Ernährung aktuell

Ernährungstipps für AIDS-Patienten

In Deutschland sind etwa 50 000 bis 60 000 Menschen HIV-infiziert. Eines der damit verbundenen Gesundheitsprobleme ist der Gewichtsverlust und die Appetitlosigkeit. Als Hilfestellung für die Betroffenen hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Reihe von Ernährungstipps veröffentlicht.

Etwa jeder dritte Patient in der Zeit vor dem Krankheitsausbruch sowie die meisten Patienten mit fortgeschrittenem AIDS nehmen an Gewicht ab. Die mangelnde Energie- und Proteinaufnahme geht meist mit einer verminderten Zufuhr an Vitaminen und Spurenelementen einher. Folge davon ist eine zusätzliche Schwächung des Immunsystems. "Eine vollwertige, ausgewogene Ernährung kann das Wohlbefinden HIV-Infizierter steigern, hilft mit, die Abwehrkräfte des Körpers zu stärken und wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus" daher auch die Aussage der DGE. Grundlage dafür sollte eine Ernährung auf der Basis der 10 Regeln der DGE sein. Diese wird für AIDS-Patienten wie folgt erweitert:

  • Um den Appetit anzukurbeln und ausreichend Energie und Nährstoffe aufzunehmen, dürfen Lieblingsspeisen öfters auf dem Speiseplan stehen.
  • Bei den meisten Patienten besteht ein erhöhter Bedarf an wasserlöslichen Vitaminen. Dieser kann z. B. durch Vitaminpräparate ausgeglichen werden. Besonders die Gabe von B-Vitaminen und ß-Carotin, aber auch Selen und Zink wirken sich positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Da eine Zinküberversorgung jedoch zu gegenteiligen Effekten führen kann, sollte eine Supplementierung zuvor mit dem Arzt abgesprochen werden.
  • Um Gewichtsverlust vorzubeugen, ist eine ausreichende Energiezufuhr wichtig, besonders bei Patienten, die häufig erbrechen. Speisen können hierfür mit Maltodextrin, Zucker, Honig oder Sahne angereichert werden, und auch die Verwendung von reichlich Butter und Öl ist empfehlenswert. Kalorienreiche Snacks wie Nüsse, Schokolade oder Trockenfrüchte sollten für zwischendurch immer griffbereit sein. Reicht dies nicht aus, oder ist die Zufuhr z. B. wegen Entzündungen der Mundhöhle schlecht möglich, können auch industriell hergestellte Trinknahrungen die Protein- und Energieversorgung unterstützen.
  • Speisen, die aus rohen oder halbrohen tierischen Lebensmitteln hergestellt wurden, sollten wegen der Gefahr einer Salmonellen- oder Toxoplasmoseinfektion vermieden werden.
  • Viele kleine Portionen über den Tag verteilt sind verträglicher als wenige große Mahlzeiten.
  • Bei Durchfällen sollte darauf geachtet werden, dass der Wasser-, Elektrolyt- und Mineralstoffverlust wieder ausgeglichen wird. Dafür eignen sich mit Mineralwasser verdünnte Fruchtsäfte oder spezielle Elektrolytgetränke.
  • Bei Kau- und Schluckbeschwerden kann auf pürierte Lebensmittel zurückgegriffen werden. Zur Linderung der Beschwerden eigenen sich Pfefferminz- oder Kamillentee.

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