Bipolar-I-Störung

Neues Atypikum Asenapin

08.10.2010, 08:07 Uhr


Die Europäische Kommission hat die Zulassung für Asenapin Sublingualtabletten (Sycrest®) für die Behandlung von mittelstark bis stark ausgeprägten manischen Episoden in Zusammenhang mit einer Bipolar-I-Störung bei Erwachsenen erteilt.

Die Bipolar-I-Störung, auch als manische Depression bezeichnet, ist eine chronische, in Schüben auftretende Krankheit, für die Manie, Depression oder eine Kombination dieser beiden Stimmungslagen typisch sind.
Die Wirkung von Asenapin beruht vermutlich auf einer Blockierung der Rezeptoren für die Neurotransmitter 5-Hydroxytryptamin (Serotonin) und Dopamin. Da diese Neurotransmitter an Bipolarstörungen beteiligt sind, unterstützt der neue Wirkstoff die Normalisierung der Gehirnaktivität und verringert so die Symptome der Krankheit. Die empfohlene Dosis bei Anwendung als Monotherapie beträgt 10 mg zweimal täglich. Eine Dosis sollte morgens und eine Dosis sollte abends eingenommen werden. Je nach Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf 5 mg zweimal täglich reduziert werden. Die Asenapin-Sublingualtabletten dürfen nicht gekaut oder geschluckt werden. Bei einer Kombination mit anderen Arzneimitteln müssen die Asenapin-Sublingualtabletten zuletzt eingenommen werden. Nach der Einnahme sollte 10 Minuten lang Essen und Trinken vermieden werden.

Die Zulassung des Atypikums Asenapin für die Behandlung manischer Episoden bei Bipolar-I-Störung stützt sich auf ein klinisches Studienprogramm, an dem rund 1300 Patienten mit bipolarer Manie teilnahmen. Die Wirksamkeit wurde in zwei dreiwöchigen, randomisierten, doppelblinden, placebo- und aktivkontrollierten (Olanzapin) Monotherapiestudien nachgewiesen. Gegenüber Placebo erwies sich Asenapin hinsichtlich der Reduzierung der manischen Symptome im Laufe der drei Wochen als deutlich wirksamer. So war bereits an Tag zwei ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Asenapin und Placebo festzustellen.

Asenapin war in den klinischen Studien gut verträglich. Die häufigsten Nebenwirkungen, die bei mehr als 10% der Patienten aufgetreten sind, waren Schläfrigkeit und Angstzustände. Weitere häufige Nebenwirkungen bei 1 bis 10 von 100 Patienten waren Gewichtszunahme, gesteigerter Appetit, Dystonie, Akathisie, Dyskinesie, Parkinsonismus, Sedierung, Schwindel, erhöhte Alaninaminotransferasewerte, Muskelsteifigkeit und Müdigkeit.


Dr. Carolina Kusnick