Tropenkrankheit

Die Achillesferse der Malaria-Erreger?

17.02.2010, 09:15 Uhr


Arzneimittel zur Behandlung von Malaria scheitern nicht selten an den Resistenzen, die der Erreger Plasmodium falciparum gegen wirksame Substanzen entwickelt. Ein internationales

Ein Teil des Lebenszyklus von Plasmodien findet in den Erythrozyten vom Menschen statt. Dort beziehen die Erreger Energie aus dem Abbau des Hämoglobins, um sich umwandeln und weiter vermehren zu können. Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat herausgefunden, dass an diesen Vorgängen zwei Enzyme beteiligt sind, deren Struktur analysiert werden konnte. Die beiden neutralen Aminopeptidasen entfernen einzelne Aminosäuren vom roten Blutfarbstoff. Plasmodien nutzen diese Fragmente, um sich damit zu ernähren und sie als Bausteine für die eigene Proteinsynthese zu verwenden. Außerdem scheinen die Aminosäuren sie dabei zu unterstützen, ihr osmotisches Gleichgewicht im Inneren des Erythrozyten aufrechterhalten zu können. Hier sehen die Forscher einen viel versprechenden Ansatzpunkt für neue Wirkstoffe bei der Behandlung der Tropenkrankheit. Die Schwierigkeit bestehe jedoch darin, Substanzen zu finden, die diese Aminopeptidasen gezielt blockieren, ohne ähnliche Enzyme des menschlichen Organismus zu beeinträchtigen.

Quelle: McGovan, S. et al.: PNAS 2010, DOI: 10.1073/pnas.0911813107


Franziska Wartenberg