Möglichkeiten zur Umsetzung

Der Immunitätsnachweis im Scheckkarten-Format

Leipzig - 27.01.2022, 16:45 Uhr

An der Scheibe einer Apotheke hängt der Hinweis auf die neue Immunkarte, ein digitaler Impfnachweis im Kartenformat. (Foto: IMAGO / Karina Hessland)

An der Scheibe einer Apotheke hängt der Hinweis auf die neue Immunkarte, ein digitaler Impfnachweis im Kartenformat. (Foto: IMAGO / Karina Hessland)


Die Nachfrage ist aktuell sehr groß: Täglich kommen Kunden in die Apotheke und fragen nach einem digitalen Impfzertifikat, am besten im Scheckkarten-Format. Es ist handlich, passt in jedes Portemonnaie und ist zudem äußerst robust. Vor allem Personen, die ihr Handy wenig nutzen oder es umständlich finden ständig das Papierzertifikat heraus zu kramen profitieren von dieser praktischen Lösung. Für Apotheken gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese Leistung anzubieten. 

Im Gegensatz zum Impfzertifikat vom Robert-Koch-Institut (RKI), welches jedem Geimpften oder Genesenen kostenfrei in der Apotheke ausgestellt werden kann, handelt es sich bei der Karte um eine private Zusatzleistung. Der Preis dafür liegt bei maximal 10 Euro, da die Anbieter verschiedene Möglichkeiten zur Erstellung der Karte anbieten. Es sind alle Informationen aufgedruckt, die auch auf dem Impfzertifikat oder bei Nutzung der CovPass-App oder Corona-Warn-App verfügbar sind.

Bekannt geworden ist diese Art des Impfzertifikates durch das Leipziger Start-Up „Immunkarte“, das die Scheckkarte seit fast einem Jahr anbietet. Die Karte gab es bereits bevor die kostenlosen Impfzertifikate in den Apotheken und Praxen ausgestellt werden konnten, lediglich das Layout hat sich vom jetzigen Design unterschieden. Das ist sicher auch der Grund, weshalb kein anderer Anbieter so bekannt ist. 

(Foto: IMAGO / epd)

Die große Beliebtheit hat bewirkt, dass circa jede 2. Apotheke in Deutschland das Ausstellen einer Immunkarte anbietet. Über die eigene Operator-App können mithilfe des vom RKI generierten QR-Codes alle wichtigen Daten eingetragen und übermittelt werden. Die Daten werden ausschließlich in Deutschland gespeichert und verarbeitet, jede Übertragung ist SSL-verschlüsselt. Die Karten werden extern gedruckt und anschließend an den Kunden nach Hause oder gegebenfalls an die Apotheke versendet. 

Die Kosten belaufen sich auf 9,90 Euro pro Erstkarte, für jede weitere (beispielsweise nach Booster-Impfung oder neuem Genesenen-Status) liegt der Preis bei 7,40 Euro. Die Apotheke agiert als Zwischenhändler und verdient ca. 3 Euro pro Karte mit. Mittlerweile bietet die Firma kooperierenden Apotheken eine Lösung zum Selbstdrucken an. Drucker und Rohlinge können beim Team von Immunkarte käuflich erworben werden. Über das Dashboard, die webbasierte Plattform für alle Nutzer, können dann die QR-Codes über den üblichen Scanner der Apothekenhardware eingelesen, alle Daten eingetragen und die Karte sofort in der Apotheke bedruckt werden. Der Preis pro Karte verändert sich durch das Selbstdrucken nicht, da sich die Anschaffungskosten des Zubehörs ungefähr mit den Kosten decken, die zuvor an die Firma geflossen sind.



Carolin Kühnast, Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Warten auf „Anpassungen am Webportal“

Wo hakt es bei den Genesenenzertifikaten aus der Apotheke?

Apotheken Vorreiter bei der Erstellung des digitalen Impfnachweises

Kommt jetzt der Run auf die Impfzertifikate?

Wie sich Apotheken einbringen können

Erleichterungen in der Pandemie

Apotheken kämpfen mit technischen Problemen – viele praktische Fragen noch ungeklärt

Holpriger Start für digitale Impfzertifikate

Vertical-Life bietet digitales Impfmanagement und Impfnachweis-Karten

Service rund um die Impfung

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.