Arzneimittel-Pick-up-Stellen

Bundesrat fordert Pick-up-Verbot

Berlin - 24.09.2010, 11:49 Uhr


Die Mehrheit der Bundesländer fordert die Bundesregierung auf, die Position der inhabergeführten Apotheke in Deutschland durch ein klares Verbot von Pick-up-Stellen zu stärken. Damit schloss sich die Länderkammer der Auffassung seines Gesundheitsausschusses an.

Abgelehnt wird vom Bundesrat zudem die Einführung einer Mehrkostenregelung bei der Abgabe von rabattierten Arzneimitteln. Der AMNOG-Gesetzentwurf der schwarz-gelben Koalition sieht vor, dass Patienten gegen entsprechende Zuzahlung teurere Arzneimittel erhalten können. Das Argument der Länderkammer: Wegen fehlender Preistransparenz könnte die Patienten nicht erkennen, welche Zusatzkosten auf sie zukämen.

Nicht durchsetzen konnte sich der Antrag, dass die Klage gegen einen Schiedsspruch eine aufschiebende Wirkung auslösen soll. Eine Mehrheit der Länderkammer lehnte diesen Antrag ab.

Allerdings sprach sich der Bundesrat dafür aus, die Neuregelung der Packungsgrößenverordnung vom laufenden Gesetzgebungsverfahren abzukoppeln und in einem eigenständigen Verfahren zu regeln. Damit schloss sich der Bundesrat der Auffassung seines Gesundheitsausschusses an. Der Gesundheitsausschuss hatte in seiner Stellung auf die weitreichenden wirtschaftlichen Folgen insbesondere für kleinere und mittlere Arzneimittelhersteller hingewiesen und eine gründliche Erörterung gefordert.


Lothar Klein