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Eine Milliarde Zwangsabschläge

Rund eine Milliarde mussten die Hersteller von Arzneimitteln 2009 an Zwangsabschlägen leisten. Das geht aus den Pharma-Daten 2010 hervor, die der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) vor Kurzem veröffentlicht hat.

"Seit 2004 sind es nunmehr schon mehr als sieben Milliarden Euro an Abschlägen, die die Unternehmen zahlen mussten. Und jetzt hat die Bundesregierung noch einmal durch die Erhöhung der Zuschläge im festbetragsfreien Markt zugelangt. Wir haben in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres schon mehr als 700 Millionen Euro Abschläge zahlen müssen. 2010 wird somit die Schwelle von einer Milliarde Euro deutlich überschritten. Wenn man die Rabattverträge hinzurechnet, haben wir extreme Belastungen, die insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen tatsächlich an den Rand der Existenzfähigkeit bringen" erklärte BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp anlässlich der Veröffentlichung.

Die GKV-Ausgaben für Arzneimittel lagen 2009 bei 30,7 Milliarden Euro. Die Steigerung lag laut BPI exakt auf den Vorgaben der Rahmenvereinbarung zwischen Kassen und Ärzten. Fahrenkamp dazu: "Dies sind die Kosten für die Versorgung von 70 Millionen Menschen mit Arzneimitteln. Statt immer Arzneimittel nur als Kostenfaktor zu sehen, ist es an der Zeit zu erkennen, dass dieses wichtigste Arbeitstier des Medizinbetriebes heilt, lindert und Leben verbessert. Es hilft zudem, Kosten in anderen Bereichen zu senken, beispielsweise durch weniger oder kürzere Krankenhausaufenthalte".

ral

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