Kooperation soll Anzag-Erfolg sichern

FRANKFURT (tmb). In einem stagnierenden Markt mit zunehmendem Kostendruck sieht die Pharmagroßhandlung Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) Effizienzsteigerungen und verbesserte Marketingleistungen für die selbstständigen Apotheken als Schlüssel zum Erfolg. Bei der Hauptversammlung am 8. März in Frankfurt am Main berichtete Vorstandschef Dr. Thomas Trümper über eine gefestigte Marktposition des Unternehmens als drittgrößter Pharmagroßhändler in Deutschland.

Anzag-Hauptversammlung: Effizienz und Marketingkompetenz als Erfolgsfaktoren

Im Geschäftsjahr vom 1. September 2005 bis zum 31. August 2006 betrug der Konzernumsatz 3,418 Milliarden Euro (plus 35,3 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr) und der Jahresüberschuss 22,3 Millionen Euro (plus 0,5 Millionen Euro). Es wird eine unveränderte Dividende von 1,45 Euro pro Aktie ausgeschüttet, was derzeit einer Dividendenrendite von 3,9 Prozent entspricht. Damit sieht sich die Anzag in ihrer Strategie der nachhaltigen Ertragssicherung und der Partizipation am (verlangsamten) Marktwachstum bestätigt. Im Berichtszeitraum investierte das Unternehmen 30,1 Millionen Euro. Im Inland wurde in die Modernisierung der Anlagen investiert. Im Ausland erwarb die Anzag 60 Prozent Anteile am drittgrößten rumänischen Pharmagroßhändler Farmexpert DCI S.A., was mit der im Vorjahr erworbenen Beteiligung an der kroatischen Oktal Pharma das Engagement in Osteuropa wesentlich stärkt.

Trümper zeigte sich zufrieden mit dem Geschäftsergebnis. Die Politik und die Wettbewerbssituation ließen kaum Spielräume für Preiserhöhungen. Kostensteigerungen müssten daher durch höhere Effizienz ausgeglichen werden. Gleichzeitig müssten die hohen Qualitätsstandards der Leistungen für die Kunden weiter gesteigert werden, um im Wettbewerb zu bestehen. Die Entschärfung der ursprünglichen Pläne für das GKV-WSG sei dem Engagement der Leistungserbringer im Gesundheitswesen zu verdanken. Auch die Anzag und die Apotheken im Kooperationssystem vivesco hätten die Apothekerproteste im November aktiv unterstützt. Durch die Proteste sei eine Diskussion über Kosten und Nutzen im Gesundheitswesen in Gang gekommen, sodass sich ein Abschied von der rein kostenorientierten Gesundheitspolitik anbahne. Zugleich rief Trümper die Politik zu einer aktiven Gestaltung der Rahmenbedingungen auf. Denn falls die EU die Abschaffung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes für deutsche Apotheken erzwingt, könnten große Ketten die selbstständigen Apotheken verdrängen. Dann würden sich in kurzer Zeit Oligopolstrukturen mit wenig Preiswettbewerb etablieren.

Erfolg durch Kooperation

Wegen der durch das AVWG belasteten Markttendenz sei das neue Geschäftsjahr der Anzag verhalten angelaufen. Bei einem Umsatz von 3,7 Milliarden Euro werde eine Stabilisierung des Ergebnisses angestrebt. Dabei setzt Trümper neben Effizienzsteigerungen besonders auf die Marketingkompetenz im Interesse der Apotheken. Das Kooperationskonzept vivesco mit etwa 1300 Partnerapotheken und andere Angebote sollen den Erfolg der selbstständigen Apotheken und damit auch der Anzag sichern. Diese gleichberechtigte Erfolgspartnerschaft betrachtet Trümper als Basis für die künftige unternehmerische Entwicklung..

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