Arzneimittel und Therapie

Adalimumab für Kinder mit schwerem M. Crohn | Vorteil für simultane Radiochemotherapie | Vollvirus-Impfstoff gegen HIV in Phase I



Adalimumab für Kinder mit schwerem M. Crohn

Die EMA hat die Zulassung von Adalimumab (Humira®) auf die Behandlung des pädiatrischen Morbus Crohn erweitert. Der TNF-α-Inhibitor ist indiziert zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 17 Jahren mit schwerem aktivem M. Crohn, die nur unzureichend auf konventionelle Therapien ansprechen oder diese nicht vertragen.



Vorteil für simultane Radiochemotherapie

Eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie gegen Tumore erweist sich zunehmend als erfolgreich, so die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie. Immer häufiger werden deshalb beide Behandlungen gleichzeitig bzw. in engem zeitlichem Zusammenhang angewendet. So werden nicht nur die Therapieergebnisse verbessert, sondern auch die Behandlungsdauer verkürzt. Bisher wurden Bestrahlungen meist im Anschluss an die Chemotherapie durchgeführt. So kann sich eine Krebsbehandlung häufig über sechs Monate oder länger hinziehen. Eine simultane Radiochemotherapie ist dagegen häufig schon nach sechs bis acht Wochen abgeschlossen. Diese verkürzte Dauer ist von großem Vorteil für die Lebensqualität der Patienten.



Vollvirus-Impfstoff gegen HIV in Phase I

Ein neuer HIV-Impfstoff (SAV001-H), der auf einem genetisch modifizierten, abgetöteten Vollvirus basiert, wurde an der kanadischen University of Western Ontario in klinischen Studien der Phase I getestet. Der neue Impfstoff ist einzigartig, weil er ein volles abgetötetes HIV-1-Virus nutzt. Dieses ist gentechnisch verändert, so dass es nicht pathogen ist und in großen Mengen produziert werden kann. Die erste klinische Studie mit dem intramuskulär zu applizierenden Impfstoff wurde im März 2012 initiiert. Dabei handelt es sich um eine randomisierte, verblindete und placebokontrollierte Studie, an der mit HI-Viren infizierte Männer und Frauen im Alter von 18 bis 50 Jahren teilnahmen. Sie wurden in zwei Behandlungsgruppen aufgeteilt und erhielten entweder den HIV-1 Impfstoff oder Placebo. Dabei traten nach der SAV001-H-Injektion keine Nebenwirkungen auf, der Impfstoff erwies sich als sicher und verträglich. Zwischenergebnisse zeigten zudem einen deutlichen Anstieg von HIV-1-Antikörpern nach der Impfung. In weiteren klinischen Studien der Phasen II und III sollen nun Immunogenität und Wirksamkeit des Impfstoffs geprüft werden. Der Impfstoff wird in den USA produziert.



DAZ 2012, Nr. 50, S. 40

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