Arzneimittel und Therapie

Rift-Valley-Fieber in Kenia

In Kenia sind erstmals auch in unmittelbarer Nähe der touristisch beliebten Küstenregion Fälle von Rift-Valley-Fieber aufgetreten. Die Erkrankung verläuft ähnlich wie eine Grippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In einigen Fällen kann es zu lebensgefährlichen Komplikationen wie beispielsweise Hirnhautentzündungen und Blutungen kommen. Seit Ausbruch der Erkrankung im Dezember 2006 sind in Kenia schon mindestens 80 Menschen verstorben.

Der Erreger des Rift-Valley-Fiebers ist ein Virus, das von verschiedenen Mückenarten, aber auch von Rindern, Schafen, Ziegen und Kamelen auf den Menschen übertragen werden kann. "Reisende sollten unbedingt auf einen effektiven Mückenschutz achten, sowohl am Tag als auch in der Nacht, die Nähe zu Nutztieren meiden und die Grundsätze der Nahrungshygiene einhalten", empfiehlt Dr. Klaus-Jörg Volkmer, Internist und Tropenmediziner am Centrum für Reisemedizin (CRM), Düsseldorf. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.

Über 230 Erkrankungen, mindestens 80 Todesfälle

Seit Mitte Dezember wurden bisher über 230 erkrankte Personen in Kenia registriert, von denen mindestens 80 verstorben sind. Erstmals wurde das Virus 1930 während einer Epidemie unter Schafen im Rift-Valley, dem ostafrikanischen Graben, isoliert. 1950 kam es zu einem Ausbruch der Virusinfektion in Südafrika, bei dem etwa 20.000 Menschen erkrankten. Die bisher größte Epidemie gab es 1977 in Ägypten. Innerhalb von vier Jahren wurden rund 200.000 Personen krank, von denen 600 starben. In Kenia kam es zuletzt im Winter 1997/98 zu einem Ausbruch, dem etwa 700 Menschen zum Opfer fielen. "Die Klimabedingungen in der Regenzeit begünstigen die Vermehrung von Mücken, die die Krankheit übertragen können", erklärte Volkmer. So konnte sich die Krankheit im Nordosten des Landes, der während der letzten Wochen unter starken Regenfällen und ausgedehnten Überschwemmungen gelitten hat, bei Tieren und Menschen ausbreiten.

Noch keine Touristen betroffen

Bisher war von den Ausbrüchen des Rift-Valley-Fiebers fast ausschließlich die einheimische ländliche Bevölkerung betroffen. Ein Großteil der Erkrankten hatte einen direkten Kontakt zu infizierten oder bereits verendeten Tieren. Die Gefahr für Touristen gilt als nicht sonderlich groß, bisher wurden noch keine Erkrankungen bei Reisenden bekannt. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen rät das Centrum für Reisemedizin jedoch allen, die eine Reise nach Kenia oder in angrenzende Regionen planen, sich kurzfristig bei einer qualifizierten reisemedizinischen Beratungsstelle zu informieren. Adressen von entsprechend fortgebildeten Ärzten und Apothekern veröffentlicht das Centrum für Reisemedizin im Internet unter: www.crm.de und www.travelmed.de.

Quelle

Pressemitteilung des Centrums für Reisemedizin, 10. Januar 2007.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.