Arzneimittel und Therapie

Rotavirus-Lebendimpfstoff: Impfstoff gegen pädiatrische Gastroenteritis zugelas

Der pentavalente Rotavirus-Lebendimpfstoff (RotaTeq®) hat die europäische Zulassung zur aktiven Immunisierung von Säuglingen ab einem Alter von sechs Wochen zum Schutz gegen Rota–virus-bedingte Gastroenteritiden erhalten, wie die Sanofi Pasteur MSD GmbH mitteilte. Die Indikation umfasst die fünf prädominanten, krankheitsverursachenden Rotavirus-Serotypen.

RotaTeq® ist ein oraler, gebrauchsfertiger Flüssigimpfstoff, der in drei Dosen im Abstand von jeweils mindestens vier Wochen verabreicht wird. Mit der Einführung in Deutschland rechnet die Sanofi Pasteur MSD GmbH im Herbst dieses Jahres.

Impfung kann Krankenhauseinweisungen verringern Klinische Studien belegen die Wirksamkeit gegen die Rota–virus-Serotypen G1P1[8], G2P[4], G3P1[8], G4P1[8], und G9P1[8]. Unter den zahlreich vorkommenden Rotavirus-Serotypen sind das die fünf Serotypen, die etwa 95% aller Rotavirus-Erkrankungen weltweit und etwa 98% aller Rotavirus-Erkrankungen in –Europa verursachen. Es handelt sich dabei um die Serotypen G1, G2, G3, G4 und G9, die meist in Verbindung mit P1[8] auftreten. Allerdings schwankt die Verteilung dieser fünf Rotavirus-Serotypen erheblich von Land zu Land und von Jahreszeit zu Jahreszeit, ja selbst von Monat zu Monat und ist damit unberechenbar. Demzufolge lässt sich unmöglich voraussagen, mit welchem Serotyp sich ein Kind zu einer bestimmten Zeit in einem bestimmten Gebiet infizieren wird.

Im Rahmen der REST-Studie (Rotavirus Efficacy and Safety Trial) verhinderte der Schluck-Impfstoff 98% der durch die Rotavirus-Serotypen G1, G2, G3 und G4 hervorgerufenen schweren pädiatrischen Rota–virus-Gastroenteritiden. Die dadurch bedingten Krankenhauseinweisungen und Notfallbehandlungen reduzierten sich um 95%. Darüber hinaus verringerte RotaTeq® durch den Serotyp G9 bedingte Krankenhauseinweisungen um 100%.

Unvermeidbar und unberechenbar Unabhängig von ethnischer Herkunft, Nationalität oder sozioökonomischer Situation infiziert sich nahezu jedes Kind bis zum Alter von zwei bis drei Jahren mit dem Rotavirus. Bis zu einem Alter von fünf Jahren werden einige Kinder mehrfach, teilweise sogar mehrmals jährlich infiziert. Die Mehrzahl der Kinder infiziert sich im Alter zwischen sechs und 24 Monaten, das heißt in einem Zeitraum, in dem sie durch die Erkrankung besonders gefährdet sind. Der Schweregrad einer Rotavirus-Infektion reicht von einer asymptomatischen Verlaufsform bis hin zu einer schweren dehydrierenden Gastroenteritis mit Todesfolge. Zu den typischen Symptomen zählen Erbrechen, Fieber, Bauchschmerzen und wässrige Durchfälle. Mehr als 20 Durchfälle oder Brechepisoden innerhalb von 24 Stunden sind keine Seltenheit. Die Durchfälle können hierbei drei bis neun Tage andauern. Da es keine Risikofaktoren für pädiatrische Rotavirus-Gastroenteritis gibt, lässt sich auch nicht vorhersagen, welches Kind Symptome entwickeln bzw. einen schweren Krankheitsverlauf durchmachen wird. Eine vermeintlich leichte pädiatrische Rotavirus-Gastroenteritis kann über Nacht lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.

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