Marktdaten der Apotheken bis Januar 2024

Guter Start ins neue Jahr

16.02.2024, 07:00 Uhr

Im OTC-Bereich haben die Apotheken 2024 einen guten Start hingelegt. (Foto: IMAGO / Uwe Steinert)

Im OTC-Bereich haben die Apotheken 2024 einen guten Start hingelegt. (Foto: IMAGO / Uwe Steinert)


In den ersten fünf Wochen des Jahres 2024 sind die Absätze und Umsätze der Vor-Ort-Apotheken sowohl im Rx- als auch im OTC-Bereich deutlich gestiegen. Der OTC-Umsatz wuchs sogar um 13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies zeigen die neuesten Daten des Apothekenpanels von Insight Health. Die guten Zahlen vom Jahresbeginn stehen in einem deutlichen Gegensatz zur schwachen Entwicklung im Dezember 2023.

Die vorige Darstellung der Marktdaten reichte bis zum Jahreswechsel (siehe DAZ.online vom 16. 1. 2024). Nun geht es um die ersten fünf Wochen des Jahres 2024, also den Januar und die Tage bis zum 4. Februar. Für diesen Zeitraum weisen alle Daten eine positive Entwicklung in den Vor-Ort-Apotheken aus.

Rx: Kräftiges Plus zum Jahresbeginn

In der ersten fünf Wochen des jungen Jahres 2024 sind die Rx-Absätze der Vor-Ort-Apotheken deutlich gestiegen. Der geringste Zuwachs in der dritten Woche betrug 6,74 Prozent, der höchste Zuwachs in der vierten Woche sogar 9,84 Prozent, jeweils gegenüber dem Vorjahr (siehe Abbildung 1). Der kumulierte Rx-Absatz der ersten fünf Wochen war 8,5 Prozent höher als 2023. Die Rx-Umsätze stiegen wieder stärker als die Rx-Absätze. Der geringste Anstieg des Rx-Umsatzes in der zweiten Woche betrug 9,05 Prozent, der höchste Anstieg in der fünften Woche sogar 15,3 Prozent, jeweils gegenüber 2023. Der kumulierte Rx-Umsatz der ersten fünf Wochen des Jahres 2024 war 12,2 Prozent höher als 2023. Im Vergleich zu den Rx-Absätzen zeigt sich offenbar wieder der immer größere Einfluss der Hochpreiser. Auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 sind Zuwächse zu verzeichnen. Allerdings war der kumulierte Rx-Absatz in den ersten fünf Wochen nur 8,3 Prozent höher als 2019. Demnach ist dieser ganze Zuwachs erst im Jahr 2024 entstanden. Ganz anders dagegen beim Rx-Umsatz - der kumulierte Rx-Umsatz in den ersten fünf Wochen war 33,1 Prozent höher als 2019.

Abb. 1: Rx-Umsatz und -Absatz der Apotheken vor Ort im Vergleich zum Vorjahr; Basis: Apothekenverkaufspreise bzw. Packungseinheiten. (Grafik: DAZ/ekr, Quelle: Insight Health Daten/Apothekenpanel)
 

OTC: Zweitstelliges Umsatzwachstum im Januar

Auch im OTC-Bereich sind die neuen Zahlen positiv. In der zweiten und dritten Woche des Jahres 2024 stieg der OTC-Absatz sogar jeweils um gut zehn Prozent, in der fünften Woche um 12,02 Prozent, jeweils gegenüber 2023 (siehe Abbildung 2). Insgesamt stieg der kumulierte OTC-Ansatz in den ersten fünf Wochen um 9,7 Prozent gegenüber 2023. Inflationsbedingt war das Plus beim OTC-Umsatz noch etwas größer. In der ersten Woche gab es den geringsten Umsatzzuwachs mit 10,95 Prozent, in der fünften Woche das größte Plus mit 16,13 Prozent, kumuliert für die ersten fünf Wochen sind es 13,7 Prozent mehr, jeweils gegenüber 2023. Der Vergleich mit 2019 trübt das Bild allerdings beträchtlich. Denn der kumulierte OTC-Absatz war in den ersten fünf Wochen des Jahres 2024 um 7,2 Prozent geringer als 2019, und der kumulierte OTC-Umsatz war nur 8,0 Prozent höher als 2019, obwohl seitdem das gesamte Preisniveau kräftig gestiegen ist.

