Kritik an politischer Linie: Seehofer macht eigener Partei Dampf

(gb). Er ist noch gar nicht richtig im Amt, da macht der designierte bayrische VdK-Präsident Horst Seehofer seiner Partei bereits Druck: "Ich werde mit aller Kraft gegen die ganzen neoliberalen Strömungen im Land kämpfen", kündigte der CSU-Vize vergangene Woche in einem TV-Interview an.

Der Gesundheitspolitiker hatte im vergangenen Jahr nach heftiger Kritik aus den eigenen Reihen diverse Parteiämter in der Union niedergelegt, den Posten des CSU-Vizes aber behalten. Wie die AZ bereits berichtete, will er als neuer Vorsitzender des mächtigen Sozialverbandes VdK jetzt offenbar einen neuen Anlauf nehmen und die Reformbemühungen der Volksparteien von seiner neuen Position aus kritisch begleiten.

Es müsse zwar Veränderungen in der Gesundheits- und Sozialpolitik geben, sagte Seehofer dem Sender n-tv, doch das müsse "mit Maß und Menschlichkeit" geschehen. "Es findet ein Wettlauf statt, wer am radikalsten ohne Rücksicht auf Verluste reformiert. 20 Prozent der Menschen leben besser, aber 80 Prozent geht es schlechter. Das kann doch nicht Ziel von Politik sein", so Seehofer weiter.

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