Zahlen der Apothekerkammer

Apothekenzahl in Westfalen-Lippe sinkt weiter

Münster - 08.01.2018, 14:00 Uhr

Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe fordert stabile Rahmenbedingungen.  (Foto: AKWL) 

Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe fordert stabile Rahmenbedingungen.  (Foto: AKWL) 


Das bundesweite Apothekensterben spiegelt sich auch in Westfalen-Lippe wieder. Neben der sinkenden Gesamtzahl an Apotheken, hat sich auch der Anteil an Filialen erhöht. Unterm Strich gibt es deshalb in der Region 40 Apothekeninhaber weniger als noch vor einem Jahr. Von den größeren Städten konnte lediglich Münster ein geringes Plus an Apotheken verzeichnen.

Die Apothekenzahl in Westfalen-Lippe ist 2017 zum zwölften Mal in Folge gesunken: 17 Neueröffnungen standen dabei 42 Schließungen gegenüber. „Unterm Strich hat dies zu einem weiteren Rückgang um 25 Apotheken geführt – von 1.998 Betriebsstätten zum Jahresbeginn auf inzwischen nur noch 1.973“, berichtet Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL).

Münster gegen den Trend

Fast ein Viertel dieser Apotheken wird als Filiale betrieben. Ihre Zahl hat sich im Verlaufe des Jahres 2017 weiter erhöht – von 457 auf 472. Im Umkehrschluss heißt dies: Im Landesteil Westfalen-Lippe gibt es inzwischen nur noch 1.501 Apothekeninhaber. Im Vorjahr waren es noch 1.541, vor 15 Jahren sogar noch 2.256. „Wir haben also seit 2002 mehr als ein Drittel der Selbständigen verloren und liegen hier jetzt auf dem Niveau des Jahres 1972“, bilanziert Walter. Die deutlichsten Rückgänge gab es 2017 in den Städten Bochum, Dortmund (mit jeweils vier Apothekenschließungen), Gelsenkirchen, Meinerzhagen und Recklinghausen (mit jeweils zwei Schließungen). Gegen den Trend entwickelte sich die Zahl der Apotheken in Münster: Sie stieg, nach elf Schließungen in den vergangen fünf Jahren, wieder um zwei Betriebsstätten.

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe sieht durch den Rückgang nach wie vor zwar keine akute Gefahr für die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln. „Aber in einigen Regionen und Städten wird die Luft allmählich dünner. Wir brauchen daher stabile Rahmenbedingungen, damit die Apotheken auch weiterhin die flächendeckende Versorgungen über Tag und in der Nacht gewährleisten können“, so der Hauptgeschäftsführer der AKWL.



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