Niedersächsischer Apothekertag

Die Zeit der leisen Töne ist vorbei

Niedersächsischer Apothekertag in Osnabrück, 14. und 15. Mai 2011

Ein Bericht von Peter Ditzel und Thomas Müller-Bohn

Mit Pauken, Trommeln und Becken eröffnete das Percussion-Ensemble "Green Beats" den 6. Niedersächsischen Apothekertag – es ist ein Signal an die Politik, so formulierte es Bernd Groeneveld, stellvertretender Vorsitzender des Landesapothekerverbands Niedersachsen in seiner Begrüßung. Denn angesichts der AMNOG-Belastungen für die Apotheken sind die leisen Töne nun vorbei. Rund 600 Apothekerinnen, Apotheker und Pharmaziestudierende hatten sich am 14. und 15. Mai in der Stadthalle Osnabrück eingefunden, um berufspolitische Ziele zu diskutieren und mit einem herausragenden Fortbildungsprogramm ihre Fachkompetenz zu stärken. Eine pharmazeutische Fachmesse mit rund 50 Ausstellern und ein kleines Rahmenprogramm rundeten den Niedersächsischen Apothekertag ab.
Pauken und Trommelschläge Der 6. Niedersächsische Apothekertag eröffnete in diesem Jahr mit dem Percussion-Ensemble "Green Beat". "Die Zeit der leisen Töne ist vorbei", kommentierte der stellvertretende Vorsitzende des Landesapothekerverbands Niedersachsen, Bernd Groeneveld, die schlagenden Rhythmen. Die Apotheker müssen ihre Anliegen der Politik laut und deutlich vermitteln.

Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, und Bernd Groeneveld, stellvertretender Vorsitzender des Landesapothekerverbands Niedersachsen, eröffneten gemeinsam den Apothekertag und begrüßten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Gemeinsam Kammerpräsidentin Magdalene Linz und Verbands-Vize Bernd Groeneveld eröffneten den ­Niedersächsischen Apothekertag gemeinsam.

Heinz-Günter Wolf, Vorsitzender des LAV Niedersachsen, konnte nicht anwesend sein und musste sich entschuldigen lassen, da er auf dem FDP-Parteitag in Rostock weilte, um Kontakte zum neuen Gesundheitsminister zu knüpfen.

Die Belastungen durch das AMNOG, unter denen die Apotheken zu leiden haben, seien mittlerweile in der Politik angekommen, so Groeneveld. Die FDP-Gesundheitspolitikerin und seit Kurzem parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Ulrike Flach, habe unlängst klargemacht, dass sie die jüngsten Apothekenzahlen bewerten und gegebenenfalls gegensteuern wolle.

"Früher hatten wir zur Eröffnung eines Apothekertags klassische Musik und leise Töne", so der LAV-Vize, "aber dieses Mal haben wir eine junge Schlagzeuggruppe, denn die Zeit der leisen Töne ist vorbei". Die Apotheker müssten lauter werden, sie dürften nicht mehr mit leiser Stimme sprechen. "Wir müssen unsere Position, unser Können so laut und deutlich darstellen, wie die Percussion-Gruppe trommelte", so Groeneveld weiter, "unsere Zukunft wird pharmazeutisch entschieden." Seit 2004 sei der Apotheker mit seinem Honorar von der wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt, das könne nicht mehr so weitergehen.


6. Niedersächsischer Apothekertag Rund 600 Teilnehmer zählte der 6. Niedersächsische Apothekertag, der am 14. und 15. Mai 2011 in der Stadthalle von Osnabrück stattfand.

Dank vom Sozialministerium

Dass die Apotheker von den gesetzlichen Änderungen besonders betroffen sind, dies sei der Politik bewusst geworden, so Enno Gosling, Abteilung Gesundheit im Niedersächsischen Sozialministerium. Er dankte den Apothekerinnen und Apothekern für ihr Engagement im Gesundheitswesen und die Erfüllung vielfältiger Aufgaben zur Arzneimittelversorgung der Bevölkerung. Große Herausforderungen stellt das AMNOG an die Apotheken. Da es sich beim AMNOG um ein nichtzustimmungspflichtiges Gesetz handelte, konnten die Länder über den Bundesrat nur beschränkt Einfluss nehmen. Niedersachsen beispielsweise habe im Gesetzgebungsverfahren den Antrag gestellt, die Änderung der Packungsgrößenverordnung ganz aus dem Gesetz zu streichen – der Antrag sei aber nicht angenommen worden.

Zur geplanten Änderung der Apothekenbetriebsordnung merkte Gosling an, dass mit der Novellierung die Arzneimittelsicherheit bei der Herstellung von Arzneimitteln in der Apotheke und die Versorgung der Patienten im Nahbereich verbessert werden solle. Überholte Regelungen sollten abgeschafft werden. Er hoffe auf gute Ergebnisse bei den Beratungen für die Apotheken.

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