Schmerztherapie

Bei Opioidgabe an Testosteron denken

10.11.2010, 10:54 Uhr


In einer Studie der Universität von Siena konnte gezeigt werden, dass eine einzelne Morphindosis im Rattenmodell ausreicht, um den Testosteronspiegel in Plasma und Gehirn dauerhaft

Grund für die Nebenwirkungen einer Opioidbehandlung ist nach Ergebnissen der Studie ein Anstieg des Enzyms Aromatase, das die Umwandlung des Testosterons in der Biosynthese des Estradiols katalysiert. Durch den daraus folgenden Abfall des Sexualhormonspiegels  können Symptome wie chronische Müdigkeit, ein Verlust an Ausdauer und eine Beeinträchtigung der Sexualfunktion sowie das Krankheitsbild des Hypogonadismus auftreten. Die Studienergebnisse sind für die Behandlung chronischer Schmerzpatienten wichtig, da bei einer modernen Schmerztherapie vor allem ein besseres Verständnis der Nebenwirkungen gefordert wird. Ein Zusammenhang zwischen der Behandlung mit Morphinderivaten und langfristig gestörtem Hormonhaushalt ist zwar aus anderen Studien schon länger bekannt, jedoch wurde diesem Problem bis vor kurzem in der Praxis kaum Beachtung geschenkt. Die Autoren bemerken aber, dass aufgrund der neuen Erkenntnisse der Gebrauch von Opioiden in der Schmerztherapie nicht zwingend eingeschränkt werden sollte. Vielmehr sollen Ärzte schon zu Beginn der Therapie ein Auftreten von hormonellen Nebenwirkungen in Betracht ziehen. Denn diesen sei gegebenenfalls mit einer Hormonersatztherapie leicht entgegen zu wirken.

Quelle: Pressemitteilung der Sbarro Health Research Organization vom 4. November 2010


Anna Christine Schmidt/ DAZ