Neu auf dem Markt

Atypisches Antipsychotikum Asenapin

19.01.2011, 06:55 Uhr


Asenapin (Sycrest®) ist ein neues Antipsychotikum zur Behandlung mäßiger bis schwerer manischer Episoden (extreme Hochstimmung) bei Erwachsenen mit einer Bipolar-I-Störung, das nicht stärker wirkt als Olanzapin und bisher auch keine anderen Vorteile

Der Wirkmechanismus von Asenapin ist nicht vollständig geklärt. Jedoch wird vermutet, dass die Wirksamkeit von Asenapin vor allem durch eine Kombination antagonistischer Aktivitäten an Dopamin und Serotonin-Rezeptoren vermittelt wird.

Die empfohlene Dosis beträgt zweimal täglich 5 bis 10 mg in Form von Sublingualtabletten. Bei einer Kombination mit anderen Arzneimitteln muss Sycrest® zuletzt eingenommen werden. Um eine optimale Resorption zu gewährleisten, muss nach der Einnahme zehn Minuten lang Essen und Trinken vermieden werden.

In vier Studien wurde die Wirkung von Asenapin bei manischen Episoden von Bipolarstörungen untersucht. In zwei dieser Studien erhielten insgesamt 977 erwachsene Patienten drei Wochen lang Asenapin, Olanzapin oder ein Placebo. In einer anderen Studie wurde Asenapin mit Olanzapin über neun Wochen verglichen. Die vierte war eine zwölfwöchige Zusatzstudie; hier erhielten 326 Patienten, die bereits mit Lithium oder Valproinsäure behandelt wurden, entweder Asenapin oder ein Placebo. In den Studien war Asenapin zur Behandlung manischer Episoden bei Patienten mit Bipolarstörung etwas schlechter wirksam als Olanzapin.

Die häufigsten Nebenwirkungen von Asenapin waren Angststörungen und Schläfrigkeit. Asenapin kann insbesondere zu Beginn der Behandlung eine orthostatische Hypotonie und eine Synkope auslösen; das Risiko einer orthostatischen Hypotonie ist insbesondere bei älteren Patienten hoch. Asenapin ist außerdem bei älteren Patienten und bei Patienten mit bekannter Herz-Kreislauf-Erkrankung (z. B. Herzinsuffizienz, Herzinfarkt oder Herzischämie, Erregungsleitungsstörungen) mit Vorsicht anzuwenden.

Auf Grund der Wirkung von Asenapin auf das Zentralnervensystem ist bei der Anwendung zusammen mit anderen zentral wirkenden Arzneimitteln Vorsicht geboten; so sollte auch Alkohol während der Anwendung von Asenapin vermieden werden.

Wegen unzureichender Wirksamkeit wurde Asenapin in der ebenfalls beantragten Indikation Schizophrenie nicht zugelassen.

Quelle: Fachinformation von Sycrest®, Stand September 2010.

Ausführliche Informationen über Asenapin können Sie in der aktuellen Ausgabe der DAZ lesen.


Dr. Bettina Hellwig