ABDA-Kampagne

Die nächste Stufe der Eskalation – ein Plakat

Stuttgart - 03.05.2023, 12:15 Uhr

Die ABDA bereitet die Apotheken auf weiteren Protest vor. (Foto: IMAGO / snowfieldphotography)

Die ABDA bereitet die Apotheken auf weiteren Protest vor. (Foto: IMAGO / snowfieldphotography)


„Wir werden eskalieren“ – diesen Satz von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hat die Apothekerschaft in den Ohren. Nun soll die nächste Eskalationsstufe in der politischen Kommunikation gezündet werden – mit der Beilage eines Plakats in der Pharmazeutischen Zeitung.

Die ABDA hat angekündigt, eskalieren zu wollen, sollte die Politik nicht auf die Forderungen der Apothekerschaft eingehen. Wie das genau aussehen soll, blieb aber ein großes Geheimnis. „Wir gehen geschlossen in die Vollen“, verriet die ABDA-Präsidentin Mitte März lediglich in einem Gespräch mit der DAZ. Wie es weitergeht, sollte davon abhängen, wie sich die Politik verhält und inwiefern sie den Forderungen der Apothekerschaft nachkommt.

Nun soll aber offenbar die nächste Eskalationsstufe gezündet werden. Nach Informationen der DAZ wird der Ausgabe der Pharmazeutischen Zeitung vom morgigen Donnerstag ein Plakat beiliegen. Mit diesem soll kommuniziert werden, dass durch die Sparpolitik der Bundesregierung die Apotheken vor Ort kaputtgespart und so gegen die Wand gefahren werden. 

Die Personen auf dem Plakat sollen für die Politiker:innen der Regierungskoalition stehen. Sie steuern unkontrolliert ein Apothekenfahrzeug, wie die DAZ erfuhr. Anscheinend ist man von der ursprünglichen Idee, sich auf Karl Lauterbach zu konzentrieren, wieder abgerückt – wohl aus strategischen Gründen. Apotheken können das Motiv dann ab dem 4. Mai im Kampagnenbereich der ABDA (www.apothekenkampagne) herunterladen.

Außerdem sollen in den kommenden Wochen weitere Maßnahmen im Zuge der Eskalationsstrategie umgesetzt werden. Was sich hinter dieser Ankündigung verbirgt, umriss Overwiening bei ihrem letzten Facebook-Livetalk am 20. April. Hier hatte sie bereits ein Poster für Anfang Mai angekündigt. Mitte Mai solle es dann Materialien geben, die Apotheken an die Patientinnen und Patienten abgeben können. Am 6. Juni, einen Tag vor dem „Tag der Apotheke“ ist eine Pressekonferenz geplant. Und in der Woche danach soll es dann einen Protesttag geben – wie dieser konkret aussehen soll, wozu die Apotheken bereit sind, sollte zuvor über Umfragen ermittelt werden. Dann will man sehen, wie die Gespräche mit der Politik laufen – und wie man weiter verfährt.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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6 Kommentare

Eskalation?

von Gerhard Zibulak am 07.05.2023 um 18:02 Uhr

Unsere Forderungen liegen auf dem Tisch. Worauf wartet die ABDA? Auf Einsicht in der Politik? Eher gibt es weibliche Priester in der katholischen Kirche. Kündigen Sie Maßnahmen zum 1.Juli an. Kündigung aller Hilfsmittelverträge! Dann erledigt sich der Präquali Schwachsinn gleich mit. Und wenn von Eskalation gesprochen wird sollte es auch eskalieren. Zum 1. August Einstellung des Notdienstes von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr. Ab ersten August dann gar kein Notdienst mehr. Die ABDA druckt doch gerne Plakate. Wie wäre es mit einen Plakat „Wegen Überlastung heute kein Notdienst“ ?

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Der gespielte Witz

von Silke Hans am 04.05.2023 um 7:38 Uhr

Ich hatte den Termin nicht mitbekommen…wann sollte wir die Bananenröckchen anziehen und den Nasenring stechen lassen?
Ticken die noch ganz sauber? Dieses Netiquette-Ding da oben kann man quasi nicht unterschreiben

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ABDA: Ab da und nicht weiter.

von Stefan Siebert am 03.05.2023 um 15:34 Uhr

Also mal wieder ein Poster. Es ist zum Verzweifeln. Was sitzen da für weichgespülte Waschlap... in der ABDA.
Lauterbach streut sich doch vor lauter Lachen Salz auf sein Frühstücksei.
Kündigt endlich alle Verträge. Seid selbstbewusst und lasst Euch doch nicht dauernd am Ring durch die Manege ziehen.
Von mir aus können die Großhändler gerne nach Schweizer Modell Ketten in Deutschland platzieren. Alle mal besser als
das Internet!




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Sind das schon alle Rohre?

von Rainer W. am 03.05.2023 um 14:15 Uhr

Friedemann Schmidt wollte damals "Aus allen Rohren schießen" - es wurde aber nur ein Rohrkrepierer. "Sichern!"

Verstehen Sie nicht? - Gut, denn praktisch niemand hat die Kampagne damals gesehen oder wahrgenommen.

Ich hoffe da sind noch deutlich gehaltvollere Aktionen in der Pipeline.

3500 Apotheken mussten dank der aktuellen ABDA-Untätigkeit schon schließen. Laut Statistiken befinden sich 40% der Apotheken unter der 4%-Rentabilitätsschwelle, die das Finanzamt vorgibt.

Vor allem: Auch wenn wir dieses mal mehr bekommen ist das nicht das Ende, die Inflation schreitet voran, die Energiekosten steigen weiter, die Löhne werden erhöht. Wir werden auch die kommenden Jahre Steigerungen brauchen um zu überleben. Und wenn wir nicht am Personalmangel zugrunde gehen wollen reicht ein Inflationsausgleich bei weitem nicht, wir brauchen höhere Gehälter, die der Ausbildung und Verantwortung des Apothekenpersonals angemessen sind.

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.

von Anita Peter am 03.05.2023 um 13:41 Uhr

Eine Frage an die ABDA. Kommt dieses Plakat in der Eskalationsstufe vor oder nach dem Plakat in der U-Bahn?

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AW: Hmm

von Peter am 03.05.2023 um 16:01 Uhr

Ich glaube es soll in der Apotheke aufgehangen werden lol

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