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Pappataci-Fieber: Übertragung durch Sandfliegenfieberviren

Das Pappataci-Fieber, eine gutartige fieberhafte Erkrankung erlangt im Mittelmeerraum zunehmend reisemedizinische Bedeutung.

Sandfliegenfieberviren (SFV) sind in Europa, Nordafrika und Westasien weit verbreitet. Sie werden durch den Stich blutsaugender weiblicher Sandfliegen auf den Menschen übertragen. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis sechs Tagen kommt es zur zwei bis vier Tage dauernden akuten Erkrankungsphase mit sehr hohem Fieber, Kopfschmerzen und gastrointestinalen Beschwerden. Die anschließende symptom- und fieberfreie Remissionsphase kann bis zu sieben Tagen anhalten. Danach können neurologische Komplikationen wie Meningitis und Enzephalitis auftreten, deren Prognose jedoch gut ist. Bisher wurden keine Todesfälle berichtet. Das Phlebovirus SFV gehört zu den Bunyaviren. Wichtigster Serotyp ist ĄToscana" (TOSV). Er kann neuerdings durch eine Polymeras-Kettenreaktion nachgewiesen werden. Für den Antikörpernachweis sind ein indirekter Immunofluoreszenztest und ein Immunoblot geeignet. Da bisher keine spezifische antivirale Substanz zur Verfügung steht, wird das Pappataci-Fieber lediglich symptomatisch mit nichtsteroidalen Antiphlogistika behandelt. Untersuchungen mit dem Nucleosidanalogon Ribavarin, das die Replikation der verschiedenen SFV-Serotypen in Zellkultur hemmt und die Wirksamkeitsprüfung prä- und postexponentiell verabreichter Immunglobuline sind im Experimentierstadium. Ein aktiver Impfstoff ist bisher noch nicht erhältli

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