Steigende Arzneimittelausgaben

BPI: Therapieverbesserungen kosten Geld

Berlin - 04.04.2012, 11:06 Uhr


Kostenanstiege durch therapeutische Verbesserungen seien unvermeidbar, meldet der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) in Bezug auf den kürzlich vom GKV-Spitzenverband gemeldeten Anstieg der Arzneimittelausgaben. Wer einen solchen Ausgabenanstieg beklage, wende sich gegen kranke Menschen und befürworte Rationierung und Zwei-Klassen-Medizin, so Henning Fahrenkamp.

Forschung und Entwicklung besserer Arzneimittel seien „extrem kostenintensiv“, so der BPI-Hauptgeschäftsführer. Kostenanstiege durch therapeutische Verbesserungen seien daher unvermeidbar. Abgesehen davon lasse der von den Kassen herangezogene Vergleich von zwei Monaten bei der komplexen Dynamik der Arzneimittelversorgung kaum Rückschlüsse auf einen Trend zu.

Fahrenkamp betont außerdem, dass Ausgabensteigerungen in der Arzneimittelversorgung zum Wohle der Versicherten erfolgten. Der GKV-Spitzenverband solle solche Anstiege daher besser „nicht polemisch kommentieren“. Wer eine Verbesserung der Lebenserwartung beispielsweise von Krebspatienten erreichen wolle, müsse auch die Ausgaben als das ansehen, was sie seien: „Investitionen in Leben und Gesundheit.“

Der BPI-Hauptgeschäftsführer verweist in diesem Zusammenhang auf die Belastungen für pharmazeutische Unternehmen durch Zwangsmaßnahmen, die für die Einsparungen der Kassen sorgten: „Viele Hersteller sind aufgrund des Preismoratoriums und der massiv erhöhten Abschläge am Ende ihrer Belastbarkeit und müssen daher entlastet werden. Der Minister muss endlich seine Berechnungsgrundlagen offenlegen, aufgrund derer er an den Zwangsmaßnahmen festzuhalten gedenkt“, so Fahrenkamp. Bei einem Plus der GKV von 20 Milliarden Euro und einem Hochstand an sozialversicherungspflichtigen Jobs könne von einer dramatischen gesamtwirtschaftlichen Lage jedenfalls keine Rede mehr sein.

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Juliane Ziegler