Das war der Deutsche Apothekertag 2011

Im Mittelpunkt: das Apothekerhonorar und das Zukunftskonzept

Düsseldorf - 09.10.2011, 15:10 Uhr


Die Forderung nach einer Dynamisierung des Apothekerhonorars und die Weiterentwicklung des ABDA/KBV-Konzepts dominierten in diesem Jahr den Deutschen Apothekertag.

Die Apotheker haben den Politikern auf dem Apothekertag gezeigt, dass sie wütend sind über die Belastungen durch das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG), die in der Praxis zu einer Doppelbelastung geworden sind, über die Untätigkeit dieser Regierung beim Pick-up-Verbot, über das Bundesgesundheitsministerium und seine Einmischung in die Verhandlungen zwischen Deutschem Apothekerverband und GKV-Spitzenverband über den Apothekenabschlag und erneut über das Bundesgesundheitsministerium, das über die Apothekenbetriebsordnung eine Zwei-Klassen-Einteilung der Apotheken vorhat.

Nicht zuletzt durch das AMNOG, das den Apotheken enorme Opfer abverlangt, sind die Belastungen der Apotheken stark gestiegen. Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – ABDA, Heinz-Günter Wolf dazu: „Es muss Schluss sein mit der schwarz-gelben Apotheken-Abrissbirne.“

Das Plenum des Apothekertags war sich einig: Eine Dynamisierung des Honorars, das seit 2004 nicht verändert wurde, ist überfällig („wir brauchen es“), ebenso eine Anpassung der Gebühren für den Nacht- und Notdienst, für die Dokumentation der BtM-Rezepte und der Arbeitspreise für die Rezepturen.

Man wolle, so Wolf, mit der Rückdeckung dieses Apothekertages in den kommenden Tagen und Wochen in die Gespräche mit der Politik gehen und die Vorstellungen der Apotheker zur Dynamisierung des Honorars detailliert vortragen. Ziel sei es, die Politik für die Anliegen der Apotheker zu gewinnen und möglichst noch im GKV-Versorgungsstrukturgesetz erste Eckpunkte zur Verbesserung der Honorarsituation zu setzen.

Neben dem Thema Honorierung stand bei diesem Apothekertag das Zukunftskonzept zur Arzneimittelversorgung im Vordergrund. Wolf wörtlich: „Dieses Konzept bedeutet einen Quantensprung in der Arzneimittelversorgung.“ Es geht u. a. darum, für alle Versicherten Arzneimitteltherapiesicherheit dauerhaft zu gewährleisten. Das Konzept beruht, so erklärte Wolf, auf dem Anspruch aller gesetzlich Versicherten auf eine Leistung durch ihren Arzt und ihren Apotheker. Die Koalition ist bereit, so war den Politikergrußworten zu entnehmen, den Weg für die Erprobung des ABDA-/KBV-Konzeptes über das Versorgungsstrukturgesetz frei zu machen.

Lesen Sie den ausführlichen Bericht über den Deutschen Apothekertag 2011 in der nächsten Ausgabe der DAZ (Nr. 41 vom 13. Oktober 2011).

Das Podium auf dem Apothekertag (v.l.): Karin Graf, Fritz Becker, Dr. Sebastian Schmitz, Heinz-Günter Wolf, Friedemann Schmidt, Erika Fink. 


Peter Ditzel