Moderne Diagnostik

Blasensprung-Risiko besser vorhersagen

12.10.2010, 10:51 Uhr


Ein vorzeitiger Riss der Fruchtblase ist für etwa ein Drittel aller Frühgeburten verantwortlich. Um diese Komplikation besser prognostizieren zu können, haben Wissenschaftler der

Die Fruchtblase umgibt den Embryo während des Wachstums in der Gebärmutter und platzt normalerweise erst, wenn Wehen einsetzen und den Geburtsvorgang einleiten. Kommt es vorher zu einem Riss in der Fruchtblase – vorzeitiger Blasensprung – droht eine Frühgeburt. Mit Hilfe einer neuen, nicht-invasiven Methode versuchten Aachener Wissenschaftler, die Zellspannung der Embryonalhülle zu ermitteln. Diese auch als Eihaut bezeichnete Hülle ist ein Bindegewebe, welches vor allem durch das Protein Kollagen stabilisiert wird. Verliert das Gewebe an Halt, können Risse auftreten. Zur Bestimmung der bestehenden Spannung nutzten die Forscher das so genannte "CellDrum"-Verfahren, bei dem die Zellkraftmessung berührungslos über Lichtsignale erfolgt. Damit lässt sich das Problem umgehen, die Messung der extrem kleinen Kräfte unter absolut biologisch sterilen Bedingungen und bei Körpertemperatur durchführen zu müssen. Die rechtzeitige Diagnose einer drohenden Frühgeburt ist wichtig, um beispielsweise vorab Medikamente zur Lungenreife verabreichen zu können. Häufig ist das Atmungsorgan bei Frühchen nicht ausreichend ausgebildet.

Quelle: Pressemitteilung der Fachhochschule Aachen, 28.9.2010


Franziska Wartenberg/DAZ


Das könnte Sie auch interessieren

Frauen, die Zwillinge erwarten, besonders unterstützen

Mehr Reproduktionsmedizin – mehr Zwillinge

Schäden am Atomkraftwerk Tihange

Ärzte in Aachen fordern Jodtabletten

Keine Hinweise auf Fehlbildungen

Ocrelizumab scheint sicher in der Schwangerschaft

WHO kritisiert den Trend zu früher Geburtseinleitung

Alle Zeit der Welt?

Partusisten und Minprostin

Lieferengpässe im Kreißsaal