Medikamenten-hilfswerk

Action medeor hilft in Haiti

Berlin - 14.03.2024, 11:00 Uhr

Schwangere, Mütter und Kinder bedürfen besonderer medizinischer Beachtung. In Haiti ist diese aufgrund von Bandenkriminalität derzeit nicht gewährleistet. (Foto: action medeor)

Schwangere, Mütter und Kinder bedürfen besonderer medizinischer Beachtung. In Haiti ist diese aufgrund von Bandenkriminalität derzeit nicht gewährleistet. (Foto: action medeor)


Das Medikamenten-Hilfswerk action medeor hält seine humanitäre Hilfe in Haiti aufrecht, soweit es die schlechte Sicherheitslage in dem Inselstaat zulässt. Die „Notapotheke der Welt“ kann mit Spenden unterstützt werden.

Der Inselstaat Haiti liegt zwar idyllisch in der Karibik, politisch und sozial ist die Lage der Republik jedoch prekär. Seit Jahren leidet die Bevölkerung unter multiplen Krisen: Der Staat kann keine Sicherheit garantieren und bewaffnete Banden bedrohen die Zivilbevölkerung. Eine anhaltende Ernährungskrise und extreme Preissteigerungen gefährden die Versorgung der Menschen massiv. Viele können sich daher den Gang zum Krankenhaus nicht mehr leisten oder meiden ihn aufgrund der Gefahr, überfallen oder entführt zu werden. Besonders in ländlichen Gegenden werden dadurch grundlegende Gesundheitsdienstleistungen immer weniger genutzt.

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Das Medikamenten-Hilfswerk action medeor hält trotz der aktuellen Unruhen und des politischen Umsturzes an der humanitären Hilfe in Haiti fest. Seit über zehn Jahren kooperiert das Gesundheitshilfswerk mit lokalen Hilfsorganisationen und beschafft Arzneimittel und medizinisches Gerät. „Aktuell geschieht dies allerdings unter zunehmend erschwerten Bedingungen, weil sich die Sicherheitslage vor Ort extrem verschlechtert hat“, sagt Markus Bremers, Pressesprecher von action medeor in einer Pressemitteilung. Die Hilfsleistungen finden derzeit nur eingeschränkt und unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen statt.

So kann ein Ultraschallgerät beispielsweise nicht in eine Gemeindeklinik, die sich insbesondere mit der Mutter-Kind-Gesundheit beschäftigt, geliefert werden, da auch Hilfstransporte überfallen werden. „Das Gerät ist nun in einer anderen Klink geparkt“, sagt Bremers. Dort habe man wenigstens die Bedienungsschulung für das medizinische Personal durchführen können. „Allerdings musste auch die Schulung unterbrochen werden, weil es draußen vor der Tür zu Schusswechseln kam.“ 

Viele Schwangere gingen gar nicht mehr in die Klinik, auch nicht zur Entbindung, aus Angst vor Überfällen. Das sei besonders bedauerlich, weil man in den Jahren zuvor einen kontinuierlichen Anstieg medizinisch begleiteter Geburten habe erreichen können. In der aktuellen Situation sei der Klinikbetrieb jedoch nur eingeschränkt zu gewährleisten. 

„Es wird jeden Tag in Abhängigkeit von der aktuellen Sicherheitslage entschieden, ob die Klinik öffnet“, berichtet Bremers. „Die lokale Bevölkerung wird dann über digitale Medien informiert, dass die Klink im Dienst ist und man medizinische Hilfe in Anspruch nehmen kann.“

Die humanitäre Arbeit mit Spenden unterstützen

Wer die Arbeit von action medeor unterstützen möchte, kann zum Beispiel online spenden unter www.medeor.de. Dort kann man auch seine Adresse für eine Spendenquittung hinterlassen. Es geht aber auch klassisch per Banküberweisung, über die IBAN DE78 3205 0000 0000 0099 93 bei der Sparkasse Krefeld, Spendenstichwort: „Nothilfe weltweit“.


Juliane Russ, M.Sc., Volontärin


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