nicht nur insolvente Apotheken sterben

Berlin - 27.08.2012, 16:37 Uhr


Nicht nur Apotheken, die Insolvenz angemeldet haben, müssen für immer ihre Türen schließen – darauf macht der Hessische Apothekerverband (HAV) anlässlich einer dpa-Meldung aufmerksam. Die Nachrichtenagentur hatte heute unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes berichtet, dass die Zahl der Apothekeninsolvenzen seit Jahren stabil sei.

„Der angeblich bedrohlich steigende Kostendruck auf die Apotheken führt nicht zu mehr Insolvenzen. Die Zahl der Apothekenpleiten hierzulande ist seit langem konstant und schwankt um 30 Fälle pro Jahr. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres waren es 15.“ Dies meldet heute die dpa angesichts des schwelenden Streits um die Erhöhung des Apothekenhonorars.

Der HAV stellt allerdings klar, dass nicht nur insolvente Apotheken sterben: „In vielen Fällen ist es so, dass die Apotheker gerade noch rechtzeitig die Reißleine ziehen, um nicht auch noch ihre Altersversorgung aufs Spiel zu setzen“. Der Verband schildert die Nöte der Apotheker, die ihre Großhandelsrechnungen über einen längeren Zeitraum nicht pünktlich bezahlen können: Sie bekommen keine neue Ware mehr geliefert, stehen mit leeren Regalen da und müssen schließen.

Häufig sei es auch so, dass in Ballungszentren die Mieten derart in die Höhe schössen, dass sie von den Apotheken nicht mehr bezahlt werden könnten. Der HAV betont daher erneut, dass eine Honorarerhöhung für die Apotheker dringend notwendig ist.

In Hessen gab es dem HAV zufolge im letzten Jahr 36 Apothekenschließungen. Diesen standen lediglich zwölf Neueröffnungen gegenüber. Im Saldo waren dies 24 Apotheken weniger. Im ersten Halbjahr 2012 habe es bereits weitere 16 Apothekenschließungen und nur fünf Neueröffnungen gegeben.


Kirsten Sucker-Sket


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