Abb. 2: OTC-Umsatz und -Absatz der Apotheken vor Ort im Vergleich zum Vorjahr; Basis: reale Apothekenverkaufspreise bzw. Packungseinheiten. (Grafik: DAZ/ekr, Quelle: Insight Health Daten/Apothekenpanel)
 

Mehr Daten zum schwachen Dezember 2023

Mit weiteren Daten lässt sich nun der Rückblick auf 2023 vervollständigen. Inzwischen liegen die absoluten Daten, die Insight Health aus Ergebnissen der Rechenzentren ermittelt, für den Dezember 2023 vor. Demnach haben die Vor-Ort-Apotheken im Dezember 157,2 Millionen Einheiten abgesetzt und 6.735,2 Millionen Euro umgesetzt (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Das sind 4,0 Prozent mehr Absatz und 3,8 Prozent weniger Umsatz als im November. Der zusätzliche Absatz stammt aus dem OTC-Bereich, der im Dezember typischerweise eher stark ist, auch durch Atemwegsinfektionen. Im Vergleich zum November zeigt sich hier ein anderes Bild als in der vorigen Folge im Vergleich zum Vorjahresmonat, der durch die außergewöhnliche Krankheitswelle von Ende 2022 geprägt war. Bedeutsamer ist aber der Umsatzrückgang im Dezember, der überwiegend aus dem GKV-Bereich stammt. Damit wird das Bild aus der vorigen Folge mit weiteren ungünstigen Zahlen für das Jahresende 2023 komplettiert.

Abb. 3: So viele Einheiten haben die Apotheken in den jeweiligen Kategorien pro Monat abgegeben. Ausgeschrieben die Zahlen für Dezember 2023. (Grafik: DAZ/ekr, Quelle: Insight Health)
 
Abb. 4: So viel haben die Apotheken in den jeweiligen Kategorien pro Monat umgesetzt. Ausgeschrieben die Zahlen für Dezember 2023. (Grafik: DAZ/ekr, Quelle: Insight Health)
 

OTC entwickelt sich im Versand etwas besser als vor Ort

Zum Rückblick auf 2023 gehört auch der Vergleich der OTC-Marktentwicklung (hier ohne Diagnostika) in den Vor-Ort-Apotheken und im Versand. Dazu dienen die Daten, die Insight Health in Kooperation mit DatamedIQ erhebt. Im Jahr 2022 waren demnach der OTC-Absatz und der OTC-Umsatz im Vergleich zu 2021 gestiegen. Dabei hatten die Vor-Ort-Apotheken überproportional zum Versand zugelegt. Dies war eine Gegenbewegung zum außergewöhnlichen Plus beim Versand zu Beginn der Pandemie. Doch die Gegenbewegung dauerte nicht an. Im Jahr 2023 entwickelte sich der OTC-Versand wieder besser als das OTC-Geschäft in den Vor-Ort-Apotheken. Gemäß den gemeinsamen Daten von Insight Health und DatamedIQ sank der Absatz im Jahr 2023 vor Ort um 2,4 Prozent, im Versand aber nur um 1,0 Prozent gegenüber 2022. Der Umsatz im OTC-Markt zu realen Verkaufspreisen stieg vor Ort nur um 4,8 Prozent, im Versand aber um 7,9 Prozent. Demnach gewinnt der Versand im OTC-Bereich weiterhin Marktanteile vom Vor-Ort-Geschäft, allerdings nur in geringem Umfang.

Für die Vor-Ort-Apotheken ergibt sich damit insgesamt ein ungünstiges Fazit für das Jahr 2023. Das Jahr 2024 hat dagegen mit sehr positiven Daten begonnen.


Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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