Apotheke und Krankenhaus

Gebiet Klinische Pharmazie

Im Jahr 2003/2004 führten einige Apothekerkammern eine Umfrage unter den Weiterzubildenden der verschiedenen Weiterbildungsgebiete durch. Mittels eines von der Bundesapothekerkammer entwickelten Fragebogens sollten unter anderem der Grad der Zufriedenheit mit der Weiterbildung und die Ursachen für nicht erfüllte Erwartungen ermittelt werden. Außerdem waren die Umsetzbarkeit der Seminarinhalte in die praktische Tätigkeit und die Qualität der Betreuung durch die Ermächtigten einzuschätzen. Die Fragebögen wurden zentral von der Bundesapothekerkammer ausgewertet. Mit den Ergebnissen der Umfrage über die Weiterbildung im Gebiet Klinische Pharmazie hat sich auch die zuständige Fachkommission der Bundesapothekerkammer auseinandergesetzt.

Die Hälfte der Weiterzubildenden sah ihre Erwartungen an die Weiterbildung als erfüllt an. Neben thematisch zu breit angelegten Seminarinhalten waren fehlende Besprechungen und Anleitung durch die ermächtigten Apotheker häufig genannte Kritikpunkte der Weiterbildung: 48 Prozent der Befragten wünschten sich eine verbesserte Betreuung an ihrer Weiterbildungsstätte.

Die Bundesapothekerkammer hat mit der im November 2003 verabschiedeten neuen "Empfehlung zur Durchführung der Weiterbildung" im Gebiet Klinische Pharmazie bereits wichtige Grundlagen geschaffen, um die praktische Durchführung der Weiterbildung weiter zu verbessern. Als Empfehlungen sind verankert worden:

  • die Erstellung eines Weiterbildungsplans, der mit der Anmeldung zur Weiterbildung vorzulegen ist,
  • mindestens zweimal jährlich stattfindende Fachgespräche, in denen die Einhaltung des Weiterbildungsplanes zu überprüfen und schriftlich zu protokollieren ist,
  • die Anfertigung einer schriftlichen Projektarbeit,
  • 120 Stunden Mitarbeit im stationären Bereich des Krankenhauses.

Bisher haben noch nicht alle Apothekerkammern diese Empfehlungen in ihren Weiterbildungsordnungen umgesetzt. Umso wichtiger ist es, dass sich die ermächtigten Apotheker trotz ihrer zeitlich hohen Arbeitsbelastung als Tutoren engagieren. Die Fachkommission Klinische Pharmazie richtet daher an die ermächtigten Apotheker die Bitte, die Weiterbildung inhaltlich so zu gestalten, dass die Weiterzubildenden in der praktischen Tätigkeit alle geforderten Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben können. Die Weiterentwicklung der fachlichen Kompetenz und der pharmazeutischen Leistungen der Krankenhausapotheker haben erheblichen Einfluss auf die Erhaltung und Sicherung dieses Tätigkeitsfeldes. An die Weiterbildung ist daher in besonderem Maße ein hoher Qualitätsanspruch zu stellen. Dies gilt auch für die theoretische Unterweisung in den Seminaren.

Die Fachkommission Klinische Pharmazie aktualisiert derzeit die Seminarinhalte und den Stoffkatalog, der die Weiterbildungsinhalte für dieses Gebiet konkretisiert. Hierbei werden auch die Ergebnisse der oben beschriebenen Umfrage berücksichtigt. Im Verlauf dieses Sommers soll die Überarbeitung abgeschlossen werden. Die Fachkommission hofft damit, weitere Voraussetzungen für eine einheitliche und zukunftsfähige Weiterbildung zu schaffen.

 

Fachkommission Klinische Pharmazie der Bundesapothekerkammer

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