Prisma

Die Achillesferse der Malaria-Erreger?

Ein internationales Forscherteam hat eine Schwachstelle des Malariaerregers Plasmodium falciparum entdeckt, die eventuell neue Angriffsmöglichkeiten für Medikamente bietet.

Ein Teil des Lebenszyklus von Plasmodien findet in menschlichen Erythrozyten statt. Dort beziehen die Erreger Energie aus dem Abbau des Hämoglobins, um sich umwandeln und weiter vermehren zu können. Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat herausgefunden, dass an diesen Vorgängen zwei Enzyme beteiligt sind, deren Struktur analysiert werden konnte. Die beiden neutralen Aminopeptidasen entfernen einzelne Aminosäuren vom roten Blutfarbstoff. Plasmodien nutzen diese Fragmente, um sich damit zu ernähren und sie als Bausteine für die eigene Proteinsynthese zu verwenden. Außerdem scheinen die Aminosäuren sie dabei zu unterstützen, ihr osmotisches Gleichgewicht im Inneren des Erythrozyten aufrecht erhalten zu können. Hier sehen die Forscher einen vielversprechenden Ansatzpunkt für neue Wirkstoffe bei der Behandlung der Tropenkrankheit. Die Schwierigkeit bestehe jedoch darin, Substanzen zu finden, die diese Aminopeptidasen gezielt blockieren, ohne ähnliche Enzyme des menschlichen Organismus zu beeinträchtigen. war


Quelle: Ärzteblatt, 1.2.2010

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