Alkoholpolitik

Mehrheit für strengere Regeln

Berlin - 09.02.2012, 15:37 Uhr


Fast 90 Prozent der Deutschen sind dafür, den Alkoholkonsum in öffentlichen Bussen und Bahnen zu verbieten. Das ergab eine repräsentative Umfrage von tns emnid im Auftrag des Internetportals „alkoholpolitik.de“. Die Meinungsforscher haben Bürger gefragt, wie sie die praktischen Ansätze beurteilen, mit denen der Alkoholkonsum reduziert werden könnte.

Demnach ist auch das Votum für Alkohol-Testkäufe durch Minderjährige eindeutig. 82 Prozent der Befragten sind für solche Käufe, um die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes zu kontrollieren. Dafür, dass die festgelegte Altersgrenze deutlich auf den Getränken gekennzeichnet werden soll, stimmten drei von vier Befragten. 60 Prozent sprachen sich dafür aus, den Kauf alkoholischer Getränke nur Volljährigen zu gestatten. 

„In der Bevölkerung herrschen recht klare Vorstellungen darüber, wie Kinder und Jugendliche sicher vor Alkoholmissbrauch geschützt werden können. Wir unterstützen diese Ideen, denn sie bieten einen effektiven Schutz gegen das Komasaufen Jugendlicher und alkoholisierte jugendliche Randalierer“, bewertet Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK die Befragungsergebnisse. Die Bundesregierung sei daher gefordert, die Anregungen aus dieser Umfrage in ihre Präventionsstrategie aufzunehmen. Die Barmer GEK unterstütze das Projekt „alkoholpolitik.de“ im Rahmen der Selbsthilfeförderung, heißt es in einer aktuellen Pressemeldung.

Auch für Fredric Schulz von alkoholpolitik.de steht fest, dass sich „Alkoholpolitik nicht einseitig an den Interessen der Industrie ausrichten darf. Jetzt ist die Politik gefordert, das umzusetzen, was die Bevölkerung für richtig hält.“ Schulz ist Stellvertretender Vorsitzender der Guttempler in Deutschland, die auch hinter der Seite „alkoholpolitik.de“ stehen. Die Guttempler setzen sich für ein alkoholfreies Leben ein und beraten bei Suchtproblemen.


Svenja Schwob