Prisma

Süße Schlaflosigkeit

Zucker mindert Qualität der Nachtruhe

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us | Die ungesunden Effekte von übermäßigem Zuckerkonsum sind bekannt: Diabetes, Übergewicht und schlechte Zähne. Amerikanische Wissenschaftler publizierten kürzlich eine Studie, in der sie Hinweisen nachgingen, dass die Aufnahme von stark verarbeiteten Kohlenhydraten und gesüßten Lebensmitteln auch zu Schlaflosigkeit führen kann. Die Daten waren im Rahmen der Women‘s Health Initiative Observational Study erhoben worden. Über 50.000 post­menopausale Frauen gaben in Fragebögen Auskunft über ihre Ernährungsgewohnheiten. Besonders Frauen, deren Ernährung einen hohen glykämischen Index aufwies, hatten ein erhöhtes Risiko, unter Schlaflosigkeit zu leiden. Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index lassen den Blutzuckerspiegel besonders stark steigen. Dazu zählen beispielsweise verarbeitete Kohlenhydrate wie in Weißbrot oder Cornflakes, Kartoffeln, Süßigkeiten und Softdrinks, aber auch bestimmte Früchte. Wird Insulin ausgeschüttet, sorgt es für die Aufnahme der Glucose aus dem Blut in die Zellen, der Blutzuckerspiegel sinkt also. Das führt zur Ausschüttung von Stress­hormonen, die wiederum den Schlaf stören können. Teilnehmerinnen der Studie, die sich vor allem von Gemüse und Vollkornprodukten ernährten, klagten deutlich seltener über Schlafprobleme. Mit Blick auf die Schlaf­qualität darf ein Frühstück also ruhig Früchte und Cornflakes enthalten, das Abendessen sollte dafür eher aus Vollkornbrot oder einem Salat bestehen. |

Literatur

Gangwisch JE et al. High glycemic index and glycemic load diets as risk factors for insomniaAnalyses from the Women‘s Health Initiative. Am J Clin Nutr 2019; doi:10.1093/ajcn/nqz275

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