Gesundheitspolitik

Zahnärzte wollen „gemeinsam mit Apotheken kämpfen“

Stuttgart - 14.06.2023, 13:45 Uhr

Angehörige der Gesundheitsberufe sollten zusammenhalten, wenn es darum geht, Standespolitik zu vertreten. (Foto: Wesley J/peopleimages.com/AdobeStock)

Angehörige der Gesundheitsberufe sollten zusammenhalten, wenn es darum geht, Standespolitik zu vertreten. (Foto: Wesley J/peopleimages.com/AdobeStock)


Zahnärztekammern und -verbände aus Nordrhein und auf Bundesebene wollen Seite an Seite mit Apotheken gegen die „verfehlte Gesundheitspolitik der Bundesregierung“ kämpfen. Sie sind überzeugt: Die Gesundheitsberufe müssen gemeinsam laut werden, damit der Bundesgesundheitsminister die Anliegen der Praktiker nicht mehr überhören kann.

In einem gemeinsamen Grußwort an die Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe, das der Redaktion vorliegt, haben die nordrheinischen Zahnärztekammer und die kassenzahnärztliche Vereinigung sowie ihre Pendants auf Bundesebene klargestellt: Zahnärzte stehen auf der Seite der Apotheken. Gemeinsam soll gegen die „verfehlte Gesundheitspolitik der Bundesregierung gekämpft“ werden. In der Politik würden Stimmen aus Praxis und Wissenschaft „bewusst überhört“  – und so will man nun gemeinsam laut werden.

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Während der Pandemie hätten Angehörige der Gesundheitsberufe „gemeinsam Enormes geleistet“, um Patientinnen und Patienten adäquat zu versorgen. Trotz politischer Erschwernisse durch ad hoc verabschiedete Verordnungen hätten sowohl Apothekerinnen und Apotheker als auch Zahnärztinnen und Zahnärzte mit viel Engagement das „Gesundheitswesen am Laufen gehalten“, heißt es im Grußwort. Anstatt den Mitarbeitenden des Gesundheitswesens nun „eine Reformpause zu gönnen“, würden vonseiten der Politik neue Gesetzesvorhaben angestoßen, die die ambulante Versorgung in Zahnarztpraxen oder die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und Apotheken vor Ort „destabilisieren und schwächen“.

Armutszeugnis für eine moderne Gesellschaft

Weiter fordern die Unterzeichner des Grußwortes, das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz „dringend zu korrigieren“. Sie machen deutlich: „Es ist ein Armutszeugnis für eine moderne Gesellschaft und einen modernen Industriestaat wie Deutschland, wenn Fiebersaft für Kinder oder Antibiotika für erkrankte Patienten nicht zur Verfügung stehen und erwartet wird, dass politisch unverantwortliche Fehlentscheidungen der Bundesregierung durch Praxisteams und Apothekenteams ausgeglichen werden müssen.“

Die Zahnärztekammern und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen des Bundes und von Nordrhein rufen dazu auf, dass Apotheker und Zahnärzte gemeinsam laut werden sollen, damit die gesundheitspolitischen Anliegen bei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und auch in der Allgemeinbevölkerung Gehör finden.


Juliane Russ, Volontärin DAZ
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

"Zahnärzte wollen „gemeinsam mit Apotheken kämpfen“

von Bernd Haase am 14.06.2023 um 15:49 Uhr

Solidarität ist eine starke Kraft.

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