Prisma

Neuer Angriffspunkt für Tuberkulose gefunden

Deutschen und britischen Biotechnologen ist es gelungen, die Struktur des Proteins DprE1 zu entschlüsseln. Es ist für das Überleben von Mycobacterium tuberculosis, dem häufigsten Erreger der Tuberkulose, essenziell.

Das potenzielle Antibiotikum CT319 (violette Kugel) dockt an der molekularen Struktur des Proteins DprE1 an. Foto: Dr. K. Futterer

Das Enyzm DprE1 spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau der Zellwand von Mycobacterium tuberculosis. Es ist für die Produktion von Arabinose zuständig, einem Zuckerbaustein der mehrschichtigen Zellwand der Bakterien. Ohne ihn kann der Tuberkulose-Erreger nicht überleben. Da das Enzym DprE1 nur in Mycobakterien und verwandten Organismen, nicht aber beim Menschen vorkommt, eignet es sich hervorragend als Angriffsort für Antibiotika. Nun ist es gelungen, das Protein zu isolieren und zu analysieren. Auch wurde gezeigt, wie neue Antibiotika aus der Gruppe der Benzothiazinone wirken, die sich in der Entwicklung befinden: Sie docken auf molekularer Ebene an der Aminosäure Cys387 an, einem Bestandteil des Enzyms DprE1, und unterdrücken so dessen Funktion bei der Herstellung von Arabinose.


hel/ral


Quelle: Batt, S. M. et al.: Proc. Natl. Acad. Sci., Online-Vorabpublikation,
DOI: 10.1073/pnas.1205735109

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