Evaluation der Grippeimpfsaison 2021/22 in Nordrhein

May: Apothekenimpfung ist „sicher, effektiv und gesundheitsökonomisch sinnvoll“

Berlin - 03.05.2022, 12:15 Uhr

Die Evaluationsergebnisse der Berater May und Bauer zur Grippeimpfung in den Apotheken überzeugen. (c / Quelle: May und Bauer)

Die Evaluationsergebnisse der Berater May und Bauer zur Grippeimpfung in den Apotheken überzeugen. (c / Quelle: May und Bauer)


Bauer: Weitere Impfungen in Apotheken anbieten

Hinter dem Unternehmen May und Bauer stecken der Gesundheitsökonom Professor Uwe May und die Politikwissenschaftlerin Cosima Bauer. May kommentiert die aktuelle Auswertung laut Pressemitteilung wie folgt: „Die Daten aus der Evaluation der zweiten Grippeimpfsaison in den Apotheken im Rheinland bestätigen, dass die Apothekenimpfung sicher, effektiv und gesundheitsökonomisch sinnvoll ist. Besonders erfreulich ist, dass noch mehr Menschen über den niederschwelligen Zugang in der Apotheke erreicht werden konnten, die sich sonst nicht hätten impfen lassen. Speziell unter denjenigen, die sich im vergangenen Winter erstmals gegen Grippe impfen ließen, hätte jede zweite Person dies nicht getan, wenn es das Impfangebot in der Apotheke nicht gegeben hätte.“

Mehr zum Thema

Bauer hält es zudem für angezeigt, darüber nachzudenken, das Angebot der Apotheken um weitere Impfungen zu ergänzen. „Wegweisend ist auch die Erkenntnis, dass fast alle Menschen, die sich in der Apotheke gegen Grippe haben impfen lassen, sich auch gegen andere Erkrankungen durch Apothekerinnen oder Apotheker impfen lassen würden“, betont sie. „Dies ist versorgungspolitisch von großer Bedeutung. Denn hier zeigt sich, dass ein niederschwelliges Impfangebot die Prävention vieler anderer Erkrankungen ebenfalls erheblich verbessern könnte. Die von der Ampel-Koalition angekündigte Überführung der Grippeschutzimpfung in die Regelversorgung kann hier nur der erste Schritt sein. Auch zum Beispiel die Impfungen gegen FSME und Pneumokokken lassen sich nach unseren Forschungserkenntnissen sehr erfolgversprechend in den Apotheken umsetzen.“

Rückenwind für impfende Apotheken

AVNR-Chef Thomas Preis fordert die Koalitionsfraktionen mit Blick auf die überaus positiven Evaluationsergebnisse auf, jetzt Dampf zu machen und schon in der kommenden Saison die Grippeimpfung in den Apotheken bundesweit allen Menschen zu ermöglichen. „Die aktuellen Regierungspläne, dass sich künftig alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrer Krankenversicherung in Apotheken gegen Grippe impfen lassen können, erhalten durch die hohen Zufriedenheits- und Qualitätswerte der Impfungen in Apotheken jetzt noch einmal zusätzlichen Rückenwind“, meint er. „Wenn diese Regierungspläne jetzt auch schnell umgesetzt werden, können schon im nächsten Herbst alle Bürgerinnen und Bürger – egal, wie und wo sie versichert sind – davon profitieren, sich in unseren Apotheken gegen Grippe impfen zu lassen.“

Preis weist in diesem Zuge darauf hin, dass es in den vergangenen beiden Impfwintern zahlreiche Impfanfragen von Versicherten gab, deren Kassen nicht an dem Modellprojekt beteiligt waren. Auch Privatversicherte zeigten großes Interesse, den Impfservice der Apotheken zu nutzen. Dem großen Nachfragebedarf durften die Apotheken aufgrund gesetzlicher Hürden bisher noch nicht nachkommen.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

So lief das Modellprojekt zur Grippeschutzimpfung an Rhein und Ruhr

Apotheken überzeugen durch Kompetenz und leichten Zugang

Wissenschaftliche Auswertung bewertet Modellprojekt in Nordrhein positiv

Impfungen in der Apotheke: „Sicher und unkompliziert“

Evaluationsdaten aus dem Modellprojekt in Niedersachsen

Grippeimpfung in Apotheken: Patienten schätzen leichte Erreichbarkeit

Evaluation des Modellprojekts in Nordrhein

Impfende Apotheker überzeugen auf ganzer Linie

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.