Drogenkonsum

RKI befragt Apotheken zur Spritzenabgabe

Berlin - 24.04.2024, 15:15 Uhr

Wie oft werden Nadeln und Spritzen für den Konsum von Drogen genutzt? (Foto: IMAGO / Pond5 Images)

Wie oft werden Nadeln und Spritzen für den Konsum von Drogen genutzt? (Foto: IMAGO / Pond5 Images)


Die Zahl der Drogentoten in Deutschland erreicht einen neuen Höchststand. Das Robert-Koch-Institut befragt vor diesem Hintergrund die Apotheken zur Abgabe von Nadeln und Spritzen an mögliche Drogenkonsument:innen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) startet eine Umfrage unter den Apotheken zur Abgabe von Spritzen und Nadeln. Ziel ist es, herauszufinden, wie oft diese für den Konsum von Drogen benutzt werden. Zur Teilnahme aufgerufen sind auch Apotheken, die keine Nadeln und Spritzen abgeben.

Zum Fragebogen gelangen sie hier.

Die Beantwortung dauert zwischen drei und fünf Minuten. Apotheken sollten jeweils nur einmal an der Befragung teilnehmen, Mehrfachbeantwortung durch unterschiedliche Mitarbeiter:innen sollen vermieden werden. Gefragt wird beispielsweise, ob die Apotheke Substitutionspatient:innen versorgt und wo sie lokalisiert ist. Eine Teilnahme ist bis zum 15. Mai möglich. 

Mehr zum Thema

Modellprojekt der Deutschen Aidshilfe

Fentanyl in Heroin-Proben gefunden

„Mit den Ergebnissen soll die Versorgung von Menschen, die Drogen konsumieren, mit sauberen Konsumutensilien besser abgeschätzt und ggf. verbessert werden. Der ausreichende Zugang zu sauberen Konsumutensilien beim Drogengebrauch ist wichtig, um die Übertragung von z. B. Hepatitis B/C oder HIV zu verhindern und ein Indikator der Weltgesundheitsorganisation zur Elimination dieser Krankheiten“, teilte das RKI gegenüber der Berliner Apothekerkammer mit. 

Steigende Zahl an Drogentoten

Insbesondere Konsument:innen von Opiaten und Opioiden nutzen Spritzen und Nadeln. Die Verbreitung von Opioiden wie Fentanyl nimmt auch in Deutschland aktuell zu. In den USA sind synthetische Opioide für eine massive Zunahme der Drogentoten in den letzten Jahren verantwortlich. Ähnliche Entwicklungen sind auch in Deutschland zu befürchten.

Am heutigen Mittwoch wurde das Jahrbuch Sucht 2024 von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) vorgestellt. Im Jahr 2022 erreichte die Zahl der Drogentoten in Deutschland demnach mit 1.990 einen neuen Höchstwert. Seit 2017 steigen die Todeszahlen durch Drogeneinfluss stark an. Hauptursache sind laut DHS Opiate und Opioide: Allein 1.194 Menschen starben 2022 unter dem Einfluss dieser Substanzen. Ein Drittel der Rauschgifttoten verstarb an Langzeitschäden. 


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Transmukosale Fertig- und Rezepturarzneimittel

AkdÄ betont: Fentanyl nicht bei Opioid-naiven Patienten anwenden

Was Apotheker über diese Opioide wissen sollten

Teils hoch potent und gefährlich: Nitazene

Beruhigungsmittel aus der Veterinärmedizin verstärkt Opioid-Effekte

Gefährliche „Zombie-Droge“ Xylazin

Forderung des saarländischen Gesundheitsministeriums

Keine Großpackungen mehr für Suchtpatienten

Nach toxikologischer Untersuchung

Prince starb an Fentanyl-Überdosis

Der Spitzenreiter der Opioid-Analgetika im „Klebeformat“

Fentanyl

0 Kommentare

Kommentar abgeben

 

Ich akzeptiere die allgemeinen Verhaltensregeln (Netiquette).

Ich möchte über Antworten auf diesen Kommentar per E-Mail benachrichtigt werden.

Sie müssen alle Felder ausfüllen und die allgemeinen Verhaltensregeln akzeptieren, um fortfahren zu können